Katzen in der DDR!?!?!?

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Beitragvon Saavik » 07.10.2008 12:30

Also ich schließ mich mal an *g*

Marcus Großeltern leben im Oderbruch unweit der polnischen Grenze und hatten früher auch Katzen, nachdem die aber oft an der Durchgangsstraße überfahren wurden (ein Ein-Straßen-Dorf, auch in der DDR hielt man sich nicht an die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung) und die uroma sich nicht mehr um Kätzchen kümmern konnte, blieb es dann irgendwann bei dem Hund, den Kaninchen und den Hühnern... - es war halt wie ein Mini-Bauernhof :lol:

Zu fressen bekamen Katzen und Hund gemeinschaftlich in der Küche - es gab morgens eine Schale Milch für "alle Beteiligten", Mittags etwas vom Mittagessen und Abends eine "Klappstulle" mit Butter und Wurst oder Schmalz...

Für uns heute völlig undenkbar...

Auch diese Tiere sahen nie den Tierarzt außer im dringensden Notfall... Kastrationen wurden zumindest an männlichen Tieren wenn überhaupt selbst vorgenommen (geübt durch die Kaninchen) und die Hunde hatten alle ein stattliches Alter von 15-20 jahre bis sie dann den weg über die Regenbogenbrücke antraten...
Purzel der letzte Hund den ich erlebt habe (er starb eine Woche nach Mümmi) bekam immer morgens 50g Hundefutter und ein Stück Trockenkuchen (Mamor oder Sand mit Schoko) mittags was vom Mittagessen und abends die Wurstreste und eine schale Milch, zwischendurch gabs mal drei od vier Frolik-Leckerchen - er wurde 18 Jahre und war nie merklich krank...

Sicherlich ist es wichtig und gut auf "gesunde Ermährung" zu achten, aber man kann es bei den Tieren wie auch den Menschen übertreiben... ;)
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Beitragvon lulu39 » 07.10.2008 13:03

Also ich komme aus Ost-Berlin und meine Katze hat im Osten nicht anders gelebt als hier. Nur Dosenfutter gabs halt nicht.

Ich bitte Euch - lesen konnte ich im Osten schon.

Sie war Wohnungskatze mit Körbchen und Spielzeug und Tierarzt und natürlich kastriert.

:evil: :evil:

Hät ich so einen bauernlümmel bei Selbstkastrieren erwischt, häts was auf die Glocke gegeben , was ich heute auch machen würde.. :evil:
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Beitragvon user_2562 » 07.10.2008 13:08

Vielleicht wars in Ostberlin anders als auf dem Land? Hat ja keiner gesagt, daß es NUR unkastrierte Katzen gab. Aber so wie ich es verstanden habe, halt überwiegend.... :oops:

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Beitragvon lulu39 » 07.10.2008 13:33

Francis hat geschrieben:Vielleicht wars in Ostberlin anders als auf dem Land? Hat ja keiner gesagt, daß es NUR unkastrierte Katzen gab. Aber so wie ich es verstanden habe, halt überwiegend.... :oops:


Genau..Und das verschiebt die Thematik, denn so leben heute noch Katzen - auf dem Dorf in Sachsen, NRW und Bayern etc..

Ich persönlich kannte niemand in Berlin, Dresden, Rostock (Stadt) der sich freiwillig ne unkastrierte Katze antut/antat.
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Beitragvon Saavik » 07.10.2008 13:35

Francis hat geschrieben:Es gab ja auch, wenn ich richtig informiert bin, damals einige Leute, die an der "grünen Grenze" gelebt haben.... Ob deren Katzen dann wohl durch den Wald mal in den Westen oder Osten gegangen sind? :D :oops:


Na dann mussten die Miezis aber gut aufpassen nicht auf die Stolperdrähte für die Schussanlagen etc zu tapsen oder hängen zu bleiben - das hätte sonst böse enden können... :(

Aber "Ausflüge" haben die bestimmt gemacht - ich glaub kaum, das die wer aufgehalten hat. :lol:

@Katrin - auf dem Land mit einer Kaninchenhaltung zur Fleischgewinnung war es völlig normal, das man die Kater oder Welpen selbst kastriert hat, da hat sich niemand was bei gedacht... - was glaubst du, was ich mir schon anhören musste oder auch heute noch anhören darf wegen TA-Besuchen, Katzen kaufen, Katzen im Haus halten, Kaninchen einäschern lassen wegen fehlendem Garten etc - für manche ist das so undenkbar wie für "uns" die damaligen Verhältnisse...
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Beitragvon Elfchen » 07.10.2008 13:35

ich bin jetzt mal ganz fies, weil ichs mal gesehen habe. Der Kater wurde in den Stiefel schaft gesteckt. Dann kam eine scharfe Rasierklinge und ratsch ratsch waren die Hoden abgeschnitten. Bei ferkeln hielt ein Mensch sie an den Hinterbeinen und zack zack ohne großes Federlesen wurde der Hodensack aufgeschnitten und die Hoden rausgedrückt und abgeschnitten.

