Vor einer Woche waren wir kurz davor, die Nummer des Tierheims zu wählen. Jetzt haben wir wieder Hoffnung. Allerdings auch viel Angst, dass die positive Entwicklung durch eine neue Prügelei wieder gestoppt oder umgekehrt wird.
Ich wollte eucn nicht zutexten, aber für die, die es interessiert, hier mal der Text, den ich für die Katzentherapeutin geschrieben habe (neben dem täglichen Tagebuch, ja, es ist mir nicht langweilig).
Tägliche Übungen:
Klickern: getrennt, Shadow oben, Luna im Wohnzimmer, meistens mehrere ganz kurze Einheiten (2-5 Klicks), 1 größere am Tag
Türübung: Dachgeschoss, Luna auf dem Treppenabsatz, Shadow im Zimmer, ich im Türrahmen, wir üben und belohnen nicht agressiven Blickkontakt, meistens zwei Mal am Tag
„Große Kontaktübung“: Wohnzimmer, Blickkontakt üben, Luna jetzt meistens auf dem Tisch, ziemlich am Rand, danach wird noch gespielt (Shadow) bzw. kräftig gekrault (Luna), in der Woche meistens nur einmal, am Wochenende mindestens zwei Mal am Tag, danach darf Shadow für den Abend im Wohnzimmer bleiben. Zwischendurch muss er aber mal nach oben, damit Luna die Chance hat, sich die Pfoten zu vertreten und aufs Klo zu gehen.
Allgemein:
Luna wird deutlich lockerer, wenn er nicht im Raum ist, nutzt sie wieder Plätze, die sie lange gemieden hat. Wenn er da ist wechselt sie noch immer zwischen Kratzbaum, Tisch und einem halbhohen Schrank, ist aber ziemlich entspannt dabei. Sie sitzt oben viel vor der Tür, versucht aber nicht herein zu kommen. Manchmal füttere ich nach der Türübung bei offener Tür, sie auf dem Absatz, er drinnen in Sichtweite. Luna schaut dann nicht mehr ständig zu ihm hin und duckt sich auch nicht. Das geht auch deswegen, weil er länger frisst. Montag ist sie das erste Mal nicht auf den Tisch geflüchtet, als Shadow herunter kam, sondern ist zwischen Tisch und Sofa gegangen, als Shadow sie dort gesucht hat, hat sie so gefaucht, bis er tief geduckt die Treppe hoch geschlichen ist und sie zum Tisch traben konnte. Ansonsten meint er momentan jeden Abend einmal, er müsse sie provozieren, läuft schnell auf sie zu und faucht, sie faucht dann auch, langt mit der Pfote kurz runter, er schleicht dann geduckt die Treppe hoch, singt oben etwas und kommt wieder runter. Heute hat sie ihn von einem Stuhl aus mit Fauchen daran gehindert, an ihr vorbei nach oben zu gehen. Gelegentlich putzen sie sich in Gegenwart des anderen.
Einmal saß sie auf der Treppe, als er aus dem Dachgeschoss kam. Riesiges Gefauche, dann ist er zurück gewichen.
Bei Shadow ist von scheu nichts mehr zu spüren. Er genießt die WM, begrüßt auch Fremde und lässt sich sogar schon kurz hochheben. Er ist ein echt toller Kater. Bitte drückt weiter die Daumen. Es wäre wirklich zu schlimm, wenn es auf Dauer doch nicht mit den beiden ginge.
Martina