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Trixie's Fortschritte

Verfasst: 25.04.2008 18:20
von Sandfloh
Hallo Ihr lieben,

im Januar wurde ja unser lieber Draufgänger Merlin überfahren und
zwei Wochen später zog Trixie bei uns ein... also am 25.Januar 2008 ganz genau.
Trixie gab mir große Rätsel auf, so etwas ängstliches, gestörtes hab ich noch nicht erlebt.

Trixie ist auffallend ängstlich. Sie erstarrt förmlich, wenn man sie hochnimmt (manchmal muss das sein), sie huscht tief geduckt ins nächste Versteck, wenn man nur mal durch die Wohnung läuft und bleibt versteckt, rührt sich nicht, gibt keinen Laut von sich, sie stellt sich taub, wenn man sie ruft, sie frißt nur wenn keiner guckt, sie ist Meisterin im Verstecken, sie macht sich vor Angst "in die Hosen", des Nachts (wenn sie sich unbeobachtet fühlt?) jammert sie laut, sie macht, was sie will -das schlimme daran: ich weiss nicht, was sie will?!
Sie teilt sich nicht mit, ist einfach nur huschig und nervös -?-

Wir üben uns in Geduld, Trixie braucht halt was länger. Meine Taktik war es, sie nur gelegentlich anzusprechen und ansonsten zu ignorieren und das half tatsächlich.
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Und heute war eine Frau da, um zu prüfen, ob es Trixie bei uns gut geht.
Sie selber war es, die letztes Jahr mehrere Tiere aus schlechter Haltung herausgeholt hat. Diese Katzen waren alle Verhaltensgestört. Daß sie Trixie bei uns wiedersah, war eine freudige Überraschung.
Aufgrund Trixies Verhaltensauffälligkeit hatte ich mir schon so allerlei zusammengereimt- und heute bekam ich die Gewissheit.
Es macht manches leichter, wenn man versteht. Besser spät, als nie.
Arme kleine Maus. Ihre Familie wurde ja in alle Winde verstreut. Zudem war sie eine reine Wohnungskatze (wußte ich auch nicht!) und ich habe sie nach draussen geschickt..... :oops: (sie geht mittlerweile aber gerne raus und hat immerhin auch schon Regenwürmer erlegt!)

Ich hatte bisher nur normale Kater und hoffe, ich kriege das hin! Würde mir sehr wünschen, daß Trixie auflebt und etwas Selbstvertrauen entwickelt sowie Vertrauen zu ihren neuen Menschen.

Grüßle

Verfasst: 25.04.2008 19:16
von hildchen
Hallo Sandfloh!
Du scheinst auf dem richtigen Weg zu sein, prima!
Geduld ist wirklich das A und O.
Wenn Du mal lesen möchtest, wie das mit einer noch viel gestörteren Katze funktioniert hat, dann schau mal hier:
http://www.katzen-album.de/forum/ftopic12525.html
Es ist zwar viel zu lesen, aber es ist eine ganz wunderbare Geschichte!

Verfasst: 25.04.2008 19:38
von Regina
Hallo Vera,

leider kennen wir nicht immer die Vorgeschichte unserer Katzen! Wenn man bisher immer nur "normale" hatte, ist man erst einmal überwältigt von dem anderen Verhalten. Dabei gibt es unter Katzen wahrscheinlich genauso viele Persönlichkeiten wie unter den Menschen.

Ich habe auch eine "gestörte" Katze, die mit 6 Wochen aus einem fahrenden Auto "entsorgt" wurde und glücklicherweise gefunden und mit der Flasche aufgezogen wurde. Obwohl sie nun schon über ein Jahr lang bei uns ist, ist sie immer noch nicht "normal" im herkömmlichen Sinn, aber sie hat sich schon sehr gebessert und ihr Vertrauen durch ganz viel Liebe und Geduld aufgebaut.

Ich denke, Du fährst am besten, wenn Du Trixie einfach so akzeptierst, wie sie ist. Extra viel Aufmerksamkeit im richtigen Moment wird sie Dir aber danken. Für sie ist es erst eine kurze Zeit, dass sie bei Dir ist. Halte uns auf dem Laufenden, es wird bestimmt alles besser werden!

Liebe Grüsse,
Regina

Verfasst: 25.04.2008 20:35
von Sandfloh
Hallo,
danke für die Antworten! Ihr habt in allem recht.
Ich war echt ziemlich irritiert, weil die uns im TH auch nichts weiter über die Kleine gesagt haben.
Ich denke, unsere "Kurze" ist ziemlich schlau, die packt das schon.
Als ich diese Fotos schoss, da hab ich mich nur gewundert. Heute weiss ich, daß Trixie diese Dinge noch nie zuvor gesehen hat und sich deswegen so vorsichtig heran tastete:
Bild

Bild

Sie hat sich auch schon enorm gemausert. Heute mittag, nachdem die Frau weg war, kam sie wieder stundenlang nicht aus ihrer Kratzbaumhöhle raus und wollte nur ihre Ruhe haben. (So wie in den ersten Wochen) Sie hat die Frau ja schon einmal kennengelernt und vielleicht erinnerte sie sie an früher. Wahrscheinlich war das so!

