Erste Hilfe-Kurs für Katzen und Hunde

Informationen für den Notfall (Unfall, Vergiftung, Fremdkörper verschluckt usw.)

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nicobienne
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Beitragvon nicobienne » 06.11.2009 18:12

^Das finde ich toll. Oh ja, bitte, bitte berichten!!! Vielleicht kann ja jemand "Kameramann" spielen Bild
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*Kitty
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Beitragvon *Kitty » 11.11.2009 16:39

Also ihr Lieben, wie versprochen, hier mein Bericht.

Der Kurs war unglaublich ausführlich und dauerte ohne Pause fast 4 ½ Std. Vor allem auch deswegen, weil eine so rege Anteilnahme war und die Vortragende TÄ auf alle Fragen auch einging. Es waren insgesamt 12 Teilnehmer/innen und so kam auch jeder beim praktischen Teil an. Dabei übten wir:
- wie man das verletzte Tier richtig hinlegt und mit Hilfe von einer 2. Person fixiert
- wie man einen Notverband anlegt (Pfote, Brustkorb (Druckverband) und Kopf (bei einer Ohrverletzung das hoffentlich gesunde Ohr unbedingt frei lassen)
- wie man das Fieberthermometer richtig einführt, nämlich ganz gerade und vorher unbedingt einfetten. Danach dient am Thermometer klebender Kot auch als hilfreicher Tipp für den Arzt…..
- wie man den Puls richtig fühlt (ist aber beim Hund einfacher, als bei der Katze – wie vieles andere natürlich auch…..)
- wie man die Atemfrequenz und den Herzschlag richtig beurteilt
- was man von den Schleimhäuten alles ablesen kann. Wenn ein Tier starke Pigmentierungen hat, findet sich trotzdem meist ein rosa Fleck, den man heranziehen kann. Drückt man nun auf eine Stele der Mundschleimhaut, entsteht ein blutleerer weißer Fleck, der sich aber in 2 Sek. wieder rosa verfärben soll. Dauert dies länger, liegt wahrscheinlich ein Schock, oder Kreislaufproblem vor. Dabei wurde uns auch gezeigt, wie man beim Auge richtig agiert, um die Schleimhäute gut sichtbar zu machen (wusste ich leider alles nicht…..)
- wie eine Wiederbelebung aussehen soll (nie ins Maul, sondern nur in die Nase atmen und bei Jungtieren natürlich ganz, ganz vorsichtig)
- Anlegen einer Maulschlinge

Man legte uns ans Herz, diese Dinge bei den eigenen Tieren immer wieder zu üben, damit sie im Notfall daran gewöhnt sind. Ist aber bei unseren Katzis wohl leichter gesagt, als getan. *g*

Es waren so unglaublich viele Eindrücke, von denen ich natürlich nur einige aufzählen kann. Eines der wichtigsten Dinge bei einem Unfall ist natürlich Ruhe bewahren und für Selbstschutz (Handschuhe, etc.) sorgen. Letzteres deswegen, weil selbst die eigenen Tiere bei einem Schock total anders reagieren können.

Auch sehr wichtig, selbst bei normalen TA-Besuchen: keinen Weidenkorb für den Transport verwenden. Die Tiere können sich darin derart verkeilen, dass man sie nicht raus bringt und dadurch Hilfemaßnahmen verzögert.

Bei einem Unfall sollte das Tier IMMER RECHTS flach gelagert werden, da auf der linken Seite das Herz zu sehr komprimiert wird.

Habt Ihr übrigens gewusst, dass Katzen 3 und Hunde 12 Blutgruppen haben. Für den Notfall wurde empfohlen, sich schon vorher nach „Blutspendern“ bei befreundeten Tieren umzuschauen und dies im Tierpass zu vermerken.

Steckende Fremdkörper niemals (!!) selbst entfernen. Die haben uns da unglaubliche Bilder gezeigt und ich war erstaunt, dass ich da einfach hingucken konnte, ohne umzukippen.

