Es ist einfach beängstigend und traurig, was sich alles "Tierarzt" nennen darf
Am Freitagnachmittag/Abend kam die Süße zur mir.
Sie war zwar sehr ängstlich, ließ sich nicht anfassen, aber dennoch neugierig und erkundete ihre neue Umgebung.
Jedoch fraß sie nicht richtig, sondern leckte nur die Soße des Futters und fraß zwei, drei Stückchen.
Am späten Abend verkroch sie sich unters Bett.
Ich dachte, das wäre okay, weil sie eine schlimme Zeit hinter sich hatte, eine lange Fahrt und alles noch neu war.
Sie hustete ein paarmal, aber auch das schob ich auf die schlechten Bedingungen, unter denen sie zu mir kam.
Samstagmorgen dann hatte Rubina (so habe ich die Süße genannt) einen Schnupfen. Und sie ließ ihr Frühstück stehen.
Als ich abends von der Arbeit kam, war ich richtig erschrocken: Rubina hatte ein paarmal erbrochen (gelbe Flüssigkeit) und ihre Nase war richtig zu (verkrustet).
Sonntag ging es dann zum Notdienst, zu der Tierärztin, zu der ich eigentlich nach dem Vorfall mit Angel und Tiger nichts mehr zu tun haben wollte, aber ein anderer TA war nicht zu erreichen und die Klinik hätte mich bzw. den Verein (ich war nur Pflegestelle) Unmengen gekostet.
Wie gesagt, ich halte nicht viel von dieser Tierärztin, aber Dienstag hat sie echt den Bock abgeschossen!!!
Am Sonntag war eine Kollegin da, die eigentlich für die Nutztiere zuständig ist.
Sie gab Rubina 5 Spritzen; etwas zur Unterstützung des Immunsystems, Antibiotika und ein Schmerzmittel.
Sie meinte, wenn die Katze am Abend nicht fressen würde, solle ich am nächsten Tag wieder vorbei kommen, dann würde sie eine Infusion bekommen.
Trotz Schmerzmittel fraß sie nicht.
Ich hatte die Anweisung, ihr alles mögliche anzubieten, und den Montag noch abzuwarten, da wir es alle auf ihre verstopfte Nase schoben, die inzwischen schon verkrustet war.
Also direkt Dienstag nach der Arbeit wieder zur TÄ.
Ich wollte erst zu meinem Haus-TA fahren, dachte mir dann jedoch, dass ich besser wieder in die Praxis fahre, wo wir Sonntag waren, weil die wussten, was sie bekommen hat und was sie noch bekommen sollte.
Sie sollte ein AB bekommen, weswegen ich Dienstag dort wieder mit ihr erscheinen sollte.
Rubina war so lieb, hat sämtliche Untersuchungen über sich ergehen lassen, ohne auch nur einen Mucks.
Da Rubina einen richtigen Bauchumfang hatte, sollte nachgesehen werden, ob sie evtl. tragend ist, weil ansonsten hätte man ihr ein stärkeres AB verabreichen können.
Die TÄ schaute sie sich an, tastete Lymphknoten und Bauch ab, schaute ins Mäulchen und erzählte mir was von schlechten Zähnen und dass man mal über eine Zahnsanierung nachdenken sollte....
Und dass sie eine Trächtigkeit eher ausschließt, weil die Katze würde dann fressen und außerdem fühle sich der Bauch eh komisch an und es könne ja FIP sein.
Das könne sie aber so nicht sagen, sie müsse röntgen.
Ich fragte nach Ultraschall, welches aber abgelehnt wurde mit der Begründung, das Schallgerät sei nicht so gut und auf dem Röntgenbild würde man die Skelette ja erkennen müssen, wenn sie tragend sei.
Okay, also stimmte ich dem Röntgenbild zu.
Sie nahm die Katze und kam kurze Zeit später zurück. Diagnose: Der Magen sei total aufgebläht, vermutlich dadurch, dass die Nase verstopft war und die Katze durchs Mäulchen atmen musste, dass sie Luft geschluckt hat.