Jedenfalls; nachdem sie freiwillig raus kam, konnte ich sie auch leicht wieder zum schnurren bringen und sie hat auch mit Feuer und Eifer gespielt, erleichtert, daß die Luft wieder rein war.
Ein Verhaltensunterschied wie Tag und Nacht. Also seit sie da ist, ist sie schon ganz schön aufgetaut. Alles andere gibt sich auch noch!

Grüßle

Verfasst: 25.04.2008 21:07
von user_2562
Stimmt, die Geduld und gutes Beobachten ist sehr oft oder fast immer das beste Hilfsmittel. Da kann man sich noch so sehr wünschen, aber unsere mini Tiger können einem ja LEIDER nichts aus ihrer Vergangenheit erzählen... :roll:

Auch meine beiden kannten einige Dinge einfach nicht. So normale (!) Sachen wie Kratzbaum, Kratzbrett, Spielzeugmäuschen, Kamm, Bürste usw. Während für meinen Kater solche Dinge selbstverständlich sind, kann sich meine Kätzin noch immer nicht mit nem Kratzbrett oder Kratzbaum anfreunden. Da sie ja aber ihre Krallen schärfen usw. muss, lasse ich sie halt am Sofa, Stuhl usw. gewehren... :lol:

ich weiss nicht weiter

Verfasst: 11.06.2008 13:02
von Sandfloh
Mittwoch, 11.6.2008

Ich fühle mich etwas überfordert und zweifle, ob ich Trixie wirklich eine große Hilfe bin. Daß alle Menschen berufstätig sind und es deshalb nur ansatzweise einen geregelten Tagesablauf gibt, ist nicht gerade optimal.

Der Freßplatz wurde vom Wohnzimmer in die Küche verlegt, wo auch Sparky sein Futter bekommt. Manchmal kommt es tatsächlich vor, daß sich beide Katzen gleichzeitig in der Küche befinden und auch fressen. Selten ist das ... Trixie frisst dann nur in Deckung, wenn der Hunger groß ist und man muss ihr den Napf unter den Tisch schieben, in sicherer Entfernung vor Sparky. Meistens geht sie fressen, wenn keiner zusieht.

Im Wohnzimmer führt sie sich auf wie eine hinterlistige Schlange. Sie meint, es wäre ihr Revier, schleicht herum und attackiert Sparky hinterhältig und grundlos. Wenn Sparky sich zu früh umdreht, geht sie sofort in eine devote Haltung, verharrt an Ort und Stelle, faucht und zieht sich dann uuuunendlich langsam wieder zurück. Während Sparky sie nur ansieht und gar nichts tut. Sie greift ihn nur von hinten an, niemals von vorne. Er läßt sie absolut in Ruhe, er weiss ja Bescheid und nimmt Rücksicht. Kluger Kater. Manchmal seuftzt er laut, man hats nicht leicht.
Sie hat Angst vor ihm. Sie hat Angst vor mir. Sie hat Angst vorm Gewitter. Sie hat vor allem und jedem Angst.
Nur wenn Besuch da ist, kommt sie raus und bettelt unseren Besuchern Streicheleinheiten ab!??!!? Vor fremden Leuten hat sie also keine Angst. DA soll mal einer draus schlau werden.

Sie hat zwei Gesichter. Mal ist sie ganz lieb und aufgeweckt und dann, man hat keine Ahnung wieso, ist sie komplett verkehrt.
Wenn sie aufmerksam ist und spielt, oder neugierig etwas entdeckt, sieht sie richtig hübsch aus. Lebendig.
Dann gibt es aber wieder Momente, wo sie mit dem Gesicht zur Wand kauert und wie unter Drogen weggetreten vor sich hin starrt und sich für überhaupt nichts interessiert. Stumpfsinnig. Das macht mich traurig und ich habe keinen blassen Schimmer, was ich tun soll.
Heilen, aber wie?

