wir versuchen gerade unsere 1,5 Jahre alte Katze (Krümel) mit einer anderen Katze (Marya) zusammenzuführen, damit sie endlich einen Kumpel hat wenn wir nicht da sind.
Die Vorgeschichte ist etwas kompliziert, hier eine Kurzfassung:
Krümel haben wir in der Scheune meiner Eltern gefunden, als sie ca. 7-10 Tage alt war. Sie lag alleine auf dem Heuboden in einem Loch, unter einem losen Brett, war völlig unterkühlt, hat geschrieen wie am Spieß, von der Mutter (wilde Katze, unsere Hunde dulden keine auf dem Hof) keine Spur. Wir haben die Kleine schließlich eingesammelt und mit der Flasche großgezogen. Mit knapp drei Monaten musste sie operiert werden, da der Dünndarm im Blinddarm festgewachsen war. Ansonsten entwickelte sie sich prima. Mit der älteren Katzendame unserer Vermieter hatte sie regelmäßig Kontakt, auch wenn die nicht sonderlich begeistert von dem Jungspund ist. Mit der Zeit zeigte sie immer deutlicher dass sie raus will, also durfte sie nach der Kastration raus - zunächst unter Aufsicht, später auch alleine. Im Mai 2012 ist sie dann anscheinend unter ein Auto geraten, schleppte sich noch heim. In der Klinik wurde ein Achillessehnenabriss und ein Zwerchfellriss diagnostiziert. Nach der OP musste sie lange einen Gips tragen und durfte sich nur eingeschränkt bewegen. Im Großen und Ganzen hat sie es besser weggesteckt als erwartet, allerdings hat sie gegen Ende der "Gips-Phase" angefangen ihren Schwanz zu attackieren. Mit viel Ablenkung und dem sich ständig erweiternden Bewegungsradius hat sie das zum Glück wieder abgelegt.
Da wir sie hier nicht mehr rauslassen wollen, weil die Straße zu nah ist, wollten wir ihr einen Katzenkumpel zur Seite stellen. Zu der Nachbars- und der Vermieterkatze hat sie so ja auch keinen Kontakt mehr.
Per Zufall haben wir von einer Katze erfahren, die wegen Umzugs abgegeben wurde und bei einem Kater gelandet ist, der für ihr ruhiges Temperament einfach zu heftig war. Nach einem Monat, in dem sich die Katze fast nur noch im Schrank versteckt hat, wollten die neuen Besitzer sie wieder abgeben. Marya ist 2,5-3 Jahre alt, war immer Wohnungskatze und war extrem verängstigt, als wir sie angeschaut haben. Sie wurde laut Aussage der neuen Besitzerin kurz zuvor geimpft und hatte einen leichten Schnupfen.
Als dieser abgeklungen war, haben wir sie zu uns geholt und erst mal oben ins Arbeitszimmer gesetzt. Dort haben wir ihr eine gute Woche Zeit gelassen, sich an uns zu gewöhnen. Währenddessen haben wir Krümel fleißig gestreichelt und mit Maryas Geruch vertraut gemacht. Nachdem Marya sich dann frei im Zimmer bewegt hat und auch mit uns spielt und schmust, haben wir die zwei (schon sehr neugierigen) Damen Kontakt durch den Türspalt aufnehmen lassen (Gittertür geht nicht). Marya musste zwischendrin zum Tierarzt, weil sie eine Ohrentzündung hatte. Als klar war dass es nichts ansteckendes ist habe ich Marya in die anderen Räume gelassen und Krümel so lange in das Arbeitszimmer gesetzt.
Nachdem die Entzündung nun abgeklungen ist und eine der beiden den Dreh rausgefunden hat wie man die Tür zum Arbeitszimmer aufmacht, habe ich sie zusammengelassen, über mehrere, kurze Etappen. Sie sind vorsichtig, beobachten einander genau und dackeln einander hinterher. Ab und zu kommt es zum Nasenkontakt, und dann haut immer eine von beiden wieder ab. Marya bewegt sich mittlerweile im ganzen Haus recht selbstbewusst und testet ein bißchen, was sie darf und was nicht, meist unter den Argusaugen von Krümel. Seit zwei Tagen frisst sie aber nicht mehr so gut wie anfangs (könnte evtl. von dem Maloxidyl gegen die Ohrenschmerzen kommen?)
Jetzt kommt mein Problem: Seit zwei, drei Tagen jagt Krümel wieder ihren Schwanz


Wenn sie nicht gerade ihren Schwanz jagt oder Marya hinterherschleicht, liegt sie vor der Arbeitszimmertür, nicht wie sonst in meiner Nähe.
Ab und zu lässt sie sich streicheln, aber dann wieder haut sie nach mir und knurrt.
Soll ich einfach abwarten, was passiert und wie sich die Sache entwickelt? Oder soll ich für Marya lieber ein anderes Zuhause suchen? Sie scheint mir insgesamt sehr viel ruhiger als Krümel, und Krümel scheint ja zur Zeit sehr unter Stress zu stehen. Vielleicht war das mit der Zweitkatze keine gute Idee...oder meint ihr, das gibt sich? Wie ihr sicher schon gemerkt habt, hänge ich extrem an Krümelchen und möchte, dass es ihr gut geht nach all dem Mist, den sie durchgemacht hat. Hinzu kommt, dass mein Mann einen neuen Job hat, der uns z.Zt. zu einer Fernbeziehung zwingt, und wir deshalb in naher Zukunft umziehen wollen/müssen. Vielleicht ist das auch ein Grund für Krümels Verhalten?
Ich bin für jeden Rat dankbar und entschuldige mich für den halben Roman, den ich hier geschrieben habe... aber ich denke, die Hintergünde sind wichtig. Krümel ist meine erste Katze, und ich möchte nichts falsch machen...

Viele Grüße
Urmel mit Krümel und Marya