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Hilfe! Unsere Katze macht uns wahnsinnig!
Verfasst: 10.11.2007 19:46
von LiZz
Hallo!
Also, ich bin echt ein tierlieber Mensch und halte auch nichts davon Tiere weg zu geben, aber ich weiß bald nicht mehr weiter.
Unseren Kater Tekir haben wir seit ca. einem halben Jahr. Er ist von einer Bekannten meiner Mitbewohnerin und hat eine Menge mitgemacht. Sie wollte ihn allein lassen, während sie für ca. ein Jahr in die Türkei gegangen wäre (es hätte ihm alle paar Tage mal jemand Futter gebracht!).
Also haben wir ihn aufgenommen und wollen ihn eigentlich auch behalten...
Wir wissen, dass er geschlagen wurde, keinen Freiraum hatte (ist eine Hauskatze und durfte nur auf dem Flur weilen!) usw.
Kurz, er hatte kein schönes Leben.
Er ist ca. 5 Jahre alt.
Als er zu uns kam war er richtig verstört und hat sich auch nicht groß streicheln lassen. Vor Fremden ist er immer abgehauen und er kannte das Spielen nicht (macht er auch nicht oft...). Er hat sich echt gebessert gehabt, kuschelt und geht auch zu Fremden.
Jedenfalls ist er total nervig geworden... Er mauzt von morgend bis abends und wir wissen nicht mehr, was wir machen sollen. Zusätzlich sprigt er auf alle Schränke, Tische, Regale etc. und schmeißt alles runter (vor allem, wenn wir schlafen). Wenn man ihn streichelt dauert es nicht lange und er beißt.
Er hält nur seine Klappe, wenn man ihn auf seinem Bauch liegen lässt, aber da das nicht den ganzen Tag geht, mauzt er halt ständig. Wir haben es mit Ignorieren, Zuwendung probiert etc.... Na ja... Beim Tierarzt waren wir auch vor Monaten (er hatte einen Tumor im Ohr, wurde entfernt und es geht ihm gut), aber seitdem ist alles schlimmer geworden.
Letzendlich geht das alles ganz schön auf die Nerven...
Ich hoffe, ihr habt ein paar Tipps für mich, denn wir wissen langsam nicht mehr weiter...
P.S.: In letzter Zeit erbricht er viel... Vielleicht vor Aufregung??? Der Tierarzt findet nichts...
Verfasst: 10.11.2007 20:07
von tiiger
hallo lizz
schön dass ihr dem armen buben ein schönes zuhause gegeben habt. aufm flur leben ist nix für die katz
und ihr habt schon sehr viel erreicht... streicheln, schmusen, etwas spielen, fremde mehschen...
ich könnt mir vorstellen, dass ihm langweilig ist... er möchte vielleicht aufmerksamkeit, wildes spiel...
wie wärs mit einem kumpel zum spielen?
gruss
susan & hauszoo
Verfasst: 10.11.2007 21:00
von Hope
Ich finde es auch gut, dass ihr dem armen Kerl ein schöneres Zuhause bietet!
Der Kater will ganz klar seeeeeeeehr viel Aufmerksamkeit. Verstehe, dass es euch nervt, kann aber auch das Bedürfnis des Katers nachvollziehen
Vielleicht wäre eine zweite Katze tatsächlich eine Lösung? Da würde ich zu einer älteren, geselligen Katze raten, da er ja nicht allzu aktiv spielt, sondern jemanden zum Schmusen braucht.
Dass die Veränderung keine medizinische Ursache hat, würde ich vorsichtshalber noch von einem zweiten TA klären lassen, wenn der erste nichts gefunden hat.
Zur allerletzten Not würde ich einen Tierpsychologen zu Rate ziehen.
Vielleicht kann man auch homöopathisch etwas machen, aber in dieser Hinsicht kann dir jemand anderes besseren Rat geben als ich.