Sie wollte mit einer Nadel in den Magen stechen, um die Luft abzulassen, weil es bestünde dabei "kein großes Risiko".
Doch vorher wollte sie mir noch das Röntgenbild zeigen.
Also ließen wir Rubina allein zurück.
Den aufgeblähten Magen konnte selbst ich als Laie erkennen. Dann zeigte sie mir noch Leber und ich glaub Lunge, was unauffällig sei. Jedoch war die Bauchdecke weiß angezeigt, was eigentlich hätte grau sein müssen und somit war der FIP-Verdacht noch nicht vom Tisch, weil das Weiße könnte sich um Flüssigkeit handeln.
Als wir zurückkamen wollte sie sich jedoch erst um den Magen kümmern.
Da aber Rubina in der Zwischenzeit vom Tisch gesprungen war, hatte sie dadurch wohl kräftig aufgestoßen, denn der Magen war weniger gebläht und sie hatte gelbe Flüssigkeit erbrochen.
Also nix mit Nadel, dann Medikamente gegen Blähungen.
Danach veranlasste die TÄ noch einen Ultraschall, weil sie untersuchen wollte, ob es sich bei dem "Weißen" doch um Flüssigkeit handelt.
Ich hatte ihr zuvor, als ich reingekommen bin, gleich gesagt, die Katze frisst nicht, sie soll mal drüberschauen, evtl. fühlen ob sie trächtig ist.
Stattdessen stürzt sie sich auf FIP - was eigentlich total irrelevant ist, weil die Katze viel schlimmere Probleme hatte, die eigentlich behandelt werden sollten.
Ultraschall brachte sie dann zu dem Ergebnis, dass es "wahrscheinlich" Fett ist, könne sie aber nicht sicher sagen.
Sie bekam noch ein AB gespritzt und Schmerzmittel und ich bekam jede Menge Medikamente mit und eine Rechnung von 95 ! Euro, die ich sofort zahlen musste.
Dienstag bin ich dann nach der Arbeit nach Hause, hatte Nadine dabei, da lag Rubina schon im Transportkorb - sie hatte sonst nie dort gelegen, immer im Körbchen oder der Hängematte - scnhnurrte, zitterte und miaute ganz kläglich.
Ich musste meine andere Arbeit absagen und bin mit Rubina zum TA - zu meinem TA.
Der hat einen Blick auf die Katze geworfen und nur gesagt "Diese Katze ist seeeehr krank".
Sie hatte eine doppelte Atmung (?) was ihn auf ein Problem mit der Lunge schließen ließ.
Die Katze war hochgradig ausgetrocknet (Hautfalte bildete sich nicht wieder zurück) und im Mundraum war sie bereits blau.
Er versuchte Blut zu nehmen, um Nierenwerte zu überprüfen, bekam aber kein Blut - Rubina wurde sofort! stationär aufgenommen.
Heute Morgen, als ich durch eine Katze an meiner Seite mehr oder weniger aufgeweckt wurde, schaute ich in die Richtung und sah Rubina.
Dann verblasste ihr weiß langsam und Salem lag neben mir.
Rubina musste heute Morgen vom TA erlöst werden.
Meine "nette" TÄ, die Rubina am Dienstag behandelt hat und lieber einer FIP nachlief, als ihr eine Infusion zu verabreichen, wird noch einen netten Brief von mir erhalten.
Zudem bekommt sie ihre Medikamente zurück und ich bestehe darauf, dass mir ein Teil meines Geldes zurückgezahlt wird, ein Brief an die Tierärztekammer wird folgen und ich schreibe Rubinas Geschichte nieder und frage bei diversen Tierzeitschriften ab, ob die nicht ihre Geschichte veröffentlichen möchten.
Dies ist leider kein Einzelfall in dieser Praxis!!!
Leider darf ich den Namen der Ärztin und der Praxis nicht erwähnen, aber ich bin mir sicher, wenn ich es dürfte, würde es bestimmt einigen Tieren das Leben retten!
