Depeschen von der Dreierbande von Gerd Schuster
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Wir freuen uns auf eure Buchvorstellungen für, mit oder über die Katz´ und deren Dosenöffner.
Bitte beachtet aber auch hier die Urheberrechte und formuliert eure Rezensionen selber.
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Depeschen von der Dreierbande von Gerd Schuster
Depesche 078 Cat Talk II
Es ist brüllend heiß in Hamburg geworden, mindestens so heiß wie im indischen Delhi. Die Katzen, aufgrund ihres fest installierten Pelzmantels nicht auf plus 35 Grad oder mehr eingerichtet, haben sich in das Wohnzimmer geflüchtet, wo dank Frauchens raffinierter Manipulation von Balkontüren und Kippfenstern wenigstens ab und zu ein kühles Lüftchen weht. Sie liegen da wie tot und dampfen vor sich hin.
Sita: »Ächz!«
Rani: »Aps!«
Shirkan: »Stöhn!«
Alle drei, unisono mit dem ebenfalls überkochenden Frauchen: »Grässlich, diese Hitze! Hechelhechelhechel!«
Nach einigen Minuten, in denen man hätte glauben können, einer Direktübertragung aus einer Intensivstation zu lauschen, sagt der weiße Kater: »Was haben die Menschen es doch so gut! Wenn es ihnen zu heiß ist, können sie ihr Fell einfach ausziehen oder durch ein anderes, dünneres ersetzen! Wenn es das auch bei uns gäbe, dann würde ich mir jetzt einen luftig-duftig-dünnen Babykatzenpelz überziehen, und die verdammte Schwitzerei hätte ein Ende!«
Einen Moment lang herrscht verblüffte Stille. Dann sagt Sita: »Hört die Stimme der unbedachten Jugend, die redet, träumt und sich begeistert, ohne nachzudenken!« Sie wandte sich direkt an den weißen Kater. »Nehmen wir einmal an, der Felltausch wäre möglich, trotz der Probleme, die es im Gesicht und an den Pfoten geben würde: Hast du einen Gedanken darauf verschwendet, was mit deinem eigenen Edelpelz passieren soll, während du das Sommerfell anprobierst oder trägst? Ach so, du wolltest ihn so lange ins Gras legen«? Sie knurrt abschätzig. »Dann wärest du dein Luxushaarkleid los, weil es sofort geklaut würde, und du könntest nackt nach ihm suchen!«
Die vollschlanke Bandenchefin macht eine kleine Pause und herrscht den Kater dann an: »Weißt du, wie eine ausgezogene Katze aussieht? Nein? Soweit haben wir nicht gedacht, was? Dann will ich es dir sagen! Tausend Mal schlimmer als eine, die man aus dem Wasser gezogen hat! Halt! Hier geblieben!« Mit ihrer voluminösen rechten Pfote unterbindet die Chefin der Dreierbande die Flucht der zartbesaiteten kleinen Rani, die kein lautes Geräusch und keinen Stress verträgt. »Erst will ich hören, was du von einem Fellwechsel hältst, oder ob du mit deinem Pelz zufrieden bist!«
»Also im Winter wär das eine feine Sache!«, piepst das »Mäuschen«. »Da hätte ich oft gern das dicke Fell von Shirkan, auf dem Balkon etwa, weil mir kalt wird, wenn mich Frauchen wieder mal draußen vergisst!«
Das Grauchen druckst eine Weile herum, gibt sich aber dann einen Ruck. »Da ist etwas das ich fragen wollte: Kann man ... äh ... Sonderwünsche äußern?« »Sonderwünsche? Welche Sonderwünsche?« Madame Sita ist verblüfft.
»Es wäre toll, wenn ich das dicke Austauschfell in Original Tigerfärbung haben könnte. Da würde niemand mehr Mäuschen zu mir sagen!«
Sitas riesengroße Smaragdaugen werden einen Moment lang starr vor Schmerz oder Frust. Rattenfurz und Mäusekot! Fehlte der jungen Generation von heute denn jeder Respekt für das unverwechselbare, ureigene, heilige Fell, das eine Katze von der Geburt bis zum Tode schmückte und schützte und auf das man zeitlebens stolz war? Man sollte den verwöhnten Rotznasen ein paar Ohrfeigen verpassen, dass ihnen die Köpfe ...
Es ist brüllend heiß in Hamburg geworden, mindestens so heiß wie im indischen Delhi. Die Katzen, aufgrund ihres fest installierten Pelzmantels nicht auf plus 35 Grad oder mehr eingerichtet, haben sich in das Wohnzimmer geflüchtet, wo dank Frauchens raffinierter Manipulation von Balkontüren und Kippfenstern wenigstens ab und zu ein kühles Lüftchen weht. Sie liegen da wie tot und dampfen vor sich hin.