Liebe Grüße Vera

Verfasst: 11.06.2008 13:58
von vilica65
glaube in deine süsse geht sehr viel vor....und sie selber kommt da mit nicht zu recht...glaube sie hat ihr platz noch nicht gefunden (sie ist noch nicht bei euch angekommen) :(
ich würde dir auf jeden fall raten eine THP oder eine TP aufzusuchen und das problem in angrif zu nehmen.
bachblüten wären sicher sehr hilfreich und auch http://www.tiershop.de/wbc.php?sid=145409e8de6d&tpl=suchecat.html&rid=237&q=feliway

...und bitte selber nicht mut verlieren...katzen spühren das auf jeden fall.
wünsche euch viel, viel erfolg :wink:

Verfasst: 11.06.2008 14:00
von Shy Lee
Hm...
Ich habe ja auch eine etwas ängstliche Katze, aber so extrem panisch ist sie dann doch nicht.
Liegt wahrscheinlich daran, dass sie sehr jung zu uns gekommen ist und ihr so das Eingewöhnen leichter gefallen ist.

Hast du es mal mit Feliway versucht, damit sie sich in der Wohnung etwas wohler fühlt?
Oder mit Bachblüten? Dazu könntest du dich mit einem THP in Verbindung setzen, der dir die Blüten speziell für die Katze mischt.
Oder aber - ist nicht jedermanns Sache - du fragst eine Tierkommunikatorin.
Bei der Gelegenheit könntest du auch gleich etwas über ihre Zeit vor dir herausfinden, sie fragen, warum sie so ängstlich ist und ihr auch gleichzeitig ein Gefühl von Sicherheit übermitteln.

Das sind jetzt die Dinge, die mir spontan dazu einfallen würden.

Verfasst: 11.06.2008 14:20
von sabina
hallo
die arme maus ist wohl misshandelt worden oder auf jeden fall gejagt...
naja, erste medizin ist viel geduld...
ich würde auch via THP etwas gegen ihre angst zusammenstellen lassen und etwas gegen vergangene traumas. zusätzlich selbstbewusstsein stärken. immer und ausgiebig loben, auch wenn sie einen spielerfolg hat.
ich hab morpheus auch "aufgebaut", er war auch eher schüchtern und wenig selbstbewusst. ich hab ihm kleine trickchen beigebracht.
belohne und lobe, wenn er hoch springt, bei leckerchen gibt er take 5, macht männchen etc. ihm machts spass und er ist eindeutig aufgetaut und ganz stolz, wenn er jetzt einen meter sprung macht und gelobt wird.
aber eine gute TP wird da sicher auch noch tips haben.
halte fest die daumen, das kommt noch.
lg, sabina mit morpheus
und cosmo immer im herzen

Verfasst: 11.06.2008 17:30
von Sandfloh
danke für eure Anteilnahme,
ich werde auf jeden Fall erst einmal eine Bachblüten Therapie anfangen.
Mit einer Mischung aus Centaury, Honeysuckle, Mimulus, Rock Rose und Star of Bethlehem.
Und mich zunächst selbst durch diverse Katzenpsychologische Lektüre kämpfen. Ich muss das Mädel ja auch erst noch richtig verstehen lernen, scheint mir.
Und eine Runde Feliway, hatte ich auch schon, ist aber alle. Muss ich erneuern. Sie ist ein schwieriger Fall und es hat wohl doch was geholfen, auch wenn es immer noch nicht gut ist. Immerhin verkriecht sie sich nicht mehr permanent, wenn, dann nur kurz hinter der Couch, z.B. wenn's an der Tür klingelt.
Und sie kommt auf meinen Schoß wenn ich lese und reibt ihr Köpfchen an dem Buch.
Das sind dann so ihre seltenen lichten Momente.

Auf einer Seite kann die "dumme Nuss" wie wir sie liebevoll necken, saukomisch sein.
Neulich wurde ich Nachts durch Trixies typisches brrrmiAUU geweckt, weil sie total aufgeregt war: sie hatte eine Weinbergschnecke "gefangen" und ins Schlafzimmer gebracht! Die wußte gar nicht, wie ihr geschah?
Und ich durfte um 3:11Uhr im Schlafanzug runter, die Schnecke wieder in den Garten tragen. Darüber werden wir noch lange lachen.

LG Vera

Video!

Verfasst: 23.08.2008 12:51
von Sandfloh
vom 22.08.2008

http://de.youtube.com/watch?v=ck7ler_XGTU

Werde nicht schlau aus dieser Maus: offenbar sieht sie den Kratzbaum als ihr alleiniges Eigentum an.
Jedesmal, wenn Trixie Zank vom Zaun bricht, ist sie die Unterlegene. Sparky schlägt aber nicht zurück?
Er macht sich hin und wieder einen Spaß daraus, sie zu erschrecken, aber schlagen tut er nicht.
Wahrscheinlich schätzt er sie richtig ein: daß sie keine Gefahr für ihn darstellt und zurückdreschen daher eine völlig übertriebene Reaktion wäre. Es reicht, böse zu gucken, um Trixie zu erschrecken ;-)
Was mir aufgefallen ist, Trixie schlägt genau in dem Moment zu, als Sparky gerade mal kurz zur Seite schaut. Ist das Feige, oder was?
Was meint ihr?

