Drittkatze? ...ein paar Gedanken
Verfasst: 18.06.2011 15:17
Hallo liebe Cattalk-Gemeinde,
nach längerer Abwesenheit melde ich mich heute zurück. Schön ist es, mal wieder hier zu sein.
Vielleicht erinnert ihr euch noch an Knulla, Samli und mich. Im letzten Jahr bin ich zum neuen Studium nach Süddeutschland gezogen und habe meine Wohnverhältnisse dadurch vergrößert und verbessert. Letztes Jahr lebten wir auf 56qm in einer Dachgeschosswohnung ohne Balkon. Inzwischen sind wir froh, am Waldrand in 86qm zu leben und sogar einen Balkon zu haben.
Ich bin sehr glücklich, wie es sich mit Knulla und Samli entwickelt hat. Knulla ist ja ein höchst eigensinniger Schildpattkobold, der Berührungen und Gesellschaft nur duldet, wenn die Initiative von ihr ausgeht und außerdem sehr auf meinen Freund bezogen ist. Samli als Orientalin ist da ganz anders: Ständig bei Menschen, immer auf dem Schoß und sogar beim Putzen auf der Schulter. Es hat lange gedauert, bis die beiden sich miteinander arrangierten (vielmehr, bis Knulla Samlis Nähe und Zuneigungsbekundungen zu dulden begann). Wie glücklich ich war, als ich die beiden zum ersten Mal angekuschelt erwischte! Leider sind diese seltenen Momente der Nähe seit August nicht mehr vorgekommen. Nämlich, seit wir umgezogen sind. Die beiden verstehen sich immer noch sehr gut: Jeden Tag spielen sie stundenlang, jagen einander durch die Wohnung. Sie raufen sich und manchmal wird auch ein gewaltsamer Putzakt hingelegt. Sie fressen gerne aus einem Napf und die Eifersucht ist auch nicht mehr da.
Ich habe das Gefühl, dass Knulla sehr zufrieden mit der Situation ist. Leider glaube ich ebenfalls, dass Samli nicht ganz glücklich ist. Ihr fehlt einfach die Nähe. So oft versucht sie sich neben Knulla zu legen, die dann aufsteht und geht. Täglich will sie sich zu ihr gesellen, wenn sie bei meinem Freund auf dem Schoß schläft (auch hier: Knulla steht auf und geht). Nicht selten mauzt sie ihr dann enttäuscht hinterher. Es fehlt ihr Gesellschaft.
Bestätigt wurde meine Theorie, als ich den Kater meiner Mutter für 14 Tage im März diesen Jahres in Pflege nahm. Er ist ebenso freundlich und sozial wie Samli, und die beiden verstanden sich auf Anhieb. Knulla war zwar etwas genervt, aber sie ging ihm einfach aus dem Weg. Sam-sam und Blumio (eben erwähntes Katertier, ein tauber Persermix) kuschelten dafür ständig und betrieben hingebungsvolle gegenseitige Fellpflege. Auch auf Knulla war ich stolz, weil sie den Eindringling weder befauchte noch verprügelte, außer dass es mal eine Ohrfeige setzte, wenn er ihr zu nahe kam. Als Blumi nach zwei Wochen abgeholt wurde, trauerte Samli noch ein paar Tage hinterher. Sie saß vor der Haustür und jammerte, ich hatte den Eindruck, sie suchte ihn in der Wohnung. Seither bedrängt sie Knulla leider zunehmends, die mitunter schon recht gernervt reagiert.
Die vergangenen Wochen habe ich also viel darüber nachgedacht, ob sich vielleicht der richtige Zeitpunkt zu einer Drittkatze nähert. Knulla ist jetzt dreieinhalb, Samli zwei Jahre alt. Wir haben (trotz unseres Studentendaseins) stabile finanzielle Verhältnisse und auch genügend Anschluss in der Stadt, der sich gern um die Katzen kümmert. Wir haben Platzverhältnisse von 86qm, einen Catwalk, drei Kratzbäume und einen gesicherten Balkon. Wir sind etwa den halben Tag unterwegs (mit 1-2 ganztägigen Ausnahmen in der Woche) und am Wochenende zuhause. Die Katzen sind seit Jahren an die Leine gewöhnt und lieben es, mit uns im Wald hinterm Haus spazieren zu gehen.
Da ich ohnehin nicht mehr als ein Schildpattvieh ertragen könnte (Knulla ist die beste, aber auch sooo speziell) und schon immer ein unheilbares Faible für Siams hatte, kommt eigentlich nur eine Orientalin(-/e?) in Frage. Zudem hätte ich dort am ehesten die Hoffnung, dass der/die Neue im Wesen dem Flauschball ähnelte, denn genau das ist es ja, was ihr so fehlt: Ein Artgenosse, der ähnlich extrovertiert ist wie sie. Meine Angst ist hierbei natürlich, dass Knulla mir das übel nähme, dass Unruhen in den so harmonischen Verhältnissen entstünde, dass das Schwefelfell sich schließlich ganz zurückzöge oder mit Unsauberkeit reagierte (ein Muster, das sie als Protestpinklerin gerne an den Tag legt, wenn sie uns auf Missstände aufmerksam machen will, z.B. verrückte oder neue Möbel).
Ich glaube, es tat mir ganz gut, meine Gedanken und Überlegungen hier niederzuschreiben und vielleicht eure Meinungen dazu zu hören. Die Sache hat noch Zeit, es ist einfach eine unausgereifte Idee in meinem Kopf.