Sita: »Ächz!«
Rani: »Aps!«
Shirkan: »Stöhn!«
Alle drei, unisono mit dem ebenfalls überkochenden Frauchen: »Grässlich, diese Hitze! Hechelhechelhechel!«
Nach einigen Minuten, in denen man hätte glauben können, einer Direktübertragung aus einer Intensivstation zu lauschen, sagt der weiße Kater: »Was haben die Menschen es doch so gut! Wenn es ihnen zu heiß ist, können sie ihr Fell einfach ausziehen oder durch ein anderes, dünneres ersetzen! Wenn es das auch bei uns gäbe, dann würde ich mir jetzt einen luftig-duftig-dünnen Babykatzenpelz überziehen, und die verdammte Schwitzerei hätte ein Ende!«
Einen Moment lang herrscht verblüffte Stille. Dann sagt Sita: »Hört die Stimme der unbedachten Jugend, die redet, träumt und sich begeistert, ohne nachzudenken!« Sie wandte sich direkt an den weißen Kater. »Nehmen wir einmal an, der Felltausch wäre möglich, trotz der Probleme, die es im Gesicht und an den Pfoten geben würde: Hast du einen Gedanken darauf verschwendet, was mit deinem eigenen Edelpelz passieren soll, während du das Sommerfell anprobierst oder trägst? Ach so, du wolltest ihn so lange ins Gras legen«? Sie knurrt abschätzig. »Dann wärest du dein Luxushaarkleid los, weil es sofort geklaut würde, und du könntest nackt nach ihm suchen!«
Die vollschlanke Bandenchefin macht eine kleine Pause und herrscht den Kater dann an: »Weißt du, wie eine ausgezogene Katze aussieht? Nein? Soweit haben wir nicht gedacht, was? Dann will ich es dir sagen! Tausend Mal schlimmer als eine, die man aus dem Wasser gezogen hat! Halt! Hier geblieben!« Mit ihrer voluminösen rechten Pfote unterbindet die Chefin der Dreierbande die Flucht der zartbesaiteten kleinen Rani, die kein lautes Geräusch und keinen Stress verträgt. »Erst will ich hören, was du von einem Fellwechsel hältst, oder ob du mit deinem Pelz zufrieden bist!«
»Also im Winter wär das eine feine Sache!«, piepst das »Mäuschen«. »Da hätte ich oft gern das dicke Fell von Shirkan, auf dem Balkon etwa, weil mir kalt wird, wenn mich Frauchen wieder mal draußen vergisst!«
Das Grauchen druckst eine Weile herum, gibt sich aber dann einen Ruck. »Da ist etwas das ich fragen wollte: Kann man ... äh ... Sonderwünsche äußern?« »Sonderwünsche? Welche Sonderwünsche?« Madame Sita ist verblüfft.
»Es wäre toll, wenn ich das dicke Austauschfell in Original Tigerfärbung haben könnte. Da würde niemand mehr Mäuschen zu mir sagen!«
Sitas riesengroße Smaragdaugen werden einen Moment lang starr vor Schmerz oder Frust. Rattenfurz und Mäusekot! Fehlte der jungen Generation von heute denn jeder Respekt für das unverwechselbare, ureigene, heilige Fell, das eine Katze von der Geburt bis zum Tode schmückte und schützte und auf das man zeitlebens stolz war? Man sollte den verwöhnten Rotznasen ein paar Ohrfeigen verpassen, dass ihnen die Köpfe ...
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Zuletzt geändert von shirkan am 15.02.2015 08:16, insgesamt 1-mal geändert.
Depeschen von der Dreierbande von Gerd Schuster
Depesche 079 Cat Talk III
Sita ist drauf und dran, wie ein Rottweiler loszuknurren, als ihr Zorn auch schon wieder verfliegt. Wenn niemand das junge Gemüse über die Fakten des Lebens informierte – wie sollte es jemals erfahren, was Sache war? Und da sie in ihren siebzehn oder achtzehn Jahren, die sie vermutlich etwa zur Hälfte als Streunerin verbracht hatte, viel mehr gesehen und gelernt hatte, als die beiden behüteten Kleinen, die niemals die freie Wildbahn erfahren würden, in hundert Jahren nicht schaffen würden, fiel ihr die Rolle der Lehrerin zu!
»Alle mal herhören!«, sagt sie. »Wo ihr so gut informiert seid über Neues auf dem Fellsektor, dürften euch ein paar Hintergrundinfos interessieren, die den meisten Katzen auf ewig verschlossen bleiben!« Und sie erzählte, was sie über Menschenfelle wusste. Während Katzen wohlbefellt das Licht der Welt erblickten, würden Menschenjunge splitternackt und völlig ungeschützt geboren. Als Konsequenz dieser evolutionären Fehlentwicklung müssten die heranwachsenden Dosenöffner ständig mit Fellen zunehmender Größe versorgt werden - eine organisatorische und distributorische Herausforderung erster Güte. Kauf, Säuberung und Instandsetzung sowie Austausch und Entsorgung seien ebenfalls extrem aufwendig, besonders angesichts der Tatsache, dass ein Katzenfell keinerlei entsprechende Anforderungen an den Träger stelle. Ins Gewicht falle auch, dass die Menschenfelle, »Kleidung« genannt, keineswegs umsonst zu haben seien wie Felidenpelze. Was die Preise angehe, so habe sie Unfassbares vernommen: Es gebe Kleidungsstücke, die den Gegenwert von vielen Hundert oder gar Tausend Katzenfutterdosen hätten!
