Hilfe! Kater verstehen sich nicht mehr! (Schockerlebnis?)

Zwei, drei und mehr Katzen

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abessinia
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Hilfe! Kater verstehen sich nicht mehr! (Schockerlebnis?)

Beitragvon abessinia » 29.06.2007 15:28

Hallo liebe Katzenfreunde,

meine liebsten Katerchen (beide 3 J. kastriert, Abessinier - keine Brüder) machen mir seit über 5 Wochen das Leben zur Hölle und ich kann nur vermuten was los war.

NEO (etwas kleiner, Rang-Nr. 1)
Pücky (größer, Rang-Nr. 2 - Züchtername: Tamino)

Eines Nachts (3 Uhr) gabs wildes Geraschel mit dem Rascheltunnel in unserem Wohnzimmer und gleich danach wildes Geschrei und Gekämpfe. Im Wohnzimmer fanden wir den zusammengeklappten Rascheltunnel und weit verteilte feuchte Flüssigkeit (ich vermute wild verspritztes Urin) und natürlich zwei extrem aufgebrachte Kater, die so aufgeregt waren, dass sie uns auch angreifen wollten. Es gab wirklich Situationen, die mir das Blut in den Adern gefieren hat lassen ....
Seitdem hassen sich die Beiden und ich habe noch keinen Trick gefunden sie wieder zu versöhnen.
Unsere Wohnung ist seit dem in zwei "Lager" aufgeteilt und sie halten diese Grenze auch ein wenn die Türen offen stehen - nur halt mit sehr angespannter Stimmung.

Ich vermute, dass beide damals gleichzeitig zu übermütig in den Rascheltunnel gerannt sind und gegenseitig stecken geblieben sind (so wie wenn zwei Menschen gleichzeitig im Türrahmen stecken bleiben). Wir vermuten, dass Neo (Nr. 1) diese Situation wohl zu tode erschreckt hat und der gefundene Urin von ihm war.
Mittlerweile ist auch er der erste, der mit Fauchen, Knurren und Schreien beginnt. Wenn die Türen geschlossen sind ist jeder der Liebste und Freundlichste Kater der Welt - und sobald der andere gesehen oder gehört wird ist alles vergessen.

Seltsam ist, dass wir sie an der Schlafzimmertüre (kann Pücky auch selbst öffnen) erst über einen kleinen Spalt neugierig beschnüffeln lassen können und sie dann so langsam zusammenlassen können. Die beiden bewegen sich dann ca. 1-2 minuten etwas angespannt in der Wohnung (lecken sich ev. kurz gegenseitig oder können sogar kurz aus dem gleichen Napf fressen) - aber sobald einer dem anderen den "falschen Blick" zuwirft kippt die Stimmung sofort und ich habe wieder Fauchen etc. Tagsüber öffnet Pücky die Schlafzimmertüre zum Neo selbst und wenn wir von der Arbeit nach Hause kommen sind beide (!) an der Türe zur Begrüßung - aber die Stimmung kippt innerhalb der ersten Minuten wieder.

Inzwischen kämpfen sie nicht mehr sofort - es ist jetzt eher mißmutiges belauern, anknurren und totstarren - und je nach Ort (einer höher als der andere) gibt es lauteres Geschrei etc. .....

Hab schon folgendes probiert:
Bachblüten "Resc."
Feliway (steckt immer noch)
Felifriend (beide hassen den Geruch!)
Futterentzug oder Vollstopfen mit Leckerlis
Aussperren von uns - oder extreme Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten
Lieblingsspielzeuge (auch als Ablenkung)
anspritzen
anschreien (ich bin nervlich nicht mehr die stärkste :-(

Beim Anruf bei einer Tierärztin hieß es nur ich soll einen weggeben...
Ich schreibe jetzt hier, weil ich die Hoffnung nicht aufgeben will.
Die Jungs stürzen ja nicht gleich aufeinander los - und die kurzen Momente, die aussehen als ob sie sich wieder mögen (gegenseiiges Lecken, Begrüßung etc.) scheinen doch irgendein gutes Zeichen zu sein ... Oder? ....

Wer hat ähnliche Erfahrung? Gute Ideen ?? ...

Grüße von Andrea mit den beiden Terroristen


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Beitragvon Saavik » 29.06.2007 17:22

Hallo Andrea :)

erstmal Bild im Forum mit Bild!

Das hört sich ja gar nicht gut mit deinen Katerlis an...
Bachblüten sind schon ein guter Ansatz - versuch es doch mal mit Mischungen gegen Aggression und gegen Eifersucht, das hat bei meinen Mädels (allerdings Schwestern) auch recht gut geholfen, jetzt kloppen sie sich nur einmal pro Woche statt mehrfach am Tag... - vorher waren sie angeblich auch ein Herz und eine Seele (hab sie erst mit knapp 4 Jahren aus einer Auffangstation bekommen).

