Ist Einzelhaltung als Wohnungsmieze artgerecht?

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witosoto
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Re: Ist Einzelhaltung als Wohnungsmieze artgerecht?

Beitragvon witosoto » 22.05.2012 17:17

FrauMonte hat geschrieben:Also ich finde schon, dass eine Einzelkatze sozialisiert ist - allein, dass sie in Interaktion zum Menschen steht, ist eine Form von sozialem Gefüge.

Sicher ist das eine Form von sozialem Gefüge. Aber eine die der Katze in diesem Fall aufgezwungen wird.


Ich finde, was alt zu oft vergessen wird, ist dass Katzen sich ihre Sozialgefüge aussuchen - für eine Katze ist eine weitere Katze nicht essentiell, aufgrund dessen gibt es eben auch Einzelgänger. Wenn man sich die Populationen auf dem Land anschaut, in welche nicht durch Kastration o.ä. menschliches Handeln eingegriffen wird, dann wir man feststellen, dass dort verwandte Tiere zusammenleben und meistens geschlechtermäßig getrennt.

Gerade die Populationen auf dem Lande sind die, die sich gemischt zusammenfinden. Als wir hier 2006 einzogen lebten über 25 Katzen in einem Bus zusammen. Wir haben sie eingefangen und kastrieren lassen. Ein Kater allerdings war schneller als wir. :? Dieser allerdings hat noch wochenlang seine Kinder besucht und am Zaun gerufen und sie gingen auch hin. Ebenso sieht es doch auch an Futterstellen aus. Auch dort finden sich Katzen zusammen und viele leben auch dort oder in der Umgebung zusammen. Und nicht nach Geschlechtern getrennt.

Genau deshalb frage ich mich, ob eine Einzelhaltung für Katzen nicht doch besser ist?!
Ich selbst habe zwei Katzen ( 1 Kater, 1 Katze) mit einem halben Jahr Altersunterschied und immer wieder stelle ich fest, so richtig passen sie nicht zusammen und ich möchte behaupten, wenn ich ihnen Freigang gewähren würde, dass sie sich jeder eine andere Population suchen bzw. als Einzelgänger leben würden.

Eindeutig NEIN. Einzelhaltung ist und kann grundsätzlich für ein so intelligentes Tier, wie es Katzen nun mal sind nicht die bessere Lösung sein.

Wieviel Disstress bedeutet es für eine Katze mit einer weiteren zusammenzuleben - füge ich dem Tier damit nicht mehr Leid zu? Eine ständige innerartliche Konkurrenz, ein erzwungenes Arrangement, welche körperliche Folgen hat das? Beim Menschen führt permanenter Stress zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zu einem gehäuften Auftreten von malignen Erkrankungen...diese Mechanismen sind beim Tier gleich...ist das also noch artgerecht?

Durch Einzelhaltung fordere ich Krankheiten, wie Du es hier anschneidest, eher heraus. Denn das Tier kümmert, da es mit Menschen nicht so kommunizieren kann wie mit Artgenossen. Denn dazu gehört erheblich mehr als nur Laute.

Für mich stellt eine Einzel-, Zweier- oder Mehrkatzenhaltungen ebenso wenig eine artgerechte Haltung dar, wie beispielsweise Wohnungshaltung und das Füttern. Es ist höchstens pseudoartgerecht - wir haben das Tier über tausende von Jahren domestiziert, es hat sich dem menschlichen Leben angepasst, vom Wildtyp ist da nicht mehr viel übrig. Wie kann man da also von artgerechter Haltung sprechen, die sich an natürlichen Lebensbedingungen ( die, die Hauskatze vor Jahrhunderten mitunter freiwillig abgelegt hat) orientiert?

Da bleiben ja nicht viele Möglichkeiten der Katzenhaltung übrig. :shock: Ob man eine Katze artgerecht halten kann oder nicht ist hier nicht unbedingt das Thema und darüber scheiden sich die Geister. Was die natürlichen Lebensbedingungen der katzen angeht, so hat sie diese durch den Menschen verloren. Dennoch hat sie sich, trotz Domestizierung, einen Großteil Ihrer Instinkte bewahren können. Genau das ist es doch was sie auszeichnet.


Folglich denke ich, wird es demnach eine Vielzahl von Modellen geben, die für eine Katze lebenswert und gesund sind, auch wenn das ein oder andere Modell mit der Back-to-Basic-Mentalität bzw. artgerechten Haltung keine exorbitant große Schnittmenge aufweist!