Die große Mieze unterbricht ihren Vortrag und schaut ihre beiden Zuhörer erwartungsvoll an. »Na, was sagt ihr jetzt. Immer noch angeödet von eurem langweiligen eigenen Fell?«
Die jugendliche Zuhörerschaft ist wie erstarrt. Dann sagt das filigrane Grauchen: »Und ich hab immer zugeschaut, wie mühsam das Herrchen sich in Unterhose und Socken gequält hat, wenn er Hexenschuss hatte, und mich fast totgekichert! Jetzt wird mir superheiß vor Scham!«
»Du bist und bleibst ein Sensibelchen!« belustigt sich Shirkan. Menschen lachen über Katzen, und Katzen lachen über Menschen; das ist doch ganz natürlich und kein Grund für Hitzewallungen bei vierzig Grad im Schatten!« Seine Augen sprühen blaues Feuer. »Eine Sache versetzt aber auch mich in Weißglut. Ich habs zwei oder drei Mal erleben müssen: Frauchen steht vor ihrem Kleiderschrank, dessen Böden und Stangen sich biegen unter der Last der Klamotten, und ruft Herrchen zu: »Du, wir müssen heute Abend absagen. Ich habe nichts anzuziehen!«
Stille macht sich breit, die man als erschreckt, ratlos, betroffen oder sprachlos bezeichnen könnte. Dann beginnt sich wieder ein wenig Leben zu regen.
Sita: »Ächz!«
Shirkan: »Stöhn!«
Rani: »Japs!«
Sita ist drauf und dran, wie ein Rottweiler loszuknurren, als ihr Zorn auch schon wieder verfliegt. Wenn niemand das junge Gemüse über die Fakten des Lebens informierte – wie sollte es jemals erfahren, was Sache war? Und da sie in ihren siebzehn oder achtzehn Jahren, die sie vermutlich etwa zur Hälfte als Streunerin verbracht hatte, viel mehr gesehen und gelernt hatte, als die beiden behüteten Kleinen, die niemals die freie Wildbahn erfahren würden, in hundert Jahren nicht schaffen würden, fiel ihr die Rolle der Lehrerin zu!
»Alle mal herhören!«, sagt sie. »Wo ihr so gut informiert seid über Neues auf dem Fellsektor, dürften euch ein paar Hintergrundinfos interessieren, die den meisten Katzen auf ewig verschlossen bleiben!« Und sie erzählte, was sie über Menschenfelle wusste. Während Katzen wohlbefellt das Licht der Welt erblickten, würden Menschenjunge splitternackt und völlig ungeschützt geboren. Als Konsequenz dieser evolutionären Fehlentwicklung müssten die heranwachsenden Dosenöffner ständig mit Fellen zunehmender Größe versorgt werden - eine organisatorische und distributorische Herausforderung erster Güte. Kauf, Säuberung und Instandsetzung sowie Austausch und Entsorgung seien ebenfalls extrem aufwendig, besonders angesichts der Tatsache, dass ein Katzenfell keinerlei entsprechende Anforderungen an den Träger stelle. Ins Gewicht falle auch, dass die Menschenfelle, »Kleidung« genannt, keineswegs umsonst zu haben seien wie Felidenpelze. Was die Preise angehe, so habe sie Unfassbares vernommen: Es gebe Kleidungsstücke, die den Gegenwert von vielen Hundert oder gar Tausend Katzenfutterdosen hätten!
Die große Mieze unterbricht ihren Vortrag und schaut ihre beiden Zuhörer erwartungsvoll an. »Na, was sagt ihr jetzt. Immer noch angeödet von eurem langweiligen eigenen Fell?«
Die jugendliche Zuhörerschaft ist wie erstarrt. Dann sagt das filigrane Grauchen: »Und ich hab immer zugeschaut, wie mühsam das Herrchen sich in Unterhose und Socken gequält hat, wenn er Hexenschuss hatte, und mich fast totgekichert! Jetzt wird mir superheiß vor Scham!«
»Du bist und bleibst ein Sensibelchen!« belustigt sich Shirkan. Menschen lachen über Katzen, und Katzen lachen über Menschen; das ist doch ganz natürlich und kein Grund für Hitzewallungen bei vierzig Grad im Schatten!« Seine Augen sprühen blaues Feuer. »Eine Sache versetzt aber auch mich in Weißglut. Ich habs zwei oder drei Mal erleben müssen: Frauchen steht vor ihrem Kleiderschrank, dessen Böden und Stangen sich biegen unter der Last der Klamotten, und ruft Herrchen zu: »Du, wir müssen heute Abend absagen. Ich habe nichts anzuziehen!«
Stille macht sich breit, die man als erschreckt, ratlos, betroffen oder sprachlos bezeichnen könnte. Dann beginnt sich wieder ein wenig Leben zu regen.
