Beitragvon Cuilfaen » 14.12.2007 13:45
Also ich muss da jetzt mal die andere Seite der Medaille zeigen.
Mein erster Kater Charly - mein Herzenskater - wurde irgendwann immer runder. Wir wunderten uns sehr, denn die Menge, die er bei uns verspeiste, war zwar reichlich - aber eben nicht soooooo reichlich. Er war zwar Freigänger, aber er ließ sich jeden Tag mehrfach bei uns blicken.
Ich liebte und liebe ihn von Herzen und wenn ich so daran denke, wie er sich mir und auch anderen im Haus gegenüber verhielt, liebte er uns auch.
Wie gesagt, er wurde immer runder.
Zeit für uns, der Sache auf den Grund zu gehen.
Und per Zufall (wie es auf dem "Dorf" so ist, Sachen werden von Pontius zu Pilatus erzählt), erfuhren wir, dass er, wenn wir ihn rausließen, schnurstracks zu einer anderen Frau rannte. Dort fühlte er sich wohl mittlerweile auch schon heimisch - schlief in ihrem Sessel im Wohnzimmer und schlug sich den Bauch voll. So als hätte er einen riiiiiiiieeeeeesigen Hunger. Natürlich wollte sie ihm eine Freude machen und so bekam er nur "das Feinste vom Feinsten", lecker Rinderfilet, Thunfisch, natürlich Sheba, etc.. Kein Wunder, dass er immer wieder dort hin ging.
Und wir saßen zu Hause und machten uns Sorgen um sein Gewicht...
Die Frau hätte nur mal rumfragen müssen, wem denn dieser Kater gehört. Denn Charly hatte ein großes Revier und war vielen Leuten gut bekannt.
Doch das hat sie nicht getan.
Immerhin war sie sehr einsichtig, als wir sie dann aufklärten.
Und weil es eine sehr nette Frau war, wurden wir uns auch schnell einig.
Sie durfte Charly nicht mehr füttern, dafür hatten wir nichts dagegen, dass er auch weiterhin in ihrem Sessel ein Nickerchen machen konnte und sie ein paar Schmuseeinheiten bekam (er war ein seeeeehr verschmuster Kater), solange sie ihn nach ein paar Stunden wieder vor die Tür setzte.
Was ich damit sagen will: Nicht jede Katze, die einem zuläuft, sucht nach einem neuen Zuhause. Nicht jede Katze, die sich über Futter freut, leidet Hunger. UND es gibt oft eine Familie, die sich Sorgen macht, wo die Katze denn die ganze Zeit steckt.
Und selbst, wenn der Kater tatsächlich auf der Suche nach einem neuen Zuhause ist, bzw. sich neue Menschen suchen will, ist es nicht fair, ihn einfach zu behalten und nichts zu sagen. Eine solche Entscheidung gehört mit den Besitzern abgestimmt. Natürlich kann es sein, dass "seine" Menschen nicht gut für ihn sorgen - in dem Fall sind sie vielleicht sogar froh, ihn vom Hals zu haben. Aber sollten seine Besitzer sich um ihn sorgen, muss gemeinsam überlegt werden, wie weiter verfahren wird.
Also: als allererstes würde ich in der Nachbarschaft herumfragen, ob jemand diesen Kater kennt. Am Besten mit Foto. Und darum bitte, dass die Ohren offengehalten werden. Außerdem würde ich beim TA einen Aushang machen und nachschauen lassen, ob der Kater gechippt ist.
Liebe Grüße von Annika mit Anarion, Izzie und Merry
