Herr Nachbar - es wird zunächst eine Pflegestelle gesucht
Verfasst: 31.03.2008 18:17
Hallo,
Herrn Nachbar's Geschichte ist vielleicht einigen bekannt. Wenn nicht, dann in "Kurzform":
Herr Nachbar ist - wer hätte das bei dem Namen gedacht - der ehemalige Kater unserer Nachbarn. Als wir hier vor knapp 3 Jahren einzogen, war er etwa 10 Monate alt. Schon damals interessierte es ihn brennend, was da im Haus nebenan geschah. Als es ihm dann teilweise langweilig wurde, entdeckte er, dass man meine Katze Bright auf die Palme treiben konnte, wenn man stundenlang vor dem Terrassenfenster hockt und sie anstarrt. Das war dann im Sommer unseres Einzugs wohl seine Lieblingsbeschäftigung.
Der Winter kam - und somit auch die Kälte für ihn. Seine Menschen waren der Meinung, Katzen könnten auch im Winter bei - 20 Grad draussen leben, wenn sie geschütze Plätze fänden. Also "durfte" der Kater den ganzen Winter auch nachts draussen sein. Futter bekam er irgendwann gegen 07.00 Uhr, dass weiß ich, weil ich um 06.00 Uhr aufstand und um 07.00 Uhr das Haus verließ und ihn dann immer vor Nachbar's Haustüre sitzen sah. Dank der gelben Säcke und dem Katzenfutter für den Igel entdeckte der Kater, wie gut das Futter bei uns schmeckt. Also dachte er sich: schön, die Katzenn von der dürfen im Warmen bleiben, das Futter dort schmeckt super, die stehen um 06.00 Uhr auf, also könnte ich doch von 06.00 Uhr bei denen mein 1. Frühstück einehmen und dann um 07.00 Uhr zu meinen Leuten rüber zum 2. Frühstück. Die Logik der Katertiere eben.
Ab diesem Zeitpunkt begann sein Kampf um seinen Einzug bei uns. Wir gaben aber nicht nach, er hatte ja seine Leute. ABER, so richtig überzeugend war sein Kampf zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Vor allem ließ es dann nach, als der Sommer wieder kam.
Dann, irgendwann in diesem Sommer zogen seine Leute um und nahmen ihn mit. Leider lag die neue Wohnung nur 500 m Luftlienie von seinem alten Revier entfernt. Zudem zogen sie aus einem Haus in eine Etagenwohnung. Kaum, dass sie ihn morgens raus ließen, erschien er in seinem alten Revier zu dem auch unser Garten gehörte. Sein Kampf um seinen Einzug bekann nun. Das folgende Jahr wurde dieser Kampf seinerseits mit harten Bandagen geführt. Seine Leute transportierten den Kater an die 6 x aus unserem Garten ab, er kam aber immer und immer wieder. So einigten wir uns mit ihnen, dass wir uns um ihn kümmerten, ihm draussen einen Unterstand zur Verfügung stellten und er somit nicht ins überfüllte Tierheim müsste. Herr Nachbar war von dieser Regelung überhaupt nicht angetan: er wollte rein.
Anfang Juni 2007 bekamen unsere damals noch 3 ein Freigehege, was sich leider als nicht einbruchssicher bewieß. Herr Nachbar brach ein und stand auf einmal freudestrahlend im Wohnzimmer (Guck mal Frauchen, da bin ich), ich warf ihn durch die Haustür wieder raus. Kaum im Wohnzimmer angelangt, erwartete mich das Katertier wieder. 6 x ging es so, dass 7 x ließ ich es bleiben. Er hatte seinen Dickkopf durchgesetzt und wir hatten für 2 Monate 4 Katzen.
Leider ist Bright seit 1,5 Jahren unsauber, also ungefähr zu der Zeit, als Herr Nachbar gehäuft bei uns im Garten vor ihrer Terrassentür auftauchte und um seinen Einzug bettelte. Sie reagiert auf ihn vor ihrem Revier auch immer sehr agressiv.
Durch das Freigehege hat sich ihr Markieren im Wohnzimmer ins Freigehege verlagert.