Sita: »Ächz!«
Shirkan: »Stöhn!«
Rani: »Japs!«
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Re: Depeschen von der Dreierbande von Gerd Schuster
Total klasse, diese Cat Talk Fiktion 

Liebe Grüße
Dagmar
Dagmar
Depeschen von der Dreierbande von Gerd Schuster
Depesche 080 Shirkans Beschwerde
Der weiße Kater, der mit seinen saphirblauen Augen und seinem adretten Schnäuzchen so schön ist, dass man weinen möchte, hegt einen Groll gegen mich. Warum, weiß ich nicht; dass es aber so ist, steht außer Zweifel. Gerade hat der sensible Beau seinen Charakterkopf durch die Tür in mein Zimmer gesteckt und mir Bescheid gestoßen, was er von mir hält. »Mä-wu-du-wa-wau!« hat er geschimpft, »Mau-di-mau-di-määä!«
Es klang verärgert, enttäuscht und traurig, und dann ist Shirkan mit hängendem Kopf davongeschlichen – ein herzzerreißender Anblick! Wenn ich nur wüsste, was ich dem Zuckerschnäuzchen angetan habe!
Guter Rat ist teuer; denn der Kater hat zwar mit viel Engagement und Fleiß wie Menschen zu sprechen gelernt, was Satzstruktur, Betonung und Sprachmelodie angeht, aber etwas nicht gänzlich Unbedeutendes fehlt ihm noch zur Perfektion - die Wörter, das Vokabular!
Glücklicherweise musste ich nur bis zum Abend grübeln. Denn da wurde das Rätsel gelöst: Als unser Schöner in die Küche schnürte, rief Elke erschreckt: »Shirkan, du Ärmster – was ist denn mit dir passiert?« Wie sich herausstellte, war der königliche Katzenkopf an seiner rechten Seite durch angetrocknetes Futter verunstaltet - ein unerhörter bäuerlich-brauner Makel in dem elfenbeinweißen Luxusseidenpelz!
Jetzt war die Sache klar: Von raubtierhafter Gier getrieben, hatte der Kater am Morgen versucht, sein Futter zu erbeuten, noch während ich dieses aus der Tüte in seinen Napf plumpsen ließ. Dabei war das Malheur passiert, und Shirkan war von einer kleinen Lawine Eiersoufflé mit Lachs am Kopf getroffen worden. Aus den bekannten Gründen konnte ich das nicht sehen.
Und wer war schuld? Na, ich natürlich!
Ich streute Asche auf mein Haupt, indem ich dem Kater seelisch-moralischen Beistand zuteil werden ließ, während Frauchen sein Haupt mit warmem Seifenwasser reinigte. Anschließend, untermalt mit feinsten Streicheleinheiten, erklärte ich ihm die Physik des Fallens. Ich fing mit dem vom Baum plumpsenden Apfel Isaac Newtons an und arbeitete mich langsam bis zur Quantenmechanik vor, die ich selber kaum verstehe.
Shirkan ließ sich kein Wort entgehen, und ich bin zuversichtlich, dass er die Gesetzmäßigkeiten der Gravitation verinnerlicht hat und es ab sofort beim Füttern keine Missverständnisse mehr gibt.
Der weiße Kater, der mit seinen saphirblauen Augen und seinem adretten Schnäuzchen so schön ist, dass man weinen möchte, hegt einen Groll gegen mich. Warum, weiß ich nicht; dass es aber so ist, steht außer Zweifel. Gerade hat der sensible Beau seinen Charakterkopf durch die Tür in mein Zimmer gesteckt und mir Bescheid gestoßen, was er von mir hält. »Mä-wu-du-wa-wau!« hat er geschimpft, »Mau-di-mau-di-määä!«
Es klang verärgert, enttäuscht und traurig, und dann ist Shirkan mit hängendem Kopf davongeschlichen – ein herzzerreißender Anblick! Wenn ich nur wüsste, was ich dem Zuckerschnäuzchen angetan habe!
Guter Rat ist teuer; denn der Kater hat zwar mit viel Engagement und Fleiß wie Menschen zu sprechen gelernt, was Satzstruktur, Betonung und Sprachmelodie angeht, aber etwas nicht gänzlich Unbedeutendes fehlt ihm noch zur Perfektion - die Wörter, das Vokabular!
Glücklicherweise musste ich nur bis zum Abend grübeln. Denn da wurde das Rätsel gelöst: Als unser Schöner in die Küche schnürte, rief Elke erschreckt: »Shirkan, du Ärmster – was ist denn mit dir passiert?« Wie sich herausstellte, war der königliche Katzenkopf an seiner rechten Seite durch angetrocknetes Futter verunstaltet - ein unerhörter bäuerlich-brauner Makel in dem elfenbeinweißen Luxusseidenpelz!
