Dass eine Schilddrüsenunterfunktion ganz selten bei Katzen ist, hat mir die TÄ auch gesagt. Sie wollte nur
auch das ausschließen.
Ich habe im Netz was gefunden. Genau so hat mir die TÄ das erklärt. Die für unseren Fall interessante Stelle habe ich mal orange markiert.
Quelle:
http://www.muenchen-tierarzt.de/seiten/akupunktur.htmNeuraltherapie
Die Neuraltherapie kann als die "Akupunktur des Westens" bezeichnet werden. Auch bei dieser Behandlungsmethode will man entgleiste Regelmechanismen des Körpers normalisieren. Vor allem übergeordnete chronisch belastende Faktoren sollen ausgeschaltet werden.
Dazu werden in erster Linie Lokalanästhetika eingesetzt. Lokalanästhetika sind Medikamente, die ursprünglich dazu verwendet werden bestimmte Regionen zum Beispiel der Haut oder Schleimhaut schmerzunempfindlich zu machen, um dort verschiedene schmerzhafte Eingriffe ohne Belastung des Patienten vorzunehmen.
Beinahe jeder von uns kennt diese Wirkung vom einen oder anderen Zahnarztbesuch: wenn der kurze unangenehme Schmerz der Spritze nachläßt macht sich ein Taubheitsgefühl breit, das sich über das gesamte Versorgungsgebiet des Nerven erstreckt, den der Zahnarzt mit dem Lokalanästhetikum blockiert hat. Der Zahnarzt kann dann behandeln, ohne daß der Patient Schmerz verspürt. Auch wir verwenden Lokalanästhetika in der täglichen Praxis, um z. B. Wunden bei Tieren ohne Vollnarkose schmerzfrei versorgen zu können.
Diese Wirkung von Lokalanästhetika wurde bereits Ende des 19. Jahrhunderts beschrieben und angewandt.
Seit den 40er Jahren wurden v.a. durch die Gebrüder Huneke Heilwirkungen der Lokalanästhetika auch über die relativ kurze Dauer der reinen schmerzblockierenden Wirkung hinaus erforscht. Daraus entwickelten sich die verschiedenen Methoden der Neuraltherapie:
Infiltration oder Quaddelung:
Hierbei wird das Lokalanästhetikum, meistens Lidocain, entweder direkt in schmerzhafte Punkte (sogenannte Triggerpunkte) oder in für die Erkrankung hilfreiche Akupunkturpunkte gespritzt.
Dadurch werden ganz ähnliche Mechanismen wie bei der Akupunktur ausgelöst, d. h. es kommt zur Freisetzung von schmerzstillenden und entzündungshemmenden körpereigenen Stoffen und zur Hemmung von Schmerzempfindungen im Gehirn. Außerdem können über die gewählten Punkte durch Nervenverschaltungen auch Funktionen von inneren Organen beeinflußt werden.
Die Injektion von Lidocain geht mit einem ganz kurzen, etwas brennenden Schmerz für die Tiere einher, meist gewöhnen sich unsere Patienten aber schnell an die Behandlung und tolerieren sie außergewöhnlich gut.
Einsatzgebiete für diese Technik sind vor allem orthopädischer Natur, d.h. Arthrosen, Bandscheibenprobleme, Sehnen- und Bänderreizungen oder Muskelverletzungen.
Blockade vegetativer Nervengeflechte:Das Nervensystem von Wirbeltieren, zu denen sowohl der Mensch als auch unsere Haustiere gehören besteht aus zwei unterschiedlichen Anteilen:
Dem sogenannten somatischen Nervensystem, das alle unsere willentlich beeinflußbaren Aktionen wie Gehen, Stehen, Sprechen usw. steuert und uns bewußte Empfindungen wie Hören, Sehen, Riechen, Schmerzen usw. ermöglicht.
Dem steht das sog. vegetative Nervensystem gegenüber, das alle unbewußten und nicht willentlich beeinflußbaren Körperfunktionen regelt. Dazu gehören die Arbeit aller inneren Organe wie Herz, Lunge, Magen-Darm-Organe,
Harnblase oder die Funktion der Schweißdrüsen, das Aufrichten der Haare bei Kälte oder Aufregung usw.
Über die Injektion von Lokalanästhetikum an Zentren dieser vegetativen Nerven können innere Organe, die unter einer Funktionsstörung leiden wieder zu normaler Tätigkeit gebracht werden.
Anwendung mit sehr hoher Erfolgsquote findet diese Technik v.a. bei Störungen der Blasenfunktion.
Hündinnen, die nach Kastration manchmal an Inkontinenz (Harnträufeln) leiden können so häufig dauerhaft und ohne weitere Medikamente geheilt werden.
Auch chronische Blasenentzündungen ungeklärter Ursache, wie wir sie häufig bei Katzen sehen können oft deutlich in ihrer Symptomatik gelindert werden.Störfeldbehandlung:
Manchmal leidet ein Tier unter Symptomen, für die keine eindeutige Ursache gefunden werden kann.
Hierbei besteht die Möglichkeit, daß ein anderes, nur subklinisch, d.h. ohne erkennbare Symptome erkranktes Organ den Gesamtorganismus so schwächt, daß an einer anderen Körperregion schon kleinste äußere Einflüsse ausreichen, um hier eine Erkrankung hervorzurufen. Zum Beispiel kann es durch einen Zahn, der vereitert ist und selbst nicht schmerzt, da er bereits abgestorben ist, zu Problemen mit den Augen oder dem Herz-Kreislauf–Apparat kommen.
Bei Hunden sind chronisch entzündete Analdrüsen ein häufiges Störfeld und können zu Durchfallerkrankungen oder Hautproblemen führen.
Schlecht verheilte Narben führen oft zu unterschiedlichsten Störungen in den ihnen benachbarten Körperregionen. So kann eine Harninkontinenz häufig auch durch die Kastrationsnarbe verstärkt werden.
Durch Umfluten dieser Störfelder mit Lidocain können solche Störungen behoben werden.