kippfenstersyndrom - hat jemand Erfahrung?

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kippfenstersyndrom - hat jemand Erfahrung?

Beitragvon Findus » 07.08.2006 15:30

Unsere Katze Sissi wurde letzten Mittwoch mit gelähmten Hinterbeinen bei einem Tierarzt abgegeben. Wir schockiert zum Tierarzt. Einschläfern?
Nicht einschläfern? Entscheidung: Tierklinik. Dort war sie 3 Tage. Diagnose: wahrscheinlich Kippfenstersydrom.
Seit Samstag haben wir sie nun zu Hause. Mit dem linken Fuß kann sie ein kleines bißchen auftreten, mit dem rechten gar nicht. Trotzdem schleppt sie sich aufs Katzenclo (ohne Rand) und macht dort ihre Geschäfte, was ich als gutes Zeichen werte.
In der Tierklinik wurde uns gesagt, wenn es wirklich dieses Kippfenstersydrom ist, dann wird es wieder und in einer Woche müßte man dann schon einen Fortschritt sehen, wenn nicht...... weiß ich auch nicht......
Vielleicht hat jemand so was schon mitgemacht und kann mir einen Rat geben.


Bienchen
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Beitragvon Bienchen » 07.08.2006 15:50

Hallo Findus,

von wem wurde sie denn beim Tierarzt abgegeben? Hat derjenige, der sie dort hingebracht hat, gesagt, wo und wie er sie gefunden hat?
Ich weiß jetzt nicht genau, was Du mit "Kippfenstersyndrom" meinst bzw. was der TA meint: Sind das Erscheinungen, die auftreten, nachdem eine Katze im Kippfenster eingeklemmt war oder treten diese Erscheinungen ohne ein Vorkommnis auf und äußern sich nur genauso wie nach einem Unfall mit Kippfenster?
Die Katze einer Freundin war mal im Kippfenster eingeklemmt. Sie musste ebenfalls in die Tierklinik und dort haben sie festgestellt, dass sie Nerven eingeklemmt hatte und noch so einiges. Da hatte sich auch die Frage gestellt nach einschläfern oder nicht. Sie hat es nicht gemacht, sondern mit einer OP und anschließend viel Training (Beine bewegen) und verdammt viel Geduld wieder hinbekommen. Hat aber insgesamt sicher ein halbes Jahr gedauert, bis die Katze auch wieder aufs Sofa springen und auch schnell laufen konnte. Am Anfang konnte sie sich auch nur mit den Vorderpfoten vorwärts ziehen, die Hinterbeine waren gelähmt.
Und ich habe mal eine Katze gefunden, die ebenfalls gelähmt war an den Hinterbeinen. Sie war allerdings gleichzeitig auch noch komplett orientierungslos, offenbar blind, hat weder gefressen noch getrunken etc. Der TA, wo wir sie hingebracht haben (sie lag im Gebüsch und hat ganz jämmerlich geschrien; in der Nachbarschaft gehörte sie keinem), meinte, sie hätte einen Gehirntumor und hat sie dann auf eigene Verantwortung eingeschläfert. Von so etwas würde ich jetzt aber erst mal nicht ausgehen...

Was haben die in der Tierklinik denn untersucht? Bzw. was hat der Tierarzt vorher schon gemacht? Wurden Röntgenaufnahmen gemacht? Hatte sie sonst irgendwelche äußerlichen Verletzungen? Trinkt und frisst Sissi denn normal? Scheint sie Schmerzen zu haben? Dass sie aufs Katzenklo geht, würde ich auch erst mal als gutes Zeichen deuten, dann ist sie ja immerhin offenbar nicht völlig geschwächt.

Ich drücke ganz fest die Daumen, dass sich der Zustand deiner Sissi schnell bessert und das Ganze glimpflich ausgeht!

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Beitragvon Findus » 07.08.2006 16:25

Ich muß vielleicht noch erzählen daß Sissi vor einem halben Jahr verschwand. Sie war neugierig und sprang in das Auto meiner Nachbarin.
Beim Einkaufszentrum (ca. 800m Luftlinie!) sprang sie raus und ward nicht mehr gesehen. Sie fand den Weg nach Hause nicht mehr. Und nun nach einem halben Jahr kommt der Anruf. Zuerst totale Freude. Denn wir glaubten nicht mehr daran, Sissi wieder zu bekommen. Und dann der Schock: gelähmt.
Sie wurde von Kindern auf einer Wiese entdeckt und zum Tierarzt gebracht. Keiner weiß, was passiert ist. Es wurde geröntgt. Knochen, Wirbelsäule usw. alles okay. Symptome sind wie bei einer Katze, die im Kippfenster eingeklemmt war. Heißt auch tatsächlich inzwischen "Kippfenstersyndrom".
Das mit der Katze deiner Freunding macht mir ja Hoffnung.
Wie lange war sie denn eingeklemmt?