Jetzt war die Sache klar: Von raubtierhafter Gier getrieben, hatte der Kater am Morgen versucht, sein Futter zu erbeuten, noch während ich dieses aus der Tüte in seinen Napf plumpsen ließ. Dabei war das Malheur passiert, und Shirkan war von einer kleinen Lawine Eiersoufflé mit Lachs am Kopf getroffen worden. Aus den bekannten Gründen konnte ich das nicht sehen.
Und wer war schuld? Na, ich natürlich!
Ich streute Asche auf mein Haupt, indem ich dem Kater seelisch-moralischen Beistand zuteil werden ließ, während Frauchen sein Haupt mit warmem Seifenwasser reinigte. Anschließend, untermalt mit feinsten Streicheleinheiten, erklärte ich ihm die Physik des Fallens. Ich fing mit dem vom Baum plumpsenden Apfel Isaac Newtons an und arbeitete mich langsam bis zur Quantenmechanik vor, die ich selber kaum verstehe.
Shirkan ließ sich kein Wort entgehen, und ich bin zuversichtlich, dass er die Gesetzmäßigkeiten der Gravitation verinnerlicht hat und es ab sofort beim Füttern keine Missverständnisse mehr gibt.
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Zuletzt geändert von shirkan am 15.02.2015 08:17, insgesamt 2-mal geändert.
- hildchen
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Re: Depeschen von der Dreierbande von Gerd Schuster
Die Depeschen zu lesen, ist die reinste Wonne!
Mein einziger Vorsatz für 2020: Ich will mir nicht mehr alles gefallen lassen!
Depeschen von der Dreierbande von Gerd Schuster
Liebe Depeschen-Fangemeinde!
Neuigkeiten 1
Als ich am letzten Donnerstag die Depesche 80 hochlud, bemerkte ich zum ersten Mal den Button >Im Beitrag anzeigen<, der das Bild an den Anfang der Depesche setzt und schön rahmt.
Schande über mein Haupt, dass ich ihn erst jetzt bemerkt habe.

Bis zur Depesche 32 habe ich bereits nachgebessert und auch zusätzliche Bilder, wenn vorhanden, noch hinzugefügt.
Sieht alles viel freundlicher aus.
Neuigkeiten 2
In ein paar Tagen erscheint das Ebook »Depeschen der Dreierbande« Nr.1-60. Es ist richtig schön geworden und in meiner Begeisterung habe ich mit dem Gedanken gespielt, es als richtiges Buch herauszugeben, um es anfassen und darin blättern zu können - halt ein Anfassobjekt, halt ein richtiges, echtes Buch, so wie früher.
An eine Auflage so um die 100 Exemplare dachte ich, Interessentinnen könnten vorbestellen und wenn die 100 erreicht ist, kann der Druck beginnen.
Soweit die Idee.
Das Buch hätte rund 170 Seiten, mit 66 farbigen Fotos, in Taschenbuchgröße, Softcover und würde trotzdem rund 25 Euro im Verkauf kosten ... Pro Stück !
Idee beerdigt.

Spätestens jetzt wird deutlich, warum Gerd und ich die Katzenbücher als Ebooks herausgeben ... Für kleines Geld erhält man unterhaltsame und ungewöhnliche Katzenbücher.
Zuletzt geändert von shirkan am 07.03.2015 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
Depeschen von der Dreierbande von Gerd Schuster
Depesche 081 Geister-Katzen ... Katzen-Geister ...
Meine Blase treibt mich aus dem Bett. Das blinde Tappern zur Toilette ist eigentlich überflüssig; denn wir beide, die Blase und ich, wissen sehr genau, dass sie kaum zu zehn Prozent voll ist und mich bloß zum Narren hält mit ihrem Überfüllungsalarm, dem Schrecken der Opas.
Ich versuche, mich hochzurappeln, aber meine dreiköpfigen Armstrecker, auch Trizeps genannt, sind nur noch klägliche Schatten ihres einstigen kraftstrotzenden Selbst, und ich zapple auf der allzu nachgiebigen Schaumgummimatratze herum wie ein alter Kojote im Treibsand. Zwanzig Jahre lang habe ich in Fitnessstudios Eisen gewuchtet – und jetzt das!
Endlich in der Vertikalen, verharre ich einen Moment, um Atem zu schöpfen und den Schwindel sich austanzen zu lassen. Da macht es links hinter mir »Plopp!«. Das wattig-sanfte Geräusch kenne ich bestens: Da springt eine kleine schlanke Katze aus einer Höhe von etwa achtzig Zentimetern zu Boden.
Auf das »Plopp« hatte ich gewartet, denn das Katzenlandegeräusch ist schon seit Wochen mein nächtlicher Begleiter, ohne dass ich weiß, wer dahinter steckt und was ich daraus folgern soll.
Wie Dutzende Male vorher richte ich deshalb mein »Restauge« auf den Lichtstreifen, der aus dem Flurboden quer über den Eingang meines Schlafzimmers fällt, und ich hoffe, dass mein unbekannter Wachposten ihn auf dem Weg nach draußen durchquert. Wenn ich Glück habe, kann ich den Springer vielleicht sehen und anhand seiner Umrisse identifizieren. Die sind bei unseren drei Stubentigern, deren Konfektionsgrößen von S bis XXL reichen, glücklicherweise enorm verschieden.