Nachdenkliche Grüße,
Mo
nach längerer Abwesenheit melde ich mich heute zurück. Schön ist es, mal wieder hier zu sein.
Vielleicht erinnert ihr euch noch an Knulla, Samli und mich. Im letzten Jahr bin ich zum neuen Studium nach Süddeutschland gezogen und habe meine Wohnverhältnisse dadurch vergrößert und verbessert. Letztes Jahr lebten wir auf 56qm in einer Dachgeschosswohnung ohne Balkon. Inzwischen sind wir froh, am Waldrand in 86qm zu leben und sogar einen Balkon zu haben.
Ich bin sehr glücklich, wie es sich mit Knulla und Samli entwickelt hat. Knulla ist ja ein höchst eigensinniger Schildpattkobold, der Berührungen und Gesellschaft nur duldet, wenn die Initiative von ihr ausgeht und außerdem sehr auf meinen Freund bezogen ist. Samli als Orientalin ist da ganz anders: Ständig bei Menschen, immer auf dem Schoß und sogar beim Putzen auf der Schulter. Es hat lange gedauert, bis die beiden sich miteinander arrangierten (vielmehr, bis Knulla Samlis Nähe und Zuneigungsbekundungen zu dulden begann). Wie glücklich ich war, als ich die beiden zum ersten Mal angekuschelt erwischte! Leider sind diese seltenen Momente der Nähe seit August nicht mehr vorgekommen. Nämlich, seit wir umgezogen sind. Die beiden verstehen sich immer noch sehr gut: Jeden Tag spielen sie stundenlang, jagen einander durch die Wohnung. Sie raufen sich und manchmal wird auch ein gewaltsamer Putzakt hingelegt. Sie fressen gerne aus einem Napf und die Eifersucht ist auch nicht mehr da.
Ich habe das Gefühl, dass Knulla sehr zufrieden mit der Situation ist. Leider glaube ich ebenfalls, dass Samli nicht ganz glücklich ist. Ihr fehlt einfach die Nähe. So oft versucht sie sich neben Knulla zu legen, die dann aufsteht und geht. Täglich will sie sich zu ihr gesellen, wenn sie bei meinem Freund auf dem Schoß schläft (auch hier: Knulla steht auf und geht). Nicht selten mauzt sie ihr dann enttäuscht hinterher. Es fehlt ihr Gesellschaft.
Bestätigt wurde meine Theorie, als ich den Kater meiner Mutter für 14 Tage im März diesen Jahres in Pflege nahm. Er ist ebenso freundlich und sozial wie Samli, und die beiden verstanden sich auf Anhieb. Knulla war zwar etwas genervt, aber sie ging ihm einfach aus dem Weg. Sam-sam und Blumio (eben erwähntes Katertier, ein tauber Persermix) kuschelten dafür ständig und betrieben hingebungsvolle gegenseitige Fellpflege. Auch auf Knulla war ich stolz, weil sie den Eindringling weder befauchte noch verprügelte, außer dass es mal eine Ohrfeige setzte, wenn er ihr zu nahe kam. Als Blumi nach zwei Wochen abgeholt wurde, trauerte Samli noch ein paar Tage hinterher. Sie saß vor der Haustür und jammerte, ich hatte den Eindruck, sie suchte ihn in der Wohnung. Seither bedrängt sie Knulla leider zunehmends, die mitunter schon recht gernervt reagiert.
Die vergangenen Wochen habe ich also viel darüber nachgedacht, ob sich vielleicht der richtige Zeitpunkt zu einer Drittkatze nähert. Knulla ist jetzt dreieinhalb, Samli zwei Jahre alt. Wir haben (trotz unseres Studentendaseins) stabile finanzielle Verhältnisse und auch genügend Anschluss in der Stadt, der sich gern um die Katzen kümmert. Wir haben Platzverhältnisse von 86qm, einen Catwalk, drei Kratzbäume und einen gesicherten Balkon. Wir sind etwa den halben Tag unterwegs (mit 1-2 ganztägigen Ausnahmen in der Woche) und am Wochenende zuhause. Die Katzen sind seit Jahren an die Leine gewöhnt und lieben es, mit uns im Wald hinterm Haus spazieren zu gehen.
Da ich ohnehin nicht mehr als ein Schildpattvieh ertragen könnte (Knulla ist die beste, aber auch sooo speziell) und schon immer ein unheilbares Faible für Siams hatte, kommt eigentlich nur eine Orientalin(-/e?) in Frage. Zudem hätte ich dort am ehesten die Hoffnung, dass der/die Neue im Wesen dem Flauschball ähnelte, denn genau das ist es ja, was ihr so fehlt: Ein Artgenosse, der ähnlich extrovertiert ist wie sie. Meine Angst ist hierbei natürlich, dass Knulla mir das übel nähme, dass Unruhen in den so harmonischen Verhältnissen entstünde, dass das Schwefelfell sich schließlich ganz zurückzöge oder mit Unsauberkeit reagierte (ein Muster, das sie als Protestpinklerin gerne an den Tag legt, wenn sie uns auf Missstände aufmerksam machen will, z.B. verrückte oder neue Möbel).
Ich glaube, es tat mir ganz gut, meine Gedanken und Überlegungen hier niederzuschreiben und vielleicht eure Meinungen dazu zu hören. Die Sache hat noch Zeit, es ist einfach eine unausgereifte Idee in meinem Kopf.
Nachdenkliche Grüße,
Mo