Verfasst: 10.11.2007 21:24
von LiZz
Danke schon einmal für eure Ratschläge.
Ich weiß nicht wegen einem zweiten Artgenossen... Damit hatte er auch nicht die besten Erfahrungen. Soweit ich weiß hatte er in den ersten Jahren einen, von dem er solange "vermöbelt" wurde, bis er selbst stärker geworden ist, sodass die olle Tierquälerin den alten Kater abgegeben hatte.
Verfasst: 10.11.2007 22:57
von hildchen
Hallo LiZz,
das ist ja sehr traurig und schlimm, was der arme Kater da so durchgemacht hat in den letzten Jahren. Das geht nicht von heute auf morgen weg.
Ich finde es großartig, dass Du Dich so um ihn kümmerst und sorgst.
Immerhin gibt es ja schon Fortschritte bei ihm, wie Du selbst gesagt hast.
Ich würde ihn auch noch einmal bei einem TA vorstellen, um auszuschließen, dass ihm nichts organisches fehlt. Er mauzt und er übergibt sich, das würde ich erst einmal abklären lassen. Letzteres kann viele Ursachen haben, von Haarklumpen, die er loswerden muss über eine schwerere organische Erkrankung bis wirklich hin zu psychischen Ursachen. Das kann letztendlich auch nur der TA feststellen. Vielleicht solltest Du mal einen anderen konsultieren.
Dass er alles runterwirft, vor allem, wenn Du schläfst, klingt für mich nach einem Wesen, das Aufmerksamkeit sucht und braucht. Ich würde es mir wirklich ernsthaft überlegen, ihm einen Katzenkumpel zur Seite zu stellen, denn so viel Aufmerksamkeit kannst Du ihm gar nicht geben. Vielleicht eine ganz junge Katze, die er noch "erziehen" kann, die ihn also nicht gleich verhaut, sondern den Großen anerkennt.
Ich hatte auch so eine Problemkatze, die schlecht behandelt wurde (obwohl ich keine Einzelheiten kenne, was genau mit ihr passiert ist), sie hat überall hingemacht und mich böse gebissen, und ich war fast so weit, sie wegzugeben. Dann bin ich in dieses Forum geraten und man hat mir mit guten Ratschlägen zur Seite gestanden. Ich habe ihr dann eine kleine Spielkameradin geholt und das hat wirklich Wunder bewirkt. Heute kann ich es mir kaum noch vorstellen, dass ich meine liebe Lilly einmal beinahe los werden wollte!
Steh zu dem armen Kater und lass ihn jetzt nicht allein. Gib ihn nicht weg.Wenn der Tierarzt nicht weiter helfen kann, dann vielleicht ein Tierpsychologe oder Heilpraktiker/in. Und überlege noch mal, ob ihm ein kleiner Kumpel oder eine Kumpeline nicht eine neue Lebensaufgabe (und Dir ein bisschen Ruhe) geben könnte.
Ich wünsche Dir und Kater alles Gute!
hildchen
Verfasst: 11.11.2007 01:00
von tiiger
LiZz hat geschrieben:Danke schon einmal für eure Ratschläge.

Ich weiß nicht wegen einem zweiten Artgenossen... Damit hatte er auch nicht die besten Erfahrungen. Soweit ich weiß hatte er in den ersten Jahren einen, von dem er solange "vermöbelt" wurde, bis er selbst stärker geworden ist, sodass die olle Tierquälerin den alten Kater abgegeben hatte.
hallo lizz
da wundere ich mich nicht, dass zwei katzen, die nur auf engstem raum (im flur) gehalten werden und keinerlei ausweichsmöglichkeiten haben, sich irgendwann an den kragen gehen.
arme tierchen...
liebe grüsse
susan & hauszoo
Verfasst: 11.11.2007 01:12
von Schnurrhaar
Also, ich bin echt ein tierlieber Mensch und halte auch nichts davon Tiere weg zu geben, aber ich weiß bald nicht mehr weiter.