Die verschiedenen Modelle wird es immer geben. Das hat niemand bezweifelt. Back-to-Basic ist nicht mehr praktikabel. Daher ist die "Schnittmenge" auch so gering.


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Re: Ist Einzelhaltung als Wohnungsmieze artgerecht?

Beitragvon hildchen » 22.05.2012 17:31

witosoto hat geschrieben:Da bleiben ja nicht viele Möglichkeiten der Katzenhaltung übrig. :shock: Ob man eine Katze artgerecht halten kann oder nicht ist hier nicht unbedingt das Themaund darüber scheiden sich die Geister. Was die natürlichen Lebensbedingungen der katzen angeht, so hat sie diese durch den Menschen verloren. Dennoch hat sie sich, trotz Domestizierung, einen Großteil Ihrer Instinkte bewahren können. Genau das ist es doch was sie auszeichnet.

Doch - genau um diese Frage geht es - siehe Überschrift.
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Re: Ist Einzelhaltung als Wohnungsmieze artgerecht?

Beitragvon teufelchentf » 22.05.2012 17:43

zum Thema Futterstellen und Mehrkatzenhaushalt...
Auch hier zwingt der Mensch sich ja auf!
Im Mehrkatzenhaushalt, weil er einfach noch mehr Tiere mit einschleppt (war ja ja mit meinen 3 auch keine Ausnahme).
Und dan den Futterstellen arrangieren sich die Tiere auch, denn dort geht es oft ums Überleben, daher finde ich diesen Einwurf eher fragwürdig.

Ich denke das es vor allem in Gruppen immer wieder zu Problemen kommt, da man sich hier weniger zurück ziehen kann, da an jeder Zimmerecke ein anderes Tier sitzt...

Ich persöhnlich würde niemals mehr ein Tier einzeln halten, sondern einen Partner dazu holen oder eben wenigestens den Freigang gewähren, auch wenn der Freigang in meinen Augen einer Katze nicht die Lösung für ein Sozialgerechtes Leben sein kann.

Ich finde es eher verwerflich, wenn man eine Katze 8 Std am Tag sich selbst überlässt...
Der Mensch kann sich selbst beschäftigen. Und ne Katze spielt dann eben mit sich alleine, kuschelt mit sich alleine etc.
Jeder der Herz und Verstand besitzt, sollte sich mal vorstellen wie man sich in den 8 Std fühlt ohne irgendeinen Sozialen Kontakt...

Und die Sozialisierung mit nem Menschen mit dem einer Katze zu vergleichen als ebenbürdiger Partner, darüber kann ich ehrlich nur lachen, obwohl es echt nicht zum lachen ist.
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Re: Ist Einzelhaltung als Wohnungsmieze artgerecht?

Beitragvon crazymissy » 22.05.2012 18:04

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Re: Ist Einzelhaltung als Wohnungsmieze artgerecht?

Beitragvon Trudi » 22.05.2012 18:11

teufelchentf hat geschrieben:zum Thema Futterstellen und Mehrkatzenhaushalt...
Auch hier zwingt der Mensch sich ja auf!
Im Mehrkatzenhaushalt, weil er einfach noch mehr Tiere mit einschleppt (war ja ja mit meinen 3 auch keine Ausnahme).
Und dan den Futterstellen arrangieren sich die Tiere auch, denn dort geht es oft ums Überleben, daher finde ich diesen Einwurf eher fragwürdig.

Ich denke das es vor allem in Gruppen immer wieder zu Problemen kommt, da man sich hier weniger zurück ziehen kann, da an jeder Zimmerecke ein anderes Tier sitzt...


da bei uns nicht an jeder ecke ein anderes tier sitzt weil 19 katzen genügend platz haben 1000qm in garten und haus auf viele zimmer und mehren ebenen,fühl ich nicht angesprochen.
aber bei 8 million streuner in deutschland müssen kastras und futterplätze sein,ober was sollen wir machen sie verhungern lassen :?: :?:


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Re: Ist Einzelhaltung als Wohnungsmieze artgerecht?