Höchst individuell und somit leicht zu unterscheiden auch der Modus der Fortbewegung. Sita tänzelt wie ein übergewichtiges Broadway-Show-Girl am Premierenabend elegant und aufgekratzt auf den Zehenspitzen daher. Shirkan, eigentlich ein begnadeter Sportler, trottet in Momenten der Melancholie hüftsteif und gewichtig einher wie weiland die Hollywood-Legende John Wayne nach zwei Flaschen Scotch. Und Rani fliegt wie die Miniaturausgabe einer arabischen Vollblutstute dahin.
Aber es rührt sich nichts. Wie in den Vor-Nächten bleibt der Lichtstreifen leer. Der Schlafzimmergeist möchte seine Anonymität wahren.
Ich zucke die Achseln. Das Augenlicht zu verlieren ist ungleich schlimmer, als von Gespenstern belagert zu werden. Deshalb bringen mich auch die vielen anderen kleinen Vorfälle nicht aus der Ruhe. Wenn, was häufig vorkommt, eine Katze deutlich hörbar neben mir in die (leere) Badewanne springt, während ich mir vor dem Waschbecken stehend die Zähne putze, die Wanne aber, auf deren schneeweißem Kunststoff selbst ich die dunkelgraue Rani nicht übersehen könnte, völlig leer erscheint; wenn sich aus dem Nichts plötzlich sanfte Pfoten auf Hand, Arm, Oberschenkel oder Bauch legen, Krallen an Ärmel und Hosenbein zupfen oder sich ein kleiner Körper an einen schmiegt, ohne dass ein Stubentiger anwesend ist.
Erhalte ich solche Überraschungsbesuche, frage ich freundlich, wer mir da die Ehre gibt; und auch, wenn keine Antwort kommt, freue ich mich weiter. Vielleicht ist es ja das allerliebste Grauchen Ela (siehe mein Ebook »Ela«), die aus dem Jenseits vorbeischaut! Oder es ist die irdische Rani, die noch raffinierter und tiefgründiger ist als ich dachte.
Ich habe nie versucht, nach meinen stillen Besuchern zu grapschen, um festzustellen, ob sie aus Fleisch und Blut waren oder nicht; mir war immer klar, dass ich es so genau eigentlich gar nicht wissen wollte. Nur ganz am Anfang konnte ich es mir nicht verkneifen, aus tumber Neugier zu fuchteln und zu fühlen.
Ein einziges Mal schlug ich nicht nur Löcher in die Luft, sondern berührte Sekundenbruchteile lang etwas: Es fühlte sich an wie ein feuchtes Katzennäschen, war zu meinem Schrecken aber eiskalt ...
Meine Blase treibt mich aus dem Bett. Das blinde Tappern zur Toilette ist eigentlich überflüssig; denn wir beide, die Blase und ich, wissen sehr genau, dass sie kaum zu zehn Prozent voll ist und mich bloß zum Narren hält mit ihrem Überfüllungsalarm, dem Schrecken der Opas.
Ich versuche, mich hochzurappeln, aber meine dreiköpfigen Armstrecker, auch Trizeps genannt, sind nur noch klägliche Schatten ihres einstigen kraftstrotzenden Selbst, und ich zapple auf der allzu nachgiebigen Schaumgummimatratze herum wie ein alter Kojote im Treibsand. Zwanzig Jahre lang habe ich in Fitnessstudios Eisen gewuchtet – und jetzt das!
Endlich in der Vertikalen, verharre ich einen Moment, um Atem zu schöpfen und den Schwindel sich austanzen zu lassen. Da macht es links hinter mir »Plopp!«. Das wattig-sanfte Geräusch kenne ich bestens: Da springt eine kleine schlanke Katze aus einer Höhe von etwa achtzig Zentimetern zu Boden.
Auf das »Plopp« hatte ich gewartet, denn das Katzenlandegeräusch ist schon seit Wochen mein nächtlicher Begleiter, ohne dass ich weiß, wer dahinter steckt und was ich daraus folgern soll.
Wie Dutzende Male vorher richte ich deshalb mein »Restauge« auf den Lichtstreifen, der aus dem Flurboden quer über den Eingang meines Schlafzimmers fällt, und ich hoffe, dass mein unbekannter Wachposten ihn auf dem Weg nach draußen durchquert. Wenn ich Glück habe, kann ich den Springer vielleicht sehen und anhand seiner Umrisse identifizieren. Die sind bei unseren drei Stubentigern, deren Konfektionsgrößen von S bis XXL reichen, glücklicherweise enorm verschieden.
Höchst individuell und somit leicht zu unterscheiden auch der Modus der Fortbewegung. Sita tänzelt wie ein übergewichtiges Broadway-Show-Girl am Premierenabend elegant und aufgekratzt auf den Zehenspitzen daher. Shirkan, eigentlich ein begnadeter Sportler, trottet in Momenten der Melancholie hüftsteif und gewichtig einher wie weiland die Hollywood-Legende John Wayne nach zwei Flaschen Scotch. Und Rani fliegt wie die Miniaturausgabe einer arabischen Vollblutstute dahin.