Es braucht sich keiner die Nase rümpfen, das geht zum Teil heute noch so...ohne TA und Betäubung.
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Beitragvon Moppi 2 » 07.10.2008 14:00

Hat denn jemand noch ne Dose von dem DDR Katzenfutter irgendwo? Hat doch bestimmt "Sammlerwert" oder sowas? :lol:




Bei uns gab`s doch keine Dosen :shock: alles schön in Gläsern.Zumindest hat dieses Futter grauenhaft gerochen,deshalb ist es mir in soooo guter Erinnerung geblieben :?
Zumindest gabs dann bei bestimmten TA so 3,4 Jahre vor der Wende auch Kastartionstermine.Wartezeiten zwar bis zu 6 Monaten und Preise so 100 DDR-Mark :wink: So wars im Osten :roll:
LG Grit & Tapsi


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Beitragvon user_2562 » 07.10.2008 18:55

Moppi 2 hat geschrieben:
Hat denn jemand noch ne Dose von dem DDR Katzenfutter irgendwo? Hat doch bestimmt "Sammlerwert" oder sowas? :lol:




Bei uns gab`s doch keine Dosen :shock: alles schön in Gläsern.Zumindest hat dieses Futter grauenhaft gerochen,deshalb ist es mir in soooo guter Erinnerung geblieben :?
Zumindest gabs dann bei bestimmten TA so 3,4 Jahre vor der Wende auch Kastartionstermine.Wartezeiten zwar bis zu 6 Monaten und Preise so 100 DDR-Mark :wink: So wars im Osten :roll:


Bild Habsch mir nix bei dacht.....

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Beitragvon FrauMonte » 07.10.2008 19:22

Elfchen hat geschrieben:Also was damit zum Ausdruck kommen soll, ich kenne in der DDR niemanden der je eine Indoorkatze hatte, ich habe da nie eine Rassekatze zu Gesicht bekommen. Es mag wohl welche gegeben haben...keine Ahnung. Es wurden auch keine Tiere kastriert oder sterilisiert. Die lebten da ganz natürlich und kamen ihrer Aufgabe nach....dem Mäusefangen usw.
Eine Katze im Bett wäre undenkbar gewesen.


Also, dass kenne ich so gar nicht und nun bin ich wohl der erste Mensch,den du kennst, bei dem es so ist :wink:

Also es gab sowohl Katzen- als auch Hundefutter, keine große Auswahl, aber es gab es! Viele haben dafür jedoch nie Geld ausgegeben und Katzen, als auch Hunde wurde mit den Resten vom Mittag gefüttert. Da gab es keine Diskussionen, wie sie heut der Fall sind und geschadet hat es auch nicht, denn die meisten Katzen sind verdammt alt geworden, außer sie sind anders gestorben, jedoch selten an Krankheiten.

Das Katzen nicht kastriert waren, war oft so, aber nicht immer, bei uns auf dem Dorf waren viele Katzen kastriert - aber das hat keine 100 M gekostet und Wartezeiten gab es da auch nicht, insofern sie nicht scheu waren.
Rassekatzen, oh doch da gab es viele, bin ein gebranntes Kind und musste immer mit auf Katzenausstellungen - das war so langweilig :shock: , meine Mutter hat selbst gezüchtet - und dort waren auch zahlreiche Rassen ausgestellt.
Jedoch und das ist echt lustig, waren Katzenrassebücher eine Face, häufig sind Maine Coons abgebildet, sie jedoch als Perser deklariert - aber Sibirische Waldkatzen gab es , bei uns eher als bei euch :s2073: , Russisch Blau und BKH usw, aber keine Maine Coon :wink:


Was selten vorkam, das man Katzen vermenschlicht hat, sie waren da, hatten ihren Nutzen, entweder als Jäger oder als Gesellschaft.

Es gab auch Katzentoiletten, aber kein Streu, alternativ hat man da ganz feinen Kies (Strandsand) genommen, wir zumindest...
Mmmh mehr fällt mir jetzt so spontan nicht ein...