Beitragvon hildchen » 22.05.2012 18:13

Übertragen wir das doch einfach frecherweise mal auf den Menschen und seine Situation in der Arbeit.
Arbeit = Futterstelle, man muss hin um zu überleben.
Mehrkatzenhaushalt = die "lieben" Kollegen.
Beides ertragen wir gezwungenermaßen, weil wir da in den meisten Fällen keine andere Wahl haben.
Man kann Glück haben und nette Kollegen finden, die Arbeit macht Spaß und gut ist. Wie auch mehrere Katzen Glück haben können, wenn sie nette "Kollegen" in der Gruppe haben.
Aber es gibt auch Kollegen, die uns das Leben zur Hölle machen, uns die besten Stücke (Stellen) vor der Nase wegschnappen, uns mobben und/oder gar nichts mit uns zu tun haben wollen, von freundlichen Absichten ganz zu schweigen. Dann wird das Leben zur Qual und wir werden krank.
Aber wir können nach der Arbeit nach Hause, und können uns, wenn wir Glück haben, ein wenig erholen. Wir müssen uns nicht 24 Stunden 7 Tage die Woche mit den Kollegen arrangieren.
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Re: Ist Einzelhaltung als Wohnungsmieze artgerecht?

Beitragvon Trudi » 22.05.2012 18:29

hildchen,wenn du eine ganze weile so eine futterstellen mal betreut hättes,würdest du den vergleich nicht machen.(es ist nicht böse gemeint,ich weis nur nicht wie ich es anders schreiben soll) da gibt es keinen stress und wenn sie fertig sind mit fressen geht jeder seinen eigenen weg,einige putzen sich gegenseitig die anderen verschwinde so wie sie gekommen sind.

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Re: Ist Einzelhaltung als Wohnungsmieze artgerecht?

Beitragvon witosoto » 22.05.2012 18:49

hildchen hat geschrieben:
witosoto hat geschrieben:Da bleiben ja nicht viele Möglichkeiten der Katzenhaltung übrig. :shock: Ob man eine Katze artgerecht halten kann oder nicht ist hier nicht unbedingt das Themaund darüber scheiden sich die Geister. Was die natürlichen Lebensbedingungen der katzen angeht, so hat sie diese durch den Menschen verloren. Dennoch hat sie sich, trotz Domestizierung, einen Großteil Ihrer Instinkte bewahren können. Genau das ist es doch was sie auszeichnet.

Doch - genau um diese Frage geht es - siehe Überschrift.


Danke für den Hinweis.
Die Überschrift bezieht sich aber auf Wohnungskatzen. Ich hatte aber den Einwurf von Frau Monte allgemein verstanden. Und dann ist es sehr wohl so.
teufelchentf hat geschrieben:......
Und dan den Futterstellen arrangieren sich die Tiere auch, denn dort geht es oft ums Überleben, daher finde ich diesen Einwurf eher fragwürdig.

Haben wir nicht beide das gleiche gesagt (geschrieben)????? Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

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Re: Ist Einzelhaltung als Wohnungsmieze artgerecht?

Beitragvon teufelchentf » 22.05.2012 19:24

Da ich nie geschrieben habe das Futterplätze nicht sein sollen und jeder wissen müsste wie wichtig diese sind brauch ich da ja wohl nix mehr zu schreiben :roll:

Fakt ist aber das sie sich dort arrangieren müssen und daher lass ich das nich gelten mit dem "friedlich zusammenleben".

Es geht hier auch nicht um die Frage ob es gut ist wenn man Tiere hat die sich nicht verstehen, denn da bin ich auch der Meinung das es für die Tiere kein tolles Leben ist, was ich auch nie behauptet habe.

Ich kann da ja auch nur von meinen berichten oder aber von anderen Tieren die eben nicht einzeln leben und wo kein Stress erkennbar ist oder aber auch von einzelnen Tieren, denen ich zu einer Zweitkatze verholfen habe und auch dort ist kein Stress
zu erkennen...
Dies bezieht sich also auf meine eigenen Erfahrungen und nicht auf die anderere...

Jeder muss für sich entscheiden was er meint, was das Beste für seine Tiere ist.
Für mich und meine Tiere ist Einzelhaltung ein NO GO weil ich glaube, ihnen niemals das geben zu können,
was eben ein Artgenosse kann...
Und jeder der meint, das er das kann, hat den Sinn von diesem Thread glaub ich nich so ganz verstanden...
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Re: Ist Einzelhaltung als Wohnungsmieze artgerecht?

Beitragvon Trudi » 22.05.2012 19:34

da sind wir einer meinung. dem habe ich nichts hinzuzufügen.

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Re: Ist Einzelhaltung als Wohnungsmieze artgerecht?