Versuch sie gemäß der Rangordnung zu Behandeln, d.h. gib Neo zuerst Futter, dann erst Pücky und an getrennten Orten, streichle Neo ausgiebig, bevor du zu Pücky gehst, wenn du siehst, dass sie sich zanken, spritz etwas Wasser auf sie - nie mit der Hand dazwischen gehn, das verstehn sie nicht, du bist ja schließlich "Mami". Wenn er nicht schon weg ist, tu den Rascheltunnel mal ne Weile aus ihrer Reichweite - wenn sie beide Negativerfahrungen damit verbinden, kocht uu die Wut in ihnen hoch und es gibt nie Frieden - wenn sie ihn nicht sehn, vergessen sie vielleicht den Zwischenfall.

Hier werden alle Daumen und :pfote: :pfote: gedrückt, damit sich die beiden bald wieder richtig gut vertragen!
LG, Nicky und die Muckels :katze3:
Und Sheila und Mümmi für immer im Herzen...

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vilica65
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Beitragvon vilica65 » 29.06.2007 17:43

Hallo und herzlich willkommen :D

oje, oje....kenne so etwas änliches, aber nicht in so eine form.
Aber eins kann ich dir sagen, das mit dem Bachblüten braucht auch seine zeit.
Gebe es gerade unsere Kiki, wegen eben änlichen Problem.
Habe das Gefühl das sie nicht jedes mal auf Bimbo los geht wie sonst immer.
Geduld, geduld....aber Bachblüten sind eine gute Sache :wink:

LG, Vesna

Bild
KIKI - GINA - ONYX - PICCOLA - BELLA
und BIMBO im Herzen

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Liebe Grüsse, Vesna

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Beitragvon user_2177 » 29.06.2007 17:45

Andrea! Hallo!

Uijui. Hört sich brutal an was da bei Dir los ist.

Anscheinend hast Du ja auch schon einiges probiert. Viele Ideen hab ich da auch nicht mehr. Das getrennte Füttern und Rangordnungseinhalten wurde ja bereits angesprochen.

Ansonsten vielleicht noch mal versuchen Neo mit einem Tuch oder einer Decke abzureiben und dann Pücky damit abreiben oder umgekehrt. So dass jeder den Duft des anderen trägt. Vielleicht hilft das ja den beiden sich wieder ein bischen besser riechen zu können.

Viele Grüße
Hatschmann

abessinia
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Zwischenbericht

Beitragvon abessinia » 30.07.2007 15:05

Hier ein Zwischenbericht für alle die's noch interessiert und vielleicht doch noch Ideen haben:

Meine Jungs sind immer noch Spinnefeind!
Mal mehr mal weniger ....

Das übliche Verhaltensmuster:
Sie beschnüffeln sich kurz wenn sie sich begegnen aber wenn einer nur einen Blick zurück wirft geht schon das gefauche und geschrei los. Sie belauern sich dann mehr oder weniger laut und verharren dann ganz verkrampft in Beobachterposition.

Ich habe inzwischen mehrere TA und auch jeden Züchter angerufen.
Leider gibts keinen TA im München (!) der sich mit Katzenpsychologie auskennt.
Eine Züchterin gab mir den Tip das Mittel RELAXAN zu geben (1x tgl.) - das hab ich auch 3 Tage geschafft aber hat überhaupt nichts gebracht. Das Mittel soll Katzen u. Hunde beruhigen für z.B. die Sylvester-Nacht etc. (Gibts beim TA für ca. 20€/20 Stk oder ebay)

Eine Freundin mit mehreren Katzen gab mir ein paar Globulis IGNATIA - half aber auch nix.

Eine Homöopatin hat mir eine Spezial-BB-Mischung gemacht - die gebe ich seit 5 Tagen und ich finde dass sich das Problem wieder verstärkt hat: sobald sie sich sehen verfallen sie in eine Art mürrisch beobachtende Starre und sie knurren ständig. (Keine Chance mit Leckerlis oder Spielzeug sie abzulenken!)

Eines Abends dachte ich, dass ich die beiden jetzt einfach mal so lasse - mit dem Resultat dass mir Neo (der Ex-Chef - jetzt der Ängslichste) um 4 Uhr morgens unter meinem Bett Durchfall bekam ... Ich denke, dass er sich aus Angst nicht mehr heraus getraut hat...
Seitdem gibts wieder strikte Trennung.