Herr Nachbar lebt hier also seit Juni 2007 und es tritt eigentlich keine Besserung ein. Bright ist weiterhin unsauber. Nach langer Zeit fand man bei ihr auch 2 Krankheiten: eine Hausstaubmilbenallergie, die sich wohl auf die Lunge und das Herz niederschlägt, und sie hat Harngries. Laut einer Tierheilpraktikerin hat Bright Streß, welcher sich auf ihre Gesundheit niederschlägt. Und, laut der THP wäre Herr Nachbar der Streß.
Wir arbeiten auch schon mit einer Tierpsychologin. Bright bekommt Cortison und homeophatische Mittel. Sie bekommt auch so ein Färbezeugs, weil der Tierarzt in einem Fortbildungsseminar hörte, dass das den Urin färben sollte, da wir einfach nicht sicher sind, ob nur Bright markiert, denn Herr Nachbar markiert - obwohl kastriert - vor der Haustür.
Für die Tierpschologin wird hier ein Tagebuch geführt. In "Spitztenzeiten" gibt es 27 Agressionen am Tag zwischen den Katzen. Es gibt aber auch Tage, wo es nur 3 Vorfälle gibt. Es pendelt sich nur nicht ein. HN wird nun auch immer häufiger in der Rubrik: Angreifer - eingetragen. Er lauert ihr am Katzenklo auf, das tut er aber auch mit Seymour. Er blockiert Durchgänge, geht an ihre Plätze usw. usw. usw.
Was ich noch im einzelnen mit der Tierpsychologin klären muss ist, wie es wäre, wenn ich Herrn Nachbarn abgäbe. Wie es sich dann hier entwickelt. Da ich ihn aber ungern abgebe, da ich ja nicht wissen kann, ob sich die Situation hier ohne ihn wirklich bessert, möchte ich ihn zunächst für einige Zeit in Pflege geben um hier Zeit zu haben, auszutesten, wie es ohne ihn läuft und dann über den Rest entscheiden zu können. Über das TH würde das ganze ein unbezahlbarer Spaß. Bekannte kann ich nicht ansprechen, weil die Hunde haben.
Herr Nachbar wurde durch uns kastriert, er bekam vor 2 Monaten auch seine Impfung. Er ist geschätzte 4 Jahre alt, schwarz - weiß.
Verträglich mit anderen Katzen? Tja - draussen wird er - wie ich es sehe, von den Katzen verprügelt und kann sich nicht so durchsetzen. Er vertreibt die Katzen mehr oder weniger aus seinem Revier, womit er aber Probleme hat. Im Haus hier zeigt er sich auf dem ersten Blick verträglich, aber auf dem 2. Blick gewinnt man den Eindruck, dass er vor allem Bright am liebesten Adé sagen würde - komm nur nicht wieder. Er drängt sie raus.
Es scheint in seinem Charakter zu liegen, dass er vordergründig nie agressiv erscheint, er ist "nur" stur und sitzt alles aus.
Er ist sehr verfressen, und man muß sämtliches Essbare und halbwegs fressbares vor ihm verschließen. Als er bei uns einzog, wog er 4,2 kg und heute bringt er es auf stattliche 6,2 kg. Dabei bekommt er hier nicht alle Mahlzeiten, das zeigt wohl, dass er noch draussen Futterstellen hat.
Er kann sehr verschmust sein, beisst aber auch herzhaft zu, wenn ihm was nicht gefällt. Und, herzhaft bitte richtig ernst nehmen. Ich hatte dank ihm schon eine gute Bisswunde.
Er ist stubenrein, geht auf's Katzenklo. Zudem ist er sehr verspielt und ich mache mit ihm auch Clickertraining. Er gibt GIVE ME 5 und springt - wenn er will - durch einen Reifen. Mehr will er nicht lernen.
Tut mir leid, dass das hier so lang wurde, aber ich hoffe, ich konnte einen Eindruck von dem vermitteln, warum diese Entscheidung (die aber nochmals genauestens mit der Tierpsychologin durchgesprochen wird) und wie sein Charakter ausschaut und welche Probleme wir hier haben.
Wie schon gesagt, wir sprechen das aber nochmals mit der Tierpsychologin durch, wie sie darüber denkt. Und, wenn diese Vorgehensweise sinnvoll wäre, für wie lange Herr Nachbar eine Pflegestelle suchte.
Für die Kosten was Futter und Streu und Tierarzt betrifft, kommen wir natürlich auf.
Ach ja, das ganze im Raum Paderborn, Lippstadt, Soest, Gütersloh (das sind Strecke bis zu 40 km, ich denke das wäre ohne großen Streß für das Katertier machbar).