Beitragvon FrauMonte » 22.05.2012 19:56

witosoto hat geschrieben:
FrauMonte hat geschrieben:Also ich finde schon, dass eine Einzelkatze sozialisiert ist - allein, dass sie in Interaktion zum Menschen steht, ist eine Form von sozialem Gefüge.

Sicher ist das eine Form von sozialem Gefüge. Aber eine die der Katze in diesem Fall aufgezwungen wird.

Und das würde ich so pauschal nicht unterschreiben! Denn Katzen entscheiden FREIWILLIG ob sie sich in ein soziales Gefüge eingliedern möchten oder nicht. Wenn sich eine Katze bei ihrem Besitzer unwohl fühlt, dann merkt man das i.d.R. sehr deutlich.

Wieviel Disstress bedeutet es für eine Katze mit einer weiteren zusammenzuleben - füge ich dem Tier damit nicht mehr Leid zu? Eine ständige innerartliche Konkurrenz, ein erzwungenes Arrangement, welche körperliche Folgen hat das? Beim Menschen führt permanenter Stress zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zu einem gehäuften Auftreten von malignen Erkrankungen...diese Mechanismen sind beim Tier gleich...ist das also noch artgerecht?

Durch Einzelhaltung fordere ich Krankheiten, wie Du es hier anschneidest, eher heraus. Denn das Tier kümmert, da es mit Menschen nicht so kommunizieren kann wie mit Artgenossen. Denn dazu gehört erheblich mehr als nur Laute.
Und eben das stelle ich in Frage! Soziale Kontakte sind für den Menschen ebenso wichtig, wie für eine Katze...unumstritten, dass Einsamkeit degeneriert. Aber ein regelmäßiger Kontakt zum Menschen und ausreichende Beschäftigung sind m. E. nicht gleichzusetzen mit vollständiger Isolation. Hat die Katze jedoch einen Artgenossen, mit dem sie sich arrangiert und ggf. aufgrund unzureichender Rückzugsmöglichkeiten sich dem Konkurrenzverhalten stellen MUSS (dem sie in freier Wildbahn entfliehen könnte) dann erzeugt das biochemisch Stress und dieser führt dauerhaft zu zahlreichen Erkrankungen.

Für mich stellt eine Einzel-, Zweier- oder Mehrkatzenhaltungen ebenso wenig eine artgerechte Haltung dar, wie beispielsweise Wohnungshaltung und das Füttern. Es ist höchstens pseudoartgerecht - wir haben das Tier über tausende von Jahren domestiziert, es hat sich dem menschlichen Leben angepasst, vom Wildtyp ist da nicht mehr viel übrig. Wie kann man da also von artgerechter Haltung sprechen, die sich an natürlichen Lebensbedingungen ( die, die Hauskatze vor Jahrhunderten mitunter freiwillig abgelegt hat) orientiert?

Da bleiben ja nicht viele Möglichkeiten der Katzenhaltung übrig. :shock: Ob man eine Katze artgerecht halten kann oder nicht ist hier nicht unbedingt das Thema und darüber scheiden sich die Geister. Was die natürlichen Lebensbedingungen der katzen angeht, so hat sie diese durch den Menschen verloren. Dennoch hat sie sich, trotz Domestizierung, einen Großteil Ihrer Instinkte bewahren können. Genau das ist es doch was sie auszeichnet.

Naja Thema war es schon ob die Einzelhaltung artgerecht ist oder nicht?! Und ich finde nicht, das der Begriff "argerecht" richtig gewählt ist und das Angebot Mehrkatzenhaushalt das Implizit von artgerecht ist...bezugnehmend auf meinen o.g. Einwand!
Im Weiteren sind Instikte, die ich bei einer Katze fördern kann...nicht gleichzusetzen mit natürlichen Lebensbedingungen.



Folglich denke ich, wird es demnach eine Vielzahl von Modellen geben, die für eine Katze lebenswert und gesund sind, auch wenn das ein oder andere Modell mit der Back-to-Basic-Mentalität bzw. artgerechten Haltung keine exorbitant große Schnittmenge aufweist!