Ach ja, ich kenne das Gefühl nur all zu gut. Meine Sira hat mir jahrelang immer wieder in die Wohnung gepinkelt. Ich war manchmal schon am Verzweifeln. Seit einigen Monaten hat sich das endlich gelegt. Sie ist jetzt auch viel anhänglicher und verschmuster geworden, aber das war ein langer Weg! Sie muss sehr schlechte Erfahrungen gemacht haben. Manchmal hatte ich das Gefühl sie testet mich - sie wartet nur darauf, dass ich die Tür aufmache und sie rauswerfe. So hat ihr Vorbesitzer es damals gehandhabt. Seit sie so krank war und ich ihr 6xtägl. Augentropfen geben musste ist sie erstaunlicherweise noch anhänglicher geworden. Sie kommt jetzt mehrmals am Tag und fordert ihre Schmusezeit mit mir ein. Das gabs früher nie! Ich kann dir nur raten, gib nicht auf. Teste doch mal Feliway aus, das hilft bestimmt gut. Als Sira durch die Augentropfentortour einen Rückfall hatte da hat der Feliwaystecker sofort Abhilfe geschafft! Vllt hilft das ja auch bei deinem verhaltensauffälligen Problemfall. Es hilft der Katze sich wohl zu fühlen, weniger gestresst zu sein.
Verfasst: 19.11.2007 20:43
von LiZz
Also wir waren heute bei einer anderen Tierklinik. Die erste hat uns anscheinend sowas von falsch und dumm beraten...
Anscheinend hat sich unser Kater einen Floh eingefangen (hatten mal für einen Tag nen Hund zu Besuch), der ihn belästigt (--> Fell raus rupfen). Zusätzlich ist der Verdacht aufgekommen, dass er einen Bandwurm hat (--> erbrechen). Dann wurde ihm seine Drüse am hintern ausgedrückt (--> Fell raus rupfen und mauzen). Tekir hat jetzt eine Wurmkur, Tropfen gegen Milben und so ein Gel, was einmal im Monat auf den Hinterkopf macht gegen Flöhe bekommen. Wir erhoffen jetzt Besserung... Da meine Mitbewohnerin und ich noch in der Ausbildung sind ist das alles zusätzlich auch noch eine finanzielle Belastung... Wegen seinem Verhalten meinte die Ärztin aufgrund seiner Vorgeschichte nur, dass er wahrscheinlich sowieso "einen weg" hat. Aber durch die neuen Befunde wäre auch einiges zu erklären. Aber sonst ist unser lieber Nerv-Kater sehr gesund.

Verfasst: 19.11.2007 21:12
von Scrat
Bei dem was der arme Kerl durchgemacht hat, nicht verwunderlich.
Minnie war am Anfang auch aggressiv. Sie war zuvor bei einer Familie mit zwei kleinen Kindern. Es ging ihr nicht schlecht, aber für die Kinder war sie ein Spielzeug, das dazusein hatte, wenn sie es wollten. Wegen einer angeblichen "Allergie" des Vaters wurde sie dann auch aus bestimmten Zimmern der Wohnung verbannt.
Wie brauchten einige Zeit, dass sie Vertrauen zu uns fasste.
Sie zeigte ein ähnliches Verhalten wie dein Tekin.
Obwohl sie gewisse Launen bis zu ihrem Tod beibehalten hat, wurde sie eine leibe, verschmuste Katze, die sehr gerne mit uns "plauderte".
Gib dem Kater einfach Zeit.
Verfasst: 19.11.2007 21:26
von Secoya
Hallo,
ich bin da wahrlich kein Experte (glücklicherweise), aber vielleicht würden auch Bachblüten helfen, z.B. Ignatia? Er scheint ja ein grosses Liebesbedürfnis zu haben. Aber vielleicht weiss da auch noch eine "Fachkraft" Rat.
In jedem Fall würde ich noch zu einem anderen TA gehen!
LG
Karin