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Beitragvon SONJA » 07.08.2006 17:09

Hallo,

nur kurz auf die Schnelle:

Kippfenster-Syndrom ist ein Begriff aus der Tiermedizin. Bei dem Versuch, durch den Spalt eines angekippten Fensters zu schlüpfen, bleiben Tiere – meist Katzen – oft stecken. Durch Befreiungsversuche rutschen sie immer weiter nach unten. Dadurch kommt es zur Unterbrechung der Blutversorgung distal der Druckstelle. Das Syndrom ist pathophysiologisch eine Unterform der Ischämischen Myopathie.

Die Folge sind bei einem längeren Festhängen schwere neurologische Schäden im Bereich der Hintergliedmaßen, auch Drucknekrosen sind beschrieben. Als Spätfolge kann es zur Ausbildung von Embolien kommen. Werden die Tiere nicht befreit, sterben sie.

Neben der medizinischen Versorgung des Traumas hat die Durchführung einer Physiotherapie positive Auswirkungen auf den Heilungsverlauf.

Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Kippfenster-Syndrom“

lg
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Beitragvon Karin A. » 07.08.2006 17:52

Hallo :-)
@Findus: genau, im wikipedia bekommt man eine umfangreiche Beschreibung dieses Kippfenstersyndroms. Hier könnt ihr euch erstmal genauer informieren, was das überhaupt bedeutet.

@scaramouche: die Geschichte von der kleinen Luna habe ich auch vor einiger Zeit gelesen. Das geht einem richtig zu Herzen. Die Kleine hatte aber auch wirklichen Lebenswillen. :-)

LG Karin :katze7:


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Beitragvon Monchichi » 07.08.2006 23:04

Bei uns sind auch alle Daumen und Pfötchen gedrückt,
jetzt habt Ihr Euch nach so langer Zeit wiedergefunden,
da wird sie bestimmt wieder gesund !!!
Kopf hoch und ich wünsche Euch alles Gute !

Ach ja und ganz herzlich Willkommen hier!
Ist ein super Forum mit liebevollen Menschen !!!
LG von Monchichi Bild

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Beitragvon Bienchen » 08.08.2006 00:54

Findus hat geschrieben:Das mit der Katze deiner Freundin macht mir ja Hoffnung.
Wie lange war sie denn eingeklemmt?


Leider weiß ich das nicht. Soweit ich weiß, war es das Fenster im Erdgeschoss einer Nachbarwohnung und sie hat es gesehen, als sie nach Hause gekommen ist. Soweit ich weiß, musste die Katze einige Zeit in der Klinik bleiben und anschließend musste meine Freundin mit ihr so physiotherapeutische Übungen machen (Beine knicken und strecken und so, dass die Muskeln stimuliert werden)... Haben die in der Klinik euch auch solche Übungen gezeigt?

Ich drücke auf jeden Fall fest die Daumen, dass Sissi sich ganz schnell erholt!!!

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Beitragvon Findus » 08.08.2006 14:17

Hi,
zunächst mal danke für die netten und aufmunternden Worte.
Waren gestern mit unserem "Kleinen" (junger Kater Findus) bei unserer TÄ zum Impfen. Dabei sagte sie mir, daß Physiotherapie bei Sissi ganz wichtig sei. Hab mich geärgert, daß die in der Klinik kein Wort davon gesagt haben. Da denkt man, in einer Klinik ist man gut aufgehoben...
War heute mit Sissi nochmal bei ihr und hab mir die Übungen zeigen lassen. Gar nicht so einfach. Manches kann man eigentlich nur zu zweit machen. Außerdem macht sie bei mir zu Hause nicht so mit wie in der Praxis. Egal, müssen wir durch.

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Beitragvon Bienchen » 08.08.2006 17:23

Hi Findus!

Wie gut, dass Du deine Tierärztin nochmal danach gefragt hast! Und dass sie Dir Übungen zeigen konnte. Dass Sissi zu Hause nicht so mitmacht wie beim Tierarzt, ist klar, auch wenn's natürlich doof ist. Aber da muss sie jetzt wirklich durch. Hast Du denn jemanden, der Dir zwischendurch mal helfen kann bei Übungen, die man nur zu zweit machen kann?

Ich drücke weiter die Daumen!

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Beitragvon mienekatze » 08.08.2006 17:53

Hallo Findus,
auch von uns werden Daumen und Pfoten gedrückt. Aber Sissi hat euch gefunden und das ist ja schon ein kleines Wunder und dann wird sie das bestimmt auch schaffen.
Viele Grüße Elke mit Zandro, Paulchen und Motte
und stillem Gedenken an unsere geliebte Fleur, Minka und Kimba

Katzen lieben Menschen viel mehr, als sie
zugeben wollen, aber sie besitzen soviel
Weißheit, daß sie es für sich behalten.