Beim Notverband eines Beines unbedingt die Pfote mit einbinden, da es sonst zu einer schwer bis gar nicht wieder gutmachenden „Löwenpfote“ kommen kann. Um Druckgeschwüre zu vermeiden, soll man die Zehenzwischenräume, auch bei der Daumenkralle vorher gut mit Watte polstern.

Was an sich klar ist, aber vielleicht in der Hektik nicht bedacht wird:
bei Hitzschlag oder Sonnenstich immer zuerst die Extremitäten und dann langsam den Körper abkühlen. Bei Erfrierungen genau umgekehrt.

Wenn ein Tier ein Kabel durchbeißt, kommt es meist zu kleinen Verbrennungen, die man mitunter selbst behandeln kann. Man sollte aber unbedingt den TA aufsuchen, da der Stromschlag Herzrhytmusstörungen und im schlimmsten Fall Herzstillstand auslösen kann.

Vergiftungen: das ist ein sehr komplexes Thema und wird in einem separaten Vortrag ausführlichst behandelt. Aber einiges hat man uns gestern ans Herz gelegt. Wenn irgendwie möglich, sollte man folgende Fragen dem TA beantworten können:
Welches Gift?
Wie viel wurde eingenommen?
Wann wurde es eingenommen?
Wie wurde es aufgenommen?
Welche Symptome treten wann auf?

Es gab da noch eine ganze Menge weiterer, sehr interessanter Dinge. Aber ich glaube, so etwas sollte man unbedingt nach einiger Zeit wiederholen, was ich sicher auch machen werde.

Was ich unbedingt noch erwähnen muss:
unser Modell Oskar :love: – ein ca. 5 Jahre alter Hundemischling - hatte eine Engelsgeduld und war voll bei der Sache. Es war rührend mit anzusehen, wie gespannt er auf seine Einsätze wartete. Soooooooooo süß!!!!!! Oskar wurde als Welpe von eine fremden Hündin fast tot gebissen und es grenzt an ein kleines Wunder, dass man ihn retten konnte. Er büßte ein Auge ein, entwickelte sich aber zu einem stattlichen superlieben Hund, der alle Herzen im Sturm erobert. Es war ein sehr schöner, hochinteressanter Abend.
lg,
Kitty & Ihr plüschiges Quintett

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Beitragvon vilica65 » 11.11.2009 17:02

danke für dein bericht :D
man müsste es wirklich machen und widerholen
nur...ob ich einem verletztem tier helfen konnte :oops: ...ich glaube schon / oder ich kipp um...
wenn ich denke, wo es mal darauf ankamm das ich nicht mal dem TA anrufen konnte (nummer gespeichert) :oops:
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Liebe Grüsse, Vesna

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Beitragvon krasil » 20.11.2009 16:50

hi zusammen

super so ein Kurs, werde mich mal schlau machen ob es sowas auch in meiner Nähe gibt

ich bin schon mal beim TA in Ohnmacht gefallen :oops:

mein Hund mußte genäht werden, er hatte sich am Schotter auf Bahnschienen so derb bis zur Sehne den Fuß eingeschnitten, menno hat er geblutet und die Sehne konnte man sehen.

Bis wir beim TA waren war er so schwach das der TA keine Narkose geben wollte sondern nur örtlich eine Spritze setzen, ich sollte das Bein halten und mich mit meinem Brustkorb so auf den Hund legen ( Riesenschnauzer) das er auf dem Tisch fixiert war.

Ich erinner mich noch an die Spritze und den ersten Stich beim Nähen und dann an die Treppen auf der ich dann saß und die Sprechstundenhilfe in meiner Nähe

ich war umgefallen :oops:

Er bekam dann doch ein Schlafmittel weil er sich total aufführte als Frauchen zu Boden ging erzählte mir dann der TA

voll peinlich war das :roll:

lg

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Beitragvon *Kitty » 21.11.2009 11:01

krasil hat geschrieben:voll peinlich war das :roll:

lg
ach was, menschlich ist das, würde ich sagen. :wink: Da gibt es gestandene Kerle mit 2m Größe, die beim Anblick eines Blutstropfens umkippen. :twisted:
lg,
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