cattalk - das Katzen-Forum

Nachdem bei Flocke ja letzte Woche eine Blasenentzndung festgestellt wurde ergab jetzt die Urinprobe, dass sie Oxalatkristalle im Urin hat

Nun hab ich ja mit Biba vor Jahren immer mal wieder Probleme mit Struvitkristallen gehabt (seit 1 Jahr keine Kristalle mehr festgestellt ) und füttere hier jetzt 2-3 mal pro Woche vorbeugend Kattovit oder Royal Canin Urinary. Allerdings Trockenfutter, weil der Süße das Diät-Nassfutter einfach nicht anrührt. Allerdings trinkt Biba extrem viel, sodass auch die TÄ meinte, hier könne man auch mit dem Trockenfutter den gewünschten Erfolg erzielen. Und ein Jahr ohne Kristalle scheint dies ja auch zu bestätigen.

Im großen und ganzen frißt Flocke sehr gerne Nassfutter, sodass ich hier Trockenfutter als Hauptnahrung definitiv abstellen kann. Allerdings ist in der Wohnung da und dort ein Futtervorrat für Biba, weil dieser immer nur in kleinen Mengen frißt. (Hab ich ausprobiert, nur morgens und abends zu füttern. Dann frißt er ab dem zweiten Tag mehr weil er Hunger hat, bricht das ganze dann regelmäßig wieder raus und verliert Gewicht. Da er aber kein Gramm Übergewicht auf den Knochen hat bleibt nur über den Tag Futter bereit stellen). Aber Futter das rumsteht kann halt auch von den anderen gefuttert werden. Um fressen ohne zwingenden Hunger zu vermeiden, ist es in Fummelbrettern, Katzentrainern und Futtertürmen versteckt, sodass zumindest Biba, Kibi und Timmy da nur drangehen, wenn sie wirklich Hunger haben.

Flocke jedoch scheint diese Fummelspielchen zu mögen, aber da sie sehr wenig trinkt, sollte sie jetzt mit dem Befund wohl kein TroFu mehr erhalten, oder? Hmmm, nun da sie ja tagsüber meist alleine sitzt wäre das für abends sicher regelbar. Weiß jemand inwieweit man Rohfleisch bei Oxalatkristallen füttern darf, das mag sie nämlich sehr gerne.

Was mich noch interessierten würde, ob jemand von Euch schon Erfahrungen hat ob dauernde Stresssituationen ggf. zu einer solchen Erkrankung führen kann. Ich habe ja vor einiger Zeit schon über die Situation geschrieben http://www.katzen-album.de/forum/viewtopic.php?f=73&t=24024 . Die Situation ist zwar etwas besser geworden, aber ein Miteinander ist hier wohl definitiv nicht zu erwarten. Mit Kibi und Timmy würde sie sich wohl auf Dauer vertragen (einfach durch aus dem weg gehen) aber Biba kann sie wohl einfach nicht "riechen" anderst kann ich es nicht ausdrücken. Sobald er sie sieht, geht er in Hab-acht-Stellung. Nicht dass er sie wirklich schlagen/beißen würde, nein, sie hat so Angst vor ihm, dass sie schon schreit und faucht, wenn er noch einen halben Meter entfernt ist.

Ich glaub das liest sich irgendwie ziemlich konfus, oder? Aber irgendwie bin ich gerade ziemlich durcheinander

Ach Mist Ausgerechnet Oxalatkristalle... Die sind doofer als Struvit. Aber wenigstens hat sie nur die einen und nicht beide, das wäre noch doofer.

Aber erstmal:

Miracle hat geschrieben:mit Biba vor Jahren immer mal wieder Probleme mit Struvitkristallen gehabt (seit 1 Jahr keine Kristalle mehr festgestellt Bild )

Glückwunsch! Das ist schon mal ein guter Zeitraum!

So, nun zu Flocke. Soweit ich weiß kann RC Urinary bei beiden Kristallen, Struvit wie Oxalate, gefüttert werden. Wichtig ist, gerade bei Oxalatkristallen, dass die Maus viel viel trinkt. Schieb ihr auf jeden Fall mit jeder Mahlzeit noch eine kleine Portion warmen Wassers mit unter, die meisten Katezn haben kein Problem damit. Insofern wäre es für beide auch besser, wenn sie das RC Urinary als NaFu bekämen.