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http://elke-heffe.magix.net/

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kippfenstersyndrom

Beitragvon osterglocke » 23.01.2008 21:48

Hallo Katzenfreunde!
Habe dieses Forum nach langer Suche für das netteste empfunden und mich deshalb gleich angemeldet.
Meine Katze Lizzy hat seit 10 Tagen das hier schon besprochene Kippfenstersyndrom. Dank Internet weiß ich ja schon einiges darüber. Meine Tierärzte sagen ja auch im Grunde das Selbe..Aber irgendwie hoffe ich,auf diesem Wege ein paar Infos von Betroffenen zu kriegen.
Lizzy war 5 Tage in der Klinik. Sie konnte ihren schwanz nicht bewegen,nicht pinkeln und hatte die ersten 3 Tage Schmerzen.
Jetzt ist sie seit 5 Tagen wieder daheim. Ihr Schwanz bewegt sich wie wild,sie kann pinkeln,sie frisst,sie fühlt sich wirklich wohl,aber ihre Beinchen zieht sie immer noch nach. Ab und zu zuckt der rechte fuß. Und ihre Schließmuskeln am After funktionieren auch nicht richtig. Es läuft immer was raus..Beim baden (müssen wir ja machen,weil sie macht sich ja voll) zieht sie schon die Oberschenkel an. Aber ihre Füsschen hängen total schlapp runter.
Die Ärzte geben ihr nicht viel Chancen. Aber es sind doch erst 10 Tage!!
Zwei Wochen will ich auf jeden Fall noch warten.
Und dann??? Hat jemand ähnliches erlebt? Bitte schreibt,was Ihr tun würdet!
Danke,Kerstin

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Re: kippfenstersyndrom

Beitragvon Walter.fr » 23.01.2008 21:55

osterglocke hat geschrieben:........Lizzy war 5 Tage in der Klinik. Sie konnte ihren schwanz nicht bewegen,nicht pinkeln und hatte die ersten 3 Tage Schmerzen.
Jetzt ist sie seit 5 Tagen wieder daheim. Ihr Schwanz bewegt sich wie wild,sie kann pinkeln,sie frisst,sie fühlt sich wirklich wohl,aber ihre Beinchen zieht sie immer noch nach.


Hallo Kerstin

Nach Deinen Aussagen zu schliessen hat sich der Zustand ja verbessert.

Wenn eine Nervenschädigung vorliegt - dann können sich die nervenstränge ja wieder regenerieren .. (falls es nicht die Wirbelsäule ist) .. und Ich würde Lizzy auf jeden Fall mehr als 10 tage geben ... damit hier ein Erfolg zu sehen ist.

Eine meiner Pfleglinge hat 2 Monate gebraucht ... mit täglichem Training... aber es hat sich "gelohnt" ... :D und nun hat Sie ein neues Katzenleben.

Liebe Grüße

Walter

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Lizzy

Beitragvon osterglocke » 23.01.2008 22:44

Hallo Walter!
Das ging ja schnell! Danke!
Laut Röntgenbild ist nichts an der Wirbelsäule! Und sie kriegt auf jeden Fall noch zwei Wochen. Bestimmt auch länger.. Aber katzenwürdig ist ein Leben ohne Hinterbeine nicht,meine ich. Und wenn sich keine Besserung zeigt,nach ein paar Wochen,weiß ich auch nicht..
Habe noch drei andere Katzen. Eine davon ist 22. Sie ist (bis auf Zahnprobleme,die wir gelöst haben) kerngesund.Alle zugelaufen oder gefunden.Lizzy ist erst höchstens 2 Jahre alt. Dreifarbig.Halb Langhaarig.Eine Glückskatze,wie sie im Buche steht.War sie.Bis vor 10 Tagen.
Ach Mensch..
Danke,Kerstin

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Beitragvon Gwynhwyfar » 23.01.2008 22:46

SChau mal hier Kerstin, vielleicht macht Dir das etwas Mut und Du bekommst noch Tipps!!!
http://www.luna-cat.de/phpkit/index.php

Gute Besserung an deine Kleine!
LG Jutta und die Fellpopos
Kater Mikesch, Dustee-Skye, Carla, Un Bacio, Blue Dawn, Aurelia und Duncan
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Homepage mit vielen Fotos und die Cattery

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Re: Lizzy

Beitragvon Walter.fr » 24.01.2008 00:30

osterglocke hat geschrieben:........ Und wenn sich keine Besserung zeigt,nach ein paar Wochen,weiß ich auch nicht....


Hallo Kerstin

Wenn sich nach ein paar wochen keine Besserung bei Dir zeigen sollte, dann schreibe mir eine PN, oder eine E-mail ... und ich werde das nötige veranlassen, damit der Kleinen geholfen wird... und Du sie nicht zur Euthanasie bringst.

Liebe Grüße

Walter


PS: Ich lass die Kleine auch abholen - und es entstehen Dir keine Kosten.



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