Bright
Herrn Nachbar's Geschichte ist vielleicht einigen bekannt. Wenn nicht, dann in "Kurzform":
Herr Nachbar ist - wer hätte das bei dem Namen gedacht - der ehemalige Kater unserer Nachbarn. Als wir hier vor knapp 3 Jahren einzogen, war er etwa 10 Monate alt. Schon damals interessierte es ihn brennend, was da im Haus nebenan geschah. Als es ihm dann teilweise langweilig wurde, entdeckte er, dass man meine Katze Bright auf die Palme treiben konnte, wenn man stundenlang vor dem Terrassenfenster hockt und sie anstarrt. Das war dann im Sommer unseres Einzugs wohl seine Lieblingsbeschäftigung.
Der Winter kam - und somit auch die Kälte für ihn. Seine Menschen waren der Meinung, Katzen könnten auch im Winter bei - 20 Grad draussen leben, wenn sie geschütze Plätze fänden. Also "durfte" der Kater den ganzen Winter auch nachts draussen sein. Futter bekam er irgendwann gegen 07.00 Uhr, dass weiß ich, weil ich um 06.00 Uhr aufstand und um 07.00 Uhr das Haus verließ und ihn dann immer vor Nachbar's Haustüre sitzen sah. Dank der gelben Säcke und dem Katzenfutter für den Igel entdeckte der Kater, wie gut das Futter bei uns schmeckt. Also dachte er sich: schön, die Katzenn von der dürfen im Warmen bleiben, das Futter dort schmeckt super, die stehen um 06.00 Uhr auf, also könnte ich doch von 06.00 Uhr bei denen mein 1. Frühstück einehmen und dann um 07.00 Uhr zu meinen Leuten rüber zum 2. Frühstück. Die Logik der Katertiere eben.
Ab diesem Zeitpunkt begann sein Kampf um seinen Einzug bei uns. Wir gaben aber nicht nach, er hatte ja seine Leute. ABER, so richtig überzeugend war sein Kampf zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Vor allem ließ es dann nach, als der Sommer wieder kam.
Dann, irgendwann in diesem Sommer zogen seine Leute um und nahmen ihn mit. Leider lag die neue Wohnung nur 500 m Luftlienie von seinem alten Revier entfernt. Zudem zogen sie aus einem Haus in eine Etagenwohnung. Kaum, dass sie ihn morgens raus ließen, erschien er in seinem alten Revier zu dem auch unser Garten gehörte. Sein Kampf um seinen Einzug bekann nun. Das folgende Jahr wurde dieser Kampf seinerseits mit harten Bandagen geführt. Seine Leute transportierten den Kater an die 6 x aus unserem Garten ab, er kam aber immer und immer wieder. So einigten wir uns mit ihnen, dass wir uns um ihn kümmerten, ihm draussen einen Unterstand zur Verfügung stellten und er somit nicht ins überfüllte Tierheim müsste. Herr Nachbar war von dieser Regelung überhaupt nicht angetan: er wollte rein.
Anfang Juni 2007 bekamen unsere damals noch 3 ein Freigehege, was sich leider als nicht einbruchssicher bewieß. Herr Nachbar brach ein und stand auf einmal freudestrahlend im Wohnzimmer (Guck mal Frauchen, da bin ich), ich warf ihn durch die Haustür wieder raus. Kaum im Wohnzimmer angelangt, erwartete mich das Katertier wieder. 6 x ging es so, dass 7 x ließ ich es bleiben. Er hatte seinen Dickkopf durchgesetzt und wir hatten für 2 Monate 4 Katzen.
Leider ist Bright seit 1,5 Jahren unsauber, also ungefähr zu der Zeit, als Herr Nachbar gehäuft bei uns im Garten vor ihrer Terrassentür auftauchte und um seinen Einzug bettelte. Sie reagiert auf ihn vor ihrem Revier auch immer sehr agressiv.
Durch das Freigehege hat sich ihr Markieren im Wohnzimmer ins Freigehege verlagert.
Herr Nachbar lebt hier also seit Juni 2007 und es tritt eigentlich keine Besserung ein. Bright ist weiterhin unsauber. Nach langer Zeit fand man bei ihr auch 2 Krankheiten: eine Hausstaubmilbenallergie, die sich wohl auf die Lunge und das Herz niederschlägt, und sie hat Harngries. Laut einer Tierheilpraktikerin hat Bright Streß, welcher sich auf ihre Gesundheit niederschlägt. Und, laut der THP wäre Herr Nachbar der Streß.