Oxalatkristalle bilden sich in "saurem" Urin, also wenn der ph-Wert im Urin unter 6 liegt. Sie darf also keinesfalls Zusätze oder Futter bekommen, die den Säuregehalt im Urin anheben. Leider weiß ich nicht genau, welche Bestandteile im Futter für einen mäßigen Säuregehalt des Urins sorgen. Ich hoffe, jemand mit Erfahrungen meldet sich noch zu Wort. Ich habe allerdings noch nie gehört, dass Rohfütterung ungünstig bei Blasenkristallen sein soll. Im Gegenteil, viele Dosis steigen mit ihren Struvit- oder Calciumoxalatkristall-Katzen auf BARF um, weil sie dabei besser im Griff haben, was in die Katze reinkommt.

Zum Stress: Also unmittelbar verursacht Stress kein Kristalle. Aber Stress begünstigt Blasenentzündungen und Blasenentzündungen begünstigen Kristallbildung. Das ist aber ein bisschen so wie die Frage nach dem Huhn und dem Ei, denn Kristalle führen auch zu Blasenreizung und Blasenentzündung. Was war zuerst da?

Ungeachtet dessen ist die Situation für Flocke natürlich nicht schön Du hast ja im letzten Jahr schon einiges versucht, dass die Beiden etwas besser, und Flocke vor allem angstfreier, miteinander umgehen können. Hat das denn alles gar nichts gebracht?

LaLotte hat geschrieben:Ungeachtet dessen ist die Situation für Flocke natürlich nicht schön Du hast ja im letzten Jahr schon einiges versucht, dass die Beiden etwas besser, und Flocke vor allem angstfreier, miteinander umgehen können. Hat das denn alles gar nichts gebracht?

Tja, für Flocke hat es in dem Sinne was gebracht, dasss sie mutiger geworden ist und auch stressfreier gegenüber Kibi und Timmy. Da herrscht zwar keine dicke Liebe, aber mit Timmy z.B, spielt sie durch die geschlossene Gittertür mit Schnürsenkeln oder langen Strohhalmen (so nach dem Motto jeder zieht auf seiner Seite) Und wenn sie draußen ist mit den anderen und einer der Beiden kommt ihr - für ihr Empfinden - zu nah, dann reicht fauchen und sie lassen sie in Ruhe.

Nicht so mit Biba. Der will sie einfach nicht akzeptiern. Die TÄ sagt eben auch, dass es im Prinzip für Beide nicht gut ist, weil sie ja beide den ganzen Tag unter Stress stehen. Aber was soll ich denn machen? Alle in meinem Bekanntenkreis, die bereit wären sie aufzunehmen, haben selbst schon 2-3 Katzen oder Hunde. Auch meine TÄ meint, dass das nicht die ideale Konstellation ist. Flocke bräuchte wohl definitiv einen Einzelplatz, wo sie ohne dauernde Hab-acht-Stellung spielen und schlafen kann. Deshalb haben wir sie ja auch in der Zeit, in der sie alleine sind in dem Zimmer mit der Gittertür, damit sie ohne Angst futtern, auf´s Klo gehen und schlafen kann.


Zum Thema trinken werden wir ihr jetzt mal einen Wasser-Brunnen in ihr Zimmer stellen, weil aus der "normalen" Wasserschüssel trinkt sie wenn überhaupt dann nur ganz wenig. Allerdings werde ich mir das Futter als Nassfutter besorgen, ich denke das wird sie essen, sie ist zum Glück nicht so mäkelig, wie Biba

Schließe mich dem was Dagmar geschrieben hat an. Und gerade habe ich ergänzende Infos der Universität Zürich gefunden guck mal hier auf Seite 3 klick. Es ist vielleicht hilfreich den ionisierenden Kalziumwert zu bestimmen.

Mozart hat geschrieben: Es ist vielleicht hilfreich den ionisierenden Kalziumwert zu bestimmen.

Danke, ich werd auf jeden Fall mit der TÄ in Kontakt bleiben und alles versuchen.

Am Mittwoch hatte ein junger Mann, dessen Katze leider gestorben ist und der von Flocke über eine Bakennte erfahren hat angerufen um Flocke kennenzulernen. Nachdem ich ja aber am Donnerstag dann von den Oxalatkristallen erfahren habe und ihm dies dann natürlich gleich mitgeteilt habe, möchte er lieber eine gesunde Katze. Kann man ja verstehen, aber für Flocke und Biba heißt das eben weiter Stress und abwarten

Ich hab jetzt am Freitag gleich mal die ersten Futtersorten (Nassfutter) die bei Oxalatkristallen erlaubt sind besorgt, zum Glück futtert sie das. Allerdings war der Gesichtsausdruck eher nach "hmmmm, naja, aber ich hab halt Hunger" Und jetzt werd ich mich mal in die diversen BARF Threads einlesen, weil rohes Rind- und Geflügel mag sie sehr. Bisher hatte ich aber immer nur einmal die Woche Rohfleisch und den Rest der Woche Katzenfutter gefüttert. Die TÄ meinte das wäre OK, weil sie über das Katzenfutter die nötigen Mineralstoffe erhält.

