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Tierarzt- Die richtige Diagnose?

Verfasst: 19.11.2013 11:45
von Dune
Guten Tag liebe Katzenfreunde,
ich bin mir nicht sicher ob dieses Forum dafür gedacht ist über mögliche Krankheiten zu sprechen aber es gibt da etwas was mich nicht los lässt.
Ich hatte ein Katzenkind- Sammy- er ist ein Jahr alt geworden.
Er war ein aufgeweckter, schmusiger und liebevoller Kerl nur eines morgens war alles anders.
Ich fand ihn mauzend unter meinem Bett ( er hat nie miaut, immer mehr gegurrt) und rief ihn ein paar mal. Als er nicht zum Vorschein kam, schaute ich unters Bett und bekam einen riesen Schreck.
Er saß in der Ecke meines Bettes, zusammengekauert, apathisch...aus beiden Seiten seines Mundes trat Speichel aus und unter ihm war bereits eine große Speichelfütze. Er hatte sehr stark geweitete Pupillen.
Als ich ihn hochgehoben habe, hatte er beinahe keine Körperspannung.

Ich wohne auf dem Land. Die nächste Stadt ist 20 Minuten Autofahrt entfernt und wir haben im naheliegenden Dorf eine Tierärztin. Ich war noch nie so wirklich überzeugt von ihr, sie ist sehr teuer und will unseren anderen "wilderen" Kater immer unter Narkose setzen wenn er eine Impfung bekommen soll. Ich hatte schon öfters das Gefühl, dass sie nicht so professionell ist.
Aber in schlimmen Lagen (starker Katzenkampf) wollten wir natürlich keine 20 Minuten Auto fahren sondern die Tiere schnell behandeln lassen.

So weit so gut. Als ich meinen Sammy also fand wollte ich eigentlich mit ihm in die Stadt zum Arzt fahren, weil es meiner Meinung nach eine echt ernste Lage war.
Problem war: Ich hab an diesem Tag eine Kollegin auf Arbeit vertreten und konnte demnach nicht fehlen (ich arbeite mit Kindern). Also übergab ich meiner Mutter die Katze, die zu unserer "Landärztin" fuhr. Ich war morgens so in Panik das ich die Symptome schonmal googelte (ich weiß, das ist nicht immer die klügste Idee). Und alles schloss, meiner Meinung nach, auf eine Vergiftung.

Als ich von der Arbeit kam, berichtete meine Mutter, das er über Nachmittag da bleibt und wir erst gegen 18 Uhr (??Warum??) anrufen sollten, dann könne sie mehr sagen.
Meine Mutter sagte außerdem, das sie bei der Tierärztin äußerte, dass ich eine Vergiftung erwäge ( Sammy war eine Drin- und Draußenkatze). Die Tierärztin wiederrum erklärte ihr das dies ganz und gar keine typischen Symptome für eine Vergiftung wäre.

Um 18 Uhr riefen wir an. Sie sagte es sei deutlich schlimmer geworden und wir ihn erlösen sollten. Ich bekam den Schock meines Lebens!
Da die doofe Kuh( Sorry) nur bis 19 Uhr geöffnet hatte, mussten wir uns also entscheiden. Ihn am Wochenende leiden lassen oder erlösen (Es war ein Freitag).
Wir fuhren hin und schauten ihn uns an. Und ich hab geweint ohne Ende!!
Er war mittlerweile zu nichts mehr fähig als zu liegen, keine Körperspannung mehr. Er war erblindet. Er hat würgegeräusche gemacht weil er den Speichel nicht schlucken konnte und immer hochgewürgt hat. Er hat Spasmen gehabt. Er hat nur noch in die Leere gestarrt und auf nichts mehr reagiert.