Wir arbeiten auch schon mit einer Tierpsychologin. Bright bekommt Cortison und homeophatische Mittel. Sie bekommt auch so ein Färbezeugs, weil der Tierarzt in einem Fortbildungsseminar hörte, dass das den Urin färben sollte, da wir einfach nicht sicher sind, ob nur Bright markiert, denn Herr Nachbar markiert - obwohl kastriert - vor der Haustür.
Für die Tierpschologin wird hier ein Tagebuch geführt. In "Spitztenzeiten" gibt es 27 Agressionen am Tag zwischen den Katzen. Es gibt aber auch Tage, wo es nur 3 Vorfälle gibt. Es pendelt sich nur nicht ein. HN wird nun auch immer häufiger in der Rubrik: Angreifer - eingetragen. Er lauert ihr am Katzenklo auf, das tut er aber auch mit Seymour. Er blockiert Durchgänge, geht an ihre Plätze usw. usw. usw.
Was ich noch im einzelnen mit der Tierpsychologin klären muss ist, wie es wäre, wenn ich Herrn Nachbarn abgäbe. Wie es sich dann hier entwickelt. Da ich ihn aber ungern abgebe, da ich ja nicht wissen kann, ob sich die Situation hier ohne ihn wirklich bessert, möchte ich ihn zunächst für einige Zeit in Pflege geben um hier Zeit zu haben, auszutesten, wie es ohne ihn läuft und dann über den Rest entscheiden zu können. Über das TH würde das ganze ein unbezahlbarer Spaß. Bekannte kann ich nicht ansprechen, weil die Hunde haben.
Herr Nachbar wurde durch uns kastriert, er bekam vor 2 Monaten auch seine Impfung. Er ist geschätzte 4 Jahre alt, schwarz - weiß.
Verträglich mit anderen Katzen? Tja - draussen wird er - wie ich es sehe, von den Katzen verprügelt und kann sich nicht so durchsetzen. Er vertreibt die Katzen mehr oder weniger aus seinem Revier, womit er aber Probleme hat. Im Haus hier zeigt er sich auf dem ersten Blick verträglich, aber auf dem 2. Blick gewinnt man den Eindruck, dass er vor allem Bright am liebesten Adé sagen würde - komm nur nicht wieder. Er drängt sie raus.
Es scheint in seinem Charakter zu liegen, dass er vordergründig nie agressiv erscheint, er ist "nur" stur und sitzt alles aus.
Er ist sehr verfressen, und man muß sämtliches Essbare und halbwegs fressbares vor ihm verschließen. Als er bei uns einzog, wog er 4,2 kg und heute bringt er es auf stattliche 6,2 kg. Dabei bekommt er hier nicht alle Mahlzeiten, das zeigt wohl, dass er noch draussen Futterstellen hat.
Er kann sehr verschmust sein, beisst aber auch herzhaft zu, wenn ihm was nicht gefällt. Und, herzhaft bitte richtig ernst nehmen. Ich hatte dank ihm schon eine gute Bisswunde.
Er ist stubenrein, geht auf's Katzenklo. Zudem ist er sehr verspielt und ich mache mit ihm auch Clickertraining. Er gibt GIVE ME 5 und springt - wenn er will - durch einen Reifen. Mehr will er nicht lernen.
Tut mir leid, dass das hier so lang wurde, aber ich hoffe, ich konnte einen Eindruck von dem vermitteln, warum diese Entscheidung (die aber nochmals genauestens mit der Tierpsychologin durchgesprochen wird) und wie sein Charakter ausschaut und welche Probleme wir hier haben.
Wie schon gesagt, wir sprechen das aber nochmals mit der Tierpsychologin durch, wie sie darüber denkt. Und, wenn diese Vorgehensweise sinnvoll wäre, für wie lange Herr Nachbar eine Pflegestelle suchte.
Für die Kosten was Futter und Streu und Tierarzt betrifft, kommen wir natürlich auf.
Ach ja, das ganze im Raum Paderborn, Lippstadt, Soest, Gütersloh (das sind Strecke bis zu 40 km, ich denke das wäre ohne großen Streß für das Katertier machbar).
Bright