Solange du nicht mehr als 20 % des Futterbedarfes roh fütterst, brauchst du nichts zusetzen.

Ach Mensch, das ist ja blöd, dass der Mann sich ausgerechnet dann für Flocke interessiert, wenn die Oxalatkristalle akut sind... Dabei ist es eigentlich nicht so schwierig, wenn man weiß, wie man damit umgehen (sprich füttern) muss.
Ich drück' die Daumen, dass ihr eine für alle gute Lösung findet

das ist wirklich ägerlich Blödes Timing!
Merry hat ja auch mit Oxalatkristallen (und hatte zeitweilig auch gleichzeitig mit Struvit) zu tun.
Wir haben das hier ganz gut im Griff, in dem er fast ausschließlich normales NaFu bekommt, das ich mit einem guten Schuss Wasser versetze, und als TroFu (das gibt es seltener und nach Gefühl) ausschließlich RC Urinary bekommt.
Was das TroFu angeht, habe ich bei Merry das Glück, dass er bereits bei ganz leichten Blasenproblemen unsauber wird, so kann ich da ganz schnell reagieren und z.B. den Urinary-Futteranteil erhöhen und so größere Beschwerden (wie eine Blasenentzündung oder gar einen Harnröhrenverschluss) umgehen.
Zielsetzung ist an sich keine Heilung aber eine Beschwerdefreiheit. Bei der letzten Urinuntersuchung war dann nur noch ein einsames Kriställchen zu finden *freu*

Ich denke, jeder findet mit etwas Ausprobieren und guter Beobachtung und auch Kontroll-Urinproben genau den Weg für seine Katze, der am Besten ist - bei dem einen ist das dauerhaftes Diätfutter, bei dem anderen eine komplette Futterumstellung auf NaFu, bei dem Dritten ist es barfen, usw.
Für die Bildung von Calcium-Oxalat-Kristallen gibt es leider eine Menge Theorien bzw. beeinflussende Faktoren und Futter ist nur ein ganz kleiner Teil davon. Deshalb ist es in jedem Fall wichtig, dass viel Flüssigkeit aufgenommen wird, damit die Blase gut gespült wird und die Kristalle sich nicht absetzen/zu Steinen anwachsen können. Mir hat diese Dissertation ganz gut geholfen, um die Prozesse etwas besser zu verstehen (und hier in der Infothek finden sich noch einige andere tolle Links dazu)

Ihr werdet auch den für Flocke richtigen Weg finden, da bin ich mir sicher!

Danke für die Links - ich bin fleißig am Lesen.

Auf fast nur Nassfutter ist Flocke ja eigentlich schon seit sie bei uns ist, weil sie Trockenfutter nicht so sehr mag. Ich nehme an, dass die Kristalle sich eher gebildet haben, weil sie selbst das Urinieren aus Angst vor den anderen oft lange zurückhält.

Flocke traut sich nur dann auf´s Klo, wenn sie sicher alleine ist. Was ja nur der Fall ist, wenn sie in Ihrem Zimmer ist und die Tür zu. Andererseits möchte sie aber auch immer raus aus dem Einzelzimmer. Folge davon ist, dass sie eigentlich nur tagsüber, wenn wir nicht zuhause sind und dann wieder nachts wenn wir im Bett sind auf die Toilette geht. D.h. von ca. 17.00 Uhr bis ca. 23/24 Uhr hält sie es zurück.

Ich hab nun schon ausprobiert, ob sie geht, wenn man zwischendurch mal für ´ne halbe Stunde die Tür zu macht, aber dann sitzt sie die ganze Zeit an der Tür und kratzt, das sie rauswill. Obwohl sie, wenn die Tür auf ist, sehr viel Zeit freiwillig in dem Raum verbringt und sie da ja auch nicht alleine ist, denn mein Mann verbringt da Stunden am PC. Aber versteh einer, was im Kopf von Flocke vorgeht