Ich hab sie daraufhin nochmals gefragt ob es nicht eine Vergiftung gewesen sein könnte, die greifen immerhin ja auch das Nervensystem an. Aber sie sagte wiederholt, dass das keine typrischen Symptome waren. Sie tippte auf eine Viruserkrankung die von Katze zu Katze übertragen wird, die das Gehirn angreift und dies lahm legt. Es war nämlich so das alle Funktionen die vom Gehirn ausgehen bei ihm intakt waren.
Naheliegend wäre dies eigentlich nur, weil wir ihn aus dem Tierheim haben und ich nicht weiß inwiefern die Katzen da auf alles durchgecheckt werden.


Achso...er bekam beim Tierarzt lediglich eine Infusion (für die Wasserzufuhr).

Das Ende vom Lied war, da bei ihm jegliche Funktionen ausgefallen sind, das wir ihn haben einschläfern lassen.
Aber bis heute mache ich mir Gedanken.
Wenn das wirklich der Virus war....ja dann weiß ich nicht ob man was hätte tun können.
Aber wenn es was anderes war und sie falsch diagnostiziert hat, habe ich ihn töten lassen. Weil wir am falschen Ort waren. Und das macht mich so fertig!

Es tut mir leid das hier so viel zu lesen ist und das es so durcheinander ist. Aber das bin ich im inneren einfach auch noch.
Und ich möchte nur wissen ob jemand von euch hier, schonmal die Erfahrung mit solch einem Virus gemacht hat.
Ob der Verlauf ein ähnlicher war....

Bitte meldet euch!

Re: Tierarzt- Die richtige Diagnose?

Verfasst: 19.11.2013 13:32
von hildchen
Hallo und erst mal herzlich Willkommen, auch wenn der Anlass kein schöner ist.

Es tut mir sehr leid, dass Du Deinen Sammy auf so schreckliche Art verlieren musstest! :cry:
Natürlich kann ich so auch nicht sagen, ob es eine Vergiftung war oder ein Virus (FIP? FIV?).
Das ist aber jetzt auch nicht mehr wichtig. Tatsache ist, dass Sammy, aus welchem Grund auch immer, schon so weit fortgeschritten war mit seinen Symptomen, dass es wohl in keinem Fall mehr eine Möglichkeit gab, ihm irgendwie zu helfen. (Wenn jemand das anders sieht, darf er mich gerne korrigieren.)
Er war so schlimm krank, dass man ihm nur die Schmerzen ersparen und ihn einschläfern konnte.
Mach Dir bitte kein schlechtes Gewissen deswegen! Du hast getan, was Du konntest, um ihm zu helfen. Ihn zu verlieren war schon mehr als schlimm genug.

Und ja - hier ist der richtige Ort, um auch über Krankheiten zu sprechen.

Re: Tierarzt- Die richtige Diagnose?

Verfasst: 19.11.2013 13:56
von Dune
Dankeschön für den Willkommensgruß. Und danke auch für deine Worte!

Es mag sein, dass es nicht mehr wichtig ist ob es eine Vergiftung war oder ein Virus. Ich habe mich nur gefragt, ob jemand vielleicht eine Katze/ ein Kater hat/hatte der ähnliche Symptome zeigte und vielleicht vermuten könnte was es gewesen sei. Denn das Wissen, dass es doch eine Vergiftung hätte sein können und sie ihm nur eine Infusion gegeben hat (die ja nichts gegen die Ursache hilft) und sonst nichts getan hat, wäre mir wichtig.
Natürlich kann nichts die Sache jetzt ungeschehen machen.
Die Tierärztin sprach von einer Virusinfektion mit dem Anfangsbuchstaben "K" was genau es jetzt war..weiß ich nicht, ich war zu aufgelöst und konnte ihr garnicht mehr zuhören.
Sie sagte auch, dass diese Infektion nur in 1% der Fälle so drastisch verläuft (von heute auf morgen).
Sie schloss aber auch einen Tumor nicht aus.

Ich wollte mal hören ob jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht hat. Einfach nur damit ich es weiß!

Re: Tierarzt- Die richtige Diagnose?