Aber es rührt sich nichts. Wie in den Vor-Nächten bleibt der Lichtstreifen leer. Der Schlafzimmergeist möchte seine Anonymität wahren.
Ich zucke die Achseln. Das Augenlicht zu verlieren ist ungleich schlimmer, als von Gespenstern belagert zu werden. Deshalb bringen mich auch die vielen anderen kleinen Vorfälle nicht aus der Ruhe. Wenn, was häufig vorkommt, eine Katze deutlich hörbar neben mir in die (leere) Badewanne springt, während ich mir vor dem Waschbecken stehend die Zähne putze, die Wanne aber, auf deren schneeweißem Kunststoff selbst ich die dunkelgraue Rani nicht übersehen könnte, völlig leer erscheint; wenn sich aus dem Nichts plötzlich sanfte Pfoten auf Hand, Arm, Oberschenkel oder Bauch legen, Krallen an Ärmel und Hosenbein zupfen oder sich ein kleiner Körper an einen schmiegt, ohne dass ein Stubentiger anwesend ist.
Erhalte ich solche Überraschungsbesuche, frage ich freundlich, wer mir da die Ehre gibt; und auch, wenn keine Antwort kommt, freue ich mich weiter. Vielleicht ist es ja das allerliebste Grauchen Ela (siehe mein Ebook »Ela«), die aus dem Jenseits vorbeischaut! Oder es ist die irdische Rani, die noch raffinierter und tiefgründiger ist als ich dachte.
Ich habe nie versucht, nach meinen stillen Besuchern zu grapschen, um festzustellen, ob sie aus Fleisch und Blut waren oder nicht; mir war immer klar, dass ich es so genau eigentlich gar nicht wissen wollte. Nur ganz am Anfang konnte ich es mir nicht verkneifen, aus tumber Neugier zu fuchteln und zu fühlen.
Ein einziges Mal schlug ich nicht nur Löcher in die Luft, sondern berührte Sekundenbruchteile lang etwas: Es fühlte sich an wie ein feuchtes Katzennäschen, war zu meinem Schrecken aber eiskalt ...
Depeschen von der Dreierbande von Gerd Schuster
Liebe Fans der Depeschen,
ab heute sind »Die Depeschen der Dreierbande, Nr.1-60,1.Band« bei Epubli als Ebook zum Preis von 2,99 Euro erhältlich.
Es dauert etwa eine Woche, bis dieses Ebook auch auf den anderen Plattformen wie amazon, apple etc. zum gleichen Preis erhältlich ist.
Ich werde Sie informieren, sobald das geschehen ist.
Morgen erscheint wieder eine neue Depesche ... Sie dürfen sich schon vor-freuen ...
ab heute sind »Die Depeschen der Dreierbande, Nr.1-60,1.Band« bei Epubli als Ebook zum Preis von 2,99 Euro erhältlich.
Es dauert etwa eine Woche, bis dieses Ebook auch auf den anderen Plattformen wie amazon, apple etc. zum gleichen Preis erhältlich ist.
Ich werde Sie informieren, sobald das geschehen ist.
Morgen erscheint wieder eine neue Depesche ... Sie dürfen sich schon vor-freuen ...
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Zuletzt geändert von shirkan am 07.03.2015 10:37, insgesamt 1-mal geändert.
Depeschen von der Dreierbande von Gerd Schuster
Depesche 082 Rani und der Leopard
Er ist ein Prunkstück gepflegter Wohnkultur, der raubtierschöne Bettbezug, den ich Elke vor ein paar Jahren zu Weihnachten verehrt habe. Er besteht aus seidig-kühlem Satin, der zum lüsternen sich Aalen einlädt, und muss wohl einen Katzenmenschen als Designer gehabt haben. Die Hülle für das große Kissen ist dementsprechend gänzlich vom Tarnkleid des Leoparden bedeckt, das mit seinen Bogen, Punkten und Strichen immer gleich und doch immer wieder grundverschieden ist.
Auf dem Kopfkissen prangt das Konterfei des Dschungelfürsten in selbstbewusster Schönheit. Ganz wider Willen erinnere ich mich an das gehetzte Gesicht des einzigen Leoparden, den ich (in einem nordindischen Tiger-Schutzgebiet) bisher in freier Wildbahn sah. Vier angsttriefende Sekunden nur zwischen ducken, erschrecktem Umschauen und erneuter Flucht.
Ich schäme mich, wenn ich daran denke. Dabei habe ich mir eigentlich nichts vorzuwerfen; denn ich arbeitete zusammen mit STERN-Fotograf Jay Ullal an einem großen Artikel über das Elend des Tigers, dem alle, statt zu helfen, nur beim Aussterben zuschauen.