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Beitragvon user_2562 » 07.10.2008 19:33

Ich hoffe das versteht ja keiner falsch, aber ich hab mal gehört, daß das Leben in Ostberlin damals "besser" war als im Rest der DDR? Vielleicht liegt es daran, daß es bei Frau Monte und Lulu39 etwas abweicht von dem was die anderen erzählt haben bisher? :oops:

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Beitragvon Sanniwerner » 07.10.2008 19:46

Dazu kann ich nichts sagen, denn ich war 6 als die Mauer fiel und hab eigentlich keine wirkliche Erinnerung an die Zeit.. Das einzige was ich aus dem Verwandtenkreis weiss ich das nie jemand auf die DDR geschimpft hat, so wie das immer im Fernsehen oder so dargestellt wird. Das war bei uns z.B. nicht so, jedenfalls bei den Leuten die ich kenne.. Und ich kann mir vorstellen, das es in Berlin schon anders war. Allein durch die Nähe zum "Westen". Aber wie gesagt kein Plan.. :oops:
Ganz liebe Grüße von Lilly, Jojo und Susi

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Beitragvon Moppi 2 » 07.10.2008 19:49

Nochmal auf den Beitrag von Frau Monte zurückzukommen.
Bei uns im ehemaligen Kreis Löbau/Zittau gab es einen einzigen TA der Katzen kastriert hat,weil er auch die Ausstattung hatte.Dieser hatte auch nur an bestimmten Tagen geöffnet,also mehr als lange Wartezeiten :roll: wenn man sich glücklich schätzen konnte überhaupt einen Termin zu bekommen :wink:
LG Grit & Tapsi


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Beitragvon FrauMonte » 07.10.2008 20:37

Ich kommen nicht aus Berlin !!!

Sondern aus einen Minidorf in der Nähe von Berlin :!: , welches mehr Pferde als Einwohner hatte und gegenwärtig auch hat.

@Moppie, wir hatten verhältnismäßig viele TÄ in der Umgebung! Im Umkreis von 15 km mindestens 6 und die konnten soweit ich weiß auch alle kastrieren - ein Narkotika und dann ging es los - :wink:

Aja: Ich finde dieses Mitleid gegenüber den ehemaligen DDR-Bürgern nicht unbedingt angebracht, zumindest von materieller Ebene aus gesehen, das Politische mal außen vor!
Prinzipiell war alles Essentielle vorhanden und alles andere fällt unter das Motto " Was man nicht kennt vermisst man nicht""
Mag sein das es den Berlinern besser ging, materiell, aber Luxus und Wohlstand sind mehr, als urbanes Leben, "Luxus ist im Garten zu sitzen und den Pflaumen beim Reifen zu zuschauen" :wink:

Den Katzen ging und geht es da sicherlich nicht anders :D

Wenn du magst kein ich meine Mam diesbezüglich mal fragen, die war zu der Zeit ja fest im Katzengeschehen etabliert und kann dazu noch viel mehr sagen - bekämest dann alsbald eine PN

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Beitragvon mow mow » 07.10.2008 20:58

ich bin auch ein DDR-kind und hier mein beitrag:

meine oma hatte immer katzen.daher sind wir auch gern dort hin gefahren.
manchmal sagte sie zu mir,ich soll mal bitte unter dem heuschober nachsehen,da wären wohl kleine katzen.
ich hab sie immer heraus geholt und ihr gebracht.am tag meines besuchs durfte ich dann immer mit den winzlingen spielen und ich hab nie gefragt,wo sie abgeblieben sind,weil auch so schon immer viele katzen in dem dorf waren.ich dachte,man verteilt sie gerecht :oops:

später kam ich dahinter,das sie getötet wurden und hab immer wenigstens ein kätzchen unter dem heu gelassen und bekam später immer ärger,weil größere kätzchen nicht mehr getötet wurden und meine oma wieder eins mehr hatte.ich hab mir darüber keine gedanken gemacht,ich war ja schon froh,wenn wenistens eins gerettet war.

die katzen bekamen bei meiner oma immer essenreste,oder reste vom schlachten.

als kind hatten wir auch mal 2 katzen in der wohnung,die auch vorwiegend essenreste bekamen und fürs klöchen mussten wir immer sand vom spielplatz holen.

eine der katzen starb aber,weil der tierarzt ewig keinen impfstoff für katzenschnupfen hatte.ich war oft da,aber nie war der impfstoff vorrätig.irgendwann bekam die katze dann katzenschnupfen.sie konnte nicht gerettet werden :cry:
Für eine Zeit,halte ich Eure kleinen Pfötchen fest,aber Eure Herzen,mein Leben lang!

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Beitragvon user_2562 » 07.10.2008 21:06

@Frau Monte
Falls da an mich gerichtet war.... Klar frag deine Mam´! Bin wie schon anfangs gesagt, an ALLEN Infos interessiert.... ;)



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