Verfasst: 19.11.2013 18:28
von Katzelotte
Hallo Dune,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum. :s2445:

Es tut mir sehr leid, dass Du Sammy verloren hast. Das ist ein tragischer Verlust. Mein herzlichstes Beileid.

Ich kann zu dieser Symptomatik leider nichts sagen. Es kann alles mögliche sein. Eine Vergiftung, ein Virus und und und....

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Dich das total fertig macht und nicht zur Ruhe kommen lässt.

Doch mit Sicherheit könnte Dir hier niemand sagen, was es war. Es können auch hier nur Mutmaßungen angestellt werden. Diese können auch in Richtung "Vergiftung" gehen. Doch ich frage mich, was Du dann mit diesen Aussagen anfängst. Du machst Dir dann evtl. noch mehr Vorwürfe. Eine gesicherte Antwort kann Dir keiner mehr geben, so schlimm es auch für Dich ist.

Das was wir hier machen können, ist, für Dich da sein und Dich mit Deinen Selbstvorwürfen, Trauer und evtl. auch Wut auffangen. Du kannst hier darüber schreiben und Dein Leid teilen. Dadurch kannst Du hoffentlich Deine innere Ruhe wiederfinden.

Ich verstehe, in was für einer schrecklichen Situation Du steckst.
Wir alle hier haben schon mal ein geliebtes Tierchen verloren und oft gefragt, war die Entscheidung richtig? War die Behandlung richtig? Hätte ich .....

So schlimm wie es ist, wenn ich Dir das jetzt schreibe, doch Du kannst leider nichts mehr ändern. Du kannst nur für die Zukunft für Dich Dinge ändern.

Du solltest auch nicht mehr zu dieser Ärztin gehen. Denn dieses schreckliche Erlebnis wirst Du immer damit verbinden. Ich denke aber, dass Du dies bestimmt schon für Dich entschieden hast.

Ich drücke Dich mal ganz lieb tröstend und wünsche Dir ganz viel Kraft, Deine innere Ruhe wieder zu erlangen.

Re: Tierarzt- Die richtige Diagnose?

Verfasst: 19.11.2013 22:03
von LaLotte
Hallo Dune, und herzlich Willkommen hier im Forum.
Auch ich möchte dir mein Mitgefühl ausdrücken. Dein Katerchen auf solch furchtbare Art zu verlieren, muss ganz schrecklich sein.
Ich wünsche dir viel Kraft für die Trauer um Sammy und um mit diesem Verlust zurecht zu kommen.

Da bin ich auch schon an dem zentralen Punkt, dessen, was ich dir schreiben möchte. Die Trauer und das Zurechtkommen.
Auch ich kann dir nicht sagen, ob eine Vergiftung, eine Virusinfektion oder ein Hirntumor dafür verantwortlich war, was mit Sammy passiert ist. Das wird aus der Distanz niemand können, zumal wir auch alle keine Tierärzte sind. Es kommen viele Ursachen infrage und bei etlichen davon hätte Sammy keine Chance gehabt, egal wer ihn wie behandelt hätte.

Das Erlebnis und der Verlust sind schon schlimm genug, bitte quäle dich nicht zusätzlich mit Fragen, ob du oder irgend jemand irgend etwas hätte anders machen können, oder ob deine Entscheidung, Sammy erlösen zu lassen, richtig war. Du hast zu jedem Zeitpunkt verantwortungsvoll gehandelt. Du hast gesehen, wie Sammy sich quält, und darum hast du in dieser Situation entschieden, ihn gehen zu lassen, um ihm weitere Qualen zu ersparen.
Das sind die Tatsachen und alles andere bringt dir dein Katerchen nicht zurück und hilft dir nicht dabei, mit der Trauer und dem Verlust zurecht zu kommen.

Lass ihn gehen, mit dem Herzen und mit dem Kopf, auch, wenn es so schmerzlich ist, dass es dich fast zerreißt.