Während die dicke Sita ins frisch gemachte Leo-Bett hechtete, war unserer petiten Rani das Design offenbar viel zu gefährlich. Sie brachte es tatsächlich nicht fertig, den mit Panther-Dekor bedruckten Teil des Covers zu betreten. Von »sicherem« Grund und Boden aus tippte sie immer wieder mit einem ihrer Vorderpfötchen ebenso zaghaft wie ängstlich auf das Muster, als müsse sie sich vergewissern, dass es nicht lebe, glühe oder beiße, konnte das vorerst beruhigende Ergebnis ihres Tests aber nicht recht glauben.
Eine Uralt-Erinnerung überwältigt mich: Mit absolut identischer Antipp-Bewegung hatte Elektroinstallateurmeister Schöllgen vor rund 60 Jahren im Hause meiner Eltern festgestellt, ob ein Kabel Strom führte oder nicht. Die Methode war simpel, aber unfehlbar. Wenn es schmorte und funkte, war Elektrizität da. Unvergesslich ist mir auch, wie der unerschrockene Monteur vor meinen staunenden Kinderaugen von seiner Leiter stürzte. Wie er später schmunzelnd zugab, hatte er ein nacktes Kupferkabel angefasst, das statt der erwarteten 220 Volt 800 Volt transportierte ...
Zurück zu Rani. Elke löste schließlich das Problem: Sie drehte den Bezug um, der fortan seine raubkatzentarnmusterfreie sonnengelbe Rückseite präsentierte.
Rani war glücklich und entstresst.
Jetzt muss ich wieder die leidige alte Frage stellen, die schon nach Sitas Flucht vor Wolfsgeheul aus dem Fernseher aufkam: Wie vermag ein deutsches Hauskätzchen auch nur zu ahnen, dass sich hinter einer Raubtierzeichnung, deren Träger für es so weit entfernt ist wie für uns die Ringe des Saturn, eine Gefahr verbergen könnte?
Er ist ein Prunkstück gepflegter Wohnkultur, der raubtierschöne Bettbezug, den ich Elke vor ein paar Jahren zu Weihnachten verehrt habe. Er besteht aus seidig-kühlem Satin, der zum lüsternen sich Aalen einlädt, und muss wohl einen Katzenmenschen als Designer gehabt haben. Die Hülle für das große Kissen ist dementsprechend gänzlich vom Tarnkleid des Leoparden bedeckt, das mit seinen Bogen, Punkten und Strichen immer gleich und doch immer wieder grundverschieden ist.
Auf dem Kopfkissen prangt das Konterfei des Dschungelfürsten in selbstbewusster Schönheit. Ganz wider Willen erinnere ich mich an das gehetzte Gesicht des einzigen Leoparden, den ich (in einem nordindischen Tiger-Schutzgebiet) bisher in freier Wildbahn sah. Vier angsttriefende Sekunden nur zwischen ducken, erschrecktem Umschauen und erneuter Flucht.
Ich schäme mich, wenn ich daran denke. Dabei habe ich mir eigentlich nichts vorzuwerfen; denn ich arbeitete zusammen mit STERN-Fotograf Jay Ullal an einem großen Artikel über das Elend des Tigers, dem alle, statt zu helfen, nur beim Aussterben zuschauen.
Während die dicke Sita ins frisch gemachte Leo-Bett hechtete, war unserer petiten Rani das Design offenbar viel zu gefährlich. Sie brachte es tatsächlich nicht fertig, den mit Panther-Dekor bedruckten Teil des Covers zu betreten. Von »sicherem« Grund und Boden aus tippte sie immer wieder mit einem ihrer Vorderpfötchen ebenso zaghaft wie ängstlich auf das Muster, als müsse sie sich vergewissern, dass es nicht lebe, glühe oder beiße, konnte das vorerst beruhigende Ergebnis ihres Tests aber nicht recht glauben.
Eine Uralt-Erinnerung überwältigt mich: Mit absolut identischer Antipp-Bewegung hatte Elektroinstallateurmeister Schöllgen vor rund 60 Jahren im Hause meiner Eltern festgestellt, ob ein Kabel Strom führte oder nicht. Die Methode war simpel, aber unfehlbar. Wenn es schmorte und funkte, war Elektrizität da. Unvergesslich ist mir auch, wie der unerschrockene Monteur vor meinen staunenden Kinderaugen von seiner Leiter stürzte. Wie er später schmunzelnd zugab, hatte er ein nacktes Kupferkabel angefasst, das statt der erwarteten 220 Volt 800 Volt transportierte ...
Zurück zu Rani. Elke löste schließlich das Problem: Sie drehte den Bezug um, der fortan seine raubkatzentarnmusterfreie sonnengelbe Rückseite präsentierte.
Rani war glücklich und entstresst.
Jetzt muss ich wieder die leidige alte Frage stellen, die schon nach Sitas Flucht vor Wolfsgeheul aus dem Fernseher aufkam: Wie vermag ein deutsches Hauskätzchen auch nur zu ahnen, dass sich hinter einer Raubtierzeichnung, deren Träger