Die verschiedenen Modelle wird es immer geben. Das hat niemand bezweifelt. Back-to-Basic ist nicht mehr praktikabel. Daher ist die "Schnittmenge" auch so gering.
Das habe ich auch nicht...nur glaube ich das die Pauschalisierung nichts bringt, da es Katzen gibt die sich ausgesprochen gut in Einzelhaltung arrangieren und wiederum Katzen die sich in Gesellschaft pudelwohl fühlen. Es ist schon fast vermessen, Menschen - die ihrer Katze wohl am besten einschätzen können, den Vorwurf zu machen, Einzelhaltung sei nicht artgerecht!!! Ich selbst halte meine Tiere auch nicht allein, habe aber durchaus Verständnis für die Motive derer, die ihr Tier auf diese Weise halten. Diskussion hin oder her, aber die Non-plus-Ultra-Lösung wird niemand präsentieren, das sollte hier jedem klar sein :wink:

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Re: Ist Einzelhaltung als Wohnungsmieze artgerecht?

Beitragvon Dieter » 22.05.2012 21:44

Wollte mich eigentlich nicht mehr zum Thema äußern!
Das möchte ich aber noch loswerden.
Mir viel auf das man mit Katzen nicht reden kann???
Dann frage ich mich wie dann eine feste Beziehung zum Tier stattfinden kann?
Beobachten und Gesten verstehen lernen ist ein Teil der Katze-Mensch-Sprache!
Unsere Sprache verstehen sie in gewisser weise auch!
Wenn zu jeden Anlass die Gleichen Worte verwendet werden!
Wie wir uns fühlen spüren sie bei einer festen Beziehung besser wie viele unsere Mitmenschen!
Wenn ein Katze/Kater im Ungünstigsten Fall keine Artgenossen erleben konnte,nur den Menschen als Bezugsperson kennt dem Tier traue ich zu sich in dieser Situation wohl zu fühlen.
Mann kennt es ja nicht anders,sie bekommen nicht die Changse Artgenossen kennenzulernen.
Selbst ich, der glaubte eine absolute Einzelgängerin zu haben wurde eines besseren belehrt das es es nicht so ist!
Sollte sich die Gelegenheit bieten wird Lady keine Einzelkatze bleiben.

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Re: Ist Einzelhaltung als Wohnungsmieze artgerecht?

Beitragvon sibena1883 » 22.05.2012 22:01

puuhhhh, hier gehts ja voll ab. :D Also ich möchte auch mal meine Meinung dazu loswerden.

1. Freigänger: finde ich total ok, da wie schon viele geschrieben haben, die Katze dann immer draußen ihre Kumpels (wie die Teenager) trifft und sie zamm los ziehen

2. Wohnungskatze: Wir haben 2010 gesagt, wir wollen eine Katze! Ob Kenntnis oder nicht... uns war von vornerein klar, dass es 2 sein müssen, da eine einzelne nicht in Frage kommt. Wir sind beide voll berufstätig, aber selbst wenn mind. einer von uns lange tagsüber zuhause wäre, hätten wir uns IMMER für 2 entschieden! Noch dazu habe ich viele Bücher VORHER gelesen und selbst darin bin ich sehr oft hingewiesen worden, dass es ein MUSS ist, 2 Katzen zu nehmen, wenn beide berufstätig (mehr als 10 Std. außer Haus) sind, ABER auf jeden Fall immer besser wäre, wenn eine Katze nicht allein wäre.

3. VORHER: Ich würde mal sagen, dass man sich von anfang an 2 Katzen anschafft, die sich kennen. Ansonsten muss man einfach auf Teufel komm raus eine Zusammenführung versuchen.

4. Nala: Das beste Beispiel hier ist unser kleiner Neuzugang "Nala". Nala lebte vorher mit ihrer Mama (Katze) und einer andren Katzendame zammen. Die beiden Weibsen haben Nala aber ständig drangsaliert, also immer grundlos eine runtergezogen... kann man auch als Mobben verstehen! Als wir im April zu der Vorbesitzerin fuhren und klingelten, saß Nala seeeeehr ängstlich unter dem Bett, verkrochen und kam und kam nicht raus. Selbst wo die Besitzerin sie versuchte zu locken, war Nala sehr verängstigt und naja, seid mir nich bös, aber sehr viel Liebe hat Nala da glaub ich allgemein nicht bekommen, auch nicht von der Besitzerin (Hobbyzüchterin). Nunja, auf jeden Fall war Nala tod unglücklich und total scheu. Sie ist nun seit knapp 2 Monaten bei uns und man erkennt sie gar nicht wieder! SIE ist die lauteste und mäkelndste, wenn es morgen Futter gibt. *lach*
Von scheu und ängstlich ist keine Rede mehr! Für mich hat Nala theoretisch "allein" gelebt und blüht nun mit unsren 2 Katzis voll auf.