BB kann ich ganz einfach geben: ich tropfe einfach 2-4 Tropfen aufs Fell und reibe es an diesem Punt einfach ein wenig ein, den Putzen sie dann schon ... (das geht so nebenbei beim Streicheln) - am Besten eine Stelle wo sie gut zum putzen hinkommen - aber nicht die Pfote: die wird kurz geschüttelt und dann wirst du nur noch mißtrauisch beobachtet...

Das Seltsame ist, dass der unsprüngliche Chef (Neo) jetzt extrem Ängstlich ist. Wir haben ihn schon mit Extra-Zuwendung und Extra-Spielen oder Pücky (Nr. 2) verjagen - ziemlich wieder aufgebaut und er hat auch sichtlich wieder an Selbstvertrauen gewonnen (er ging vorher auch fast nicht mehr unterm Bett heraus) - aber sobald das "klick" vom Türe öffnen zum anderen Kater kommt, ist er wie ausgewechselt - und auch andersherum, wenn er das Klick vom Schloß einrasten hört - switch - hat er wieder die Stolz geschwellte Brust ....

Ende dieser Woche bringe ich die Beiden zu meinem Vater aufs Land (Ich fahr in Urlaub). Dort haben sie ein großes Haus und ich hoffe dass sie durch die neue Umgebung sich wieder "besinnen".

Hat jemand noch weitere Ideen gesammelt ?

Sorry dass ich nichts besseres berichten kann, aber vielleicht ist meine Geschichte eine Anregung für andere gute Ideen ...

Grüße von Andrea
mit den Höllen-Jungs ...


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Beitragvon ninja1 » 30.07.2007 15:16

Och Mensch, das ist ja echt aufreibend bei euch! Das tut mir leid!

Haben sie sich vorher richtig gut verstanden? Ich hab beim Lesen das Gefühl bekommen, dass du zwar schon viel ausprobierst, aber nichts so richtig lange (Gefühl kann aber auch täuschen). Ich glaub, bei vielen Dingen brauchst du mehr Geduld als ein paar Tage, bis sich Wirkungen zeigen.

Ansonsten klang es für mich auch so, dass die Chancen gar nicht so schlecht stehen, wenn sie sich schon ein paar Minuten verstehen können.
Hast du denn nochmal einen Katzenpsychologen woanders gesucht und kontaktiert?

Ich wünsch weiter alles Gute!

Nina

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Beitragvon abessinia » 30.07.2007 15:32

Danke fürs Mitgefühl.

Die beiden Jungs waren vorher ein Herz und eine Seele!
guckstu auf abessinierwelt.de - da war die Welt noch in Ordnung.
Seit mitte Mai gibts aber nur noch Terror!

Katzenpsychologen mißtraue ich sehr! Warum gibts davon KEINEN mit einer fundierten Tierarzt-Ausbildung?
Ich will im Zweifelsfall auch mal ein Medikament oder auch eine Spritze geben lassen (merkt ihr wie verzweifelt ich schon bin?)
So ein Tierpsychologe kostet mehr wie ein Menschen-Psychologe!
Das hat alles so einen Scharlatan-Touch.
Wer sagt mir wer gut ist und wer ein Scharlatan ....?
Das ist ein Gebiet wo jemand endlos oft kommen kann und für jeden Besuch abkassiert - nur um zu sagen "das Dauert noch ein wenig ....!"

Wer mir einen guten Tierpsychologen in München empfehlen kann - GERNE! Bis jetzt gabs noch KEINEN !!!

Ich bin schon so aufgebracht, weil ich den Hokuspokus mit BB, Feliway und Felifriend schon durchgezogen habe .... jeder verdient an der Not ....
Natürlich habe ich länger als ein paar Tage gewartet - das Drama dauert jaauch schon lange genug.

Sorry für den aggressiven Post, ich muss schon länger meine Geduld üben .... Das dauert schon ca. 10 Wochen .... meine Nerven mögen nicht mehr lange. Ich habe mir spätestens Weihnachten als Termin gesetzt wo ich einen hergeben werde ... sonst werden alle beteiligten krank.

Eine zermürbte Andrea ..... und die Männer!

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Beitragvon ninja1 » 30.07.2007 23:34

Die Skepsis den Tierpsychologen gegenüber kann ich nachvollziehen. Mein Kater hat eine andere nervenaufreibenste Macke, aber zu einem Besuch bei einem Katzenpsychologen konnte ich mich aus den von dir genannten Gründen auch noch nicht aufraffen.
Menschenpsychologen haben übrigens auch keine Ausbildung zum Mediziner - die, die eine solche haben, sind dann Psychiater.

Feliway hab ich beim Kater in Verbindung mit Psychopharmaka ausprobiert - hat aber auch nicht geholfen.

Weiterhin alles Gute!



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