Hier einige drei Auszüge:
Viel zu diskutieren gibt es aus Sicht von manchem Experten für Tierfutter da auch nicht. Professor Jürgen Zentek von der Freien Universität Berlin zum Beispiel ist so einer und stellt ohne Umschweife fest: „Sowohl Hunde als auch Katzen sind Beutetierfresser.“ Es bestehe aus medizinischer Sicht „eine große Gefahr“ einer Mangelversorgung ohne Fleisch. „Und die Frage nach der natürlichen Nahrungspräferenz von Katzen und Hunden wird dabei übergangen.“
„Um Hunde und Katzen artgerecht zu ernähren, müssten sie lebende Mäuse, Vögel, Ratten oder andere Kleintiere bekommen – in der freien Natur würde keine Katze und kein Hund zerstückelte und verarbeitete Tiere erhalten“, argumentiert indes Harald Ullmann, der zweiter Vorsitzender der Tierrechte-Organisation Peta Deutschland ist. Peta ist umstritten. Nicht nur, weil der Verein Tiere radikaler schützt und dem Menschen faktisch gleich stellt, sondern auch wegen aufsehenerregender Kampagnen. In einer Plakat-Aktion stellte Peta zum Beispiel Bilder aus Konzentrationslagern den Fotos der gegenwärtigen Nutztierhaltung gegenüber und schrieb: „Der Holocaust auf Ihrem Teller.“ Gerichte haben die Plakate inzwischen verboten.
Einen etwas differenzierteren Blick auf die Gretchenfrage „Fleisch oder nicht Fleisch“ wirft Astrid Behr vom Deutschen Tierärzteverband. Eine offizielle Position zu fleischloser oder gar veganer Tiernahrung habe der Verband zwar nicht, aber: „Hunde vegetarisch zu ernähren, ist theoretisch möglich. Voraussetzung dafür ist aber Ausgewogenheit. Vegan geht gar nicht. Bei Katzen erst recht nicht.“ Diese seien essentiell auf bestimmte Nährstoffe aus dem Muskeleiweiß unbedingt angewiesen, etwa auf Taurin. „Es drohen andernfalls ganz schnell Mangelerscheinungen.“
Leider gibt es keine Langzeitstudien zu möglichen Folgen bei vegetarischer Fütterung.
Es gibt eine Studie eine Studie mit 87 Katzen aus dem Jahre von 2006 von Lorelei A. Wakefield, VMD
1 Jahr lang wurden 34 Katzen vegetarisch und 52 Katzen mit konventionellem Futter gefüttert. Bei 17 der vegetarisch ernährten Katzen wurde Blut abgenommen. In 14 Fällen wurden normale Werte für Taurin und Cobalamin (Vitamin B 12 )
nachgewiesen. Verständlich, dass Befürworter einer fleischfreien Ernährung für Katzen diese Studie als Argumentationshilfe nennen. Die Studie könnt ihr hier lesen.
Es gibt aber auch zwei Studien aus den Jahren 2001 und 2004 mit anderen Ergebnissen:
12 Sorten handelsüblichen Hundefutters wurden analysiert. Nur 2 Futtersorten waren optimal zusammengesetzt und entsprachen dem Ernährungsprofil eines Hundes (2001)
86 Hunde und 8 Katzen wurden mit selbst gekochtem fleischfreien Futter gefüttert. Viele Futtersorten entsprachen in der Zusammensetzung nicht den ernährungsphysiologischen Erfordernissen. (2004)
Wer seine Katze vegetarisch ernähren möchte, sollte auch einen Blick auf die Homepage der ältesten Interessengemeinschaft „The Vegetarian Society" werfen. Dort finden sie nämlich diesen Hinweis auf die Empfehlung des englischen Landwirtschaftsministeriums:
Katzen benötigen eine ausgewogene Ernährung und sind auf Fleisch als essentielle Nahrungsquelle angewiesen!
Für mich kommt eine vegetarische Fütterung unserer 3 Racker nicht in Frage.
Und dabei habe ich mich noch nicht mit den Problemen von genmanipulierten pflanzlichen Stoffen, möglichen Langzeitwirkungen, vor allem wenn man Tieren im Wachstum vegetarisch füttert, etc. auseinandergesetzt. Und nicht zu vergessen: die Futtermittelindustrie: vegetarisches Katzenfutter - dass ist ein neue Einnahmequelle! es kommt nur auf geschicktes Marketing an. Also Vorsicht bei neuen Studien, immer hingucken, wer sie in Auftrag gibt.
Wie seht Ihr das? Wäre vegetarisches Futter für Eure Katzen eine Option?