5. Liebe der Katzeneltern: Das ist auch ein ganz großes A und O! Wenn die Katzen unter sich sind und alles so bekommen was lebensnotwendig ist, aber nicht die Streicheleinheiten, liebe Worte, das liebindieaugenschauen, die Aufmerksamkeit, einfach viel Gefühl für die Fellies (Bella freut sich immer total, wenn ich sie einfach so mal rufe und knuddle usw.), dann kann des Katzen auch unglücklich machen.

Aber um wieder auf das Thema zurück zu kommen... ich schließe mich hier vielen Meinungen an, dass man wenn man schon Wohnungskatzen (was auch schon eine Beeinträchtigung der Katzennatur ist) haben möchte, dann bitte gleich 2 oder wenigstens der Katze zuliebe eine Zusammenführung versuchen. Wenn die nicht klappt, es gibt ja auch noch andere Tiere wie Katzen oder nicht? ;)

Somit Sorry, aber für mich ist eine Katze allein halten auch eher "egoistisch" und nicht artgerecht! Egal wie lieb der Mensch ist und wieviel Zeit er hat, kann er auf gar keinen Fall eine Katze ersetzen. (pratzeln, Nackenbisse, jagen, Kommunikation, Schwanzhinweise, Pföteln, putzen, riechen, spielen, zamm Blödsinn machen)

Nee, das kann keiner! ;)

So, das war jetzt mal meine Meinung dazu!

Liebe Grüße,

Kerstin
Wie langweilig wäre doch das Leben ohne unsere Samtpfoten...

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Re: Ist Einzelhaltung als Wohnungsmieze artgerecht?

Beitragvon Mozart » 22.05.2012 22:02

teufelchentf hat geschrieben:Jeder muss für sich entscheiden was er meint, was das Beste für seine Tiere ist.
Für mich und meine Tiere ist Einzelhaltung ein NO GO weil ich glaube, ihnen niemals das geben zu können,
was eben ein Artgenosse kann...
Und jeder der meint, das er das kann, hat den Sinn von diesem Thread glaub ich nich so ganz verstanden...


Das sehe ich genauso. Und da bringt es auch nichts sich die Köpfe heiß zu reden.

Und auch was Frau Monte geschrieben hatte:
Das habe ich auch nicht...nur glaube ich das die Pauschalisierung nichts bringt, da es Katzen gibt die sich ausgesprochen gut in Einzelhaltung arrangieren und wiederum Katzen die sich in Gesellschaft pudelwohl fühlen. Es ist schon fast vermessen, Menschen - die ihrer Katze wohl am besten einschätzen können, den Vorwurf zu machen, Einzelhaltung sei nicht artgerecht!!! Ich selbst halte meine Tiere auch nicht allein, habe aber durchaus Verständnis für die Motive derer, die ihr Tier auf diese Weise halten. Diskussion hin oder her, aber die Non-plus-Ultra-Lösung wird niemand präsentieren, das sollte hier jedem klar sein :wink:


kann ich nur unterstreichen.

Und was das Reden von Katzen anging:
@Dieter: es war als ein kleiner Scherz gedacht als ich schrieb
Mozart hat geschrieben:
Schade, dass Katzen nicht sprechen können - ich glaube, so manch einer würde sich wundern was da zur Sprache käme! :wink:


Damit meinte ich, dass sie die Menschensprache beherrschen, also wie in manchen Romanen. Nicht alles immer ganz so bierernst sehen. :wink:
Natürlich teilen sich Katzen mit. Aber das ist ja nicht das Thema dieses Threads.
Der kätzische Wissensspeicher auf www.schnurr-schnurr.de

In Gedenken an Ninifee

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Re: Ist Einzelhaltung als Wohnungsmieze artgerecht?

Beitragvon Trudi » 23.05.2012 07:39

also für mich ist hier alles gesagt....meine meinung ist,wenn es dem menschen nicht geben würde, bliebe den tieren viel leid erspart denn die tiere können ohne menschen aber der mensch nicht ohne tiere........
ich hoffe dass man mit diesen thema den einen oder anderen zum nachdenke angeregt hat :wink:

eins möchte ich noch los werden.
es wird so viel in der regenbogenbrücke geschrieben,wenn eine fellnase stirb.
davon kann man doch vieles umsetzen wenn die fellnase noch lebt...........



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