LG Vera

Verfasst: 23.08.2008 20:26
von vilica65
das einzige was ich sagen kann....die trixi hat angst und das sehr :(
so läuft unser bimbo wenn der donnert (in zeit lupe)..
was hast du alles unternommen um ihr angst zu nehmen ?

Verfasst: 23.08.2008 20:36
von danzig
sorry, das hab ich bislang übersehen... :oops:

ich teile jedenfalls vesnas ansicht, dass trixi große angst hat! und in ihrer angst geht sie auf angriff, obwohl sie akut nicht bedroht wird! denn sparky wirkt für mich eigentlich völlig entspannt, neugierig, und vielleicht ein bisschen herausfordernd!

jedenfalls scheint in der süßen eine menge schlechter erfahrung und unsicherheit zu stecken. wurde es durch die bachblüten auch nicht besser?

Verfasst: 24.08.2008 01:05
von Sandfloh
hallo,
wow, das hätte ich nicht gedacht.
Ja, es wurde und wird immer noch sehr viel besser.
Das Verhalten dort auf dem Video ist ja gar kein Vergleich zum Anfang, nur hab ich es halt nicht verstanden, wieso sie das macht. Ich bin mir auch immer noch nicht sicher, ob das tatsächlich Angst ist, oder nicht doch der neu gewonnene Mumm. Eine ängstliche Katze greift doch nicht grundlos an. Ausserdem weiss ich auch, wie es aussieht, wenn Trixie sich tatsächlich in die Enge getrieben fühlt. Dann duckt sie sich und faucht und ergreift die nächstbeste Gelegenheit zur Flucht.

Die Attacken sind wesentlich weniger geworden. Für Sparky ist Trixie bereits voll akzeptiert, er "vergißt" aber oft, daß bei ihr immer noch sehr viel Rücksicht nötig ist.

Trixie -ich weiss nicht was sie so zutiefst verstört hat, man könnte fast meinen bis in die Grundfesten-
aber sie mausert sich enorm. Es dauert aber alles ein bisschen länger bei ihr.
Sie schläft am Fußende bei mir im Bett. Sie frißt mittlerweile selbstverständlich in der Küche, auch wenn Sparky da ist. Anfangs sind wir sehr oft nachts aufgewacht, weil Randale an der Katzenklappe war: Trixie wollte Sparky nicht reinlassen. Das hat sich gelegt. Sie spielt jetzt auch freier, hemmungsloser als am Anfang. Die Bewegungsanimation scheint ihr richtig gut zu tun. Irgendwie sind die Fortschritte für Aussenstehende so gut wie nicht zu bemerken, aber für mich deutlich vorhanden. z.B. hat sie kürzlich die erste Motte ihres Lebens gefressen. Gefangen hat sie schon einige... Erst war sie Stundenlang mit Einfangen beschäftigt und dann .... hat lange gedauert, aber am Ende hat sie die Motte aufgefuttert. Sparky hat bei der Show zugesehen, ohne daß es Trixie gestört hätte.

Ich kann die beiden nicht dazu bewegen, miteinander zu spielen, aber ich schaffe es doch manchmal, beide gleichzeitig zu unterhalten. Trixie sieht zu, wie ich mit Sparky spiele (dabei rede ich ihr gut zu und versuche sie zu animieren, daß sie mitmacht.. sie traut sich nur noch nicht) ... und dann lasse ich Trixie das Spielzeug fangen wobei Sparky zuschaut.
Ja, Sparky ist herausfordernd, der würde am liebsten den ganzen Tag toben und raufen, ohne böse Absicht.
*seuftz* wir haben noch einen weiten Weg vor uns
Danke schon mal euch beiden
LG Vera

Verfasst: 24.08.2008 11:07
von danzig
dann hat du ja schon viel erreicht bisher! dass sie bei dir im bett schläft, ist ja ein toller vertrauensbeweis von trixie!
du kennst bestimmt das sprichwort "angriff ist die beste verteidigung" - so würde ich trixies verhalten am kratzbaum deuten! bevor sie von sparky bedroht werden könnte, schlägt sie lieber zu und ergreift die flucht! dieses langsame weggehen ist fast als unterwerfung anzusehen - ich erlebe das momentan bei meiner bande, weil der kater den chefposten übernehmen möchte. da schleichen die mädels oft so weg!

freu dich an den merkbaren erfolgen - sie machen es dir einfacher, die geduld zu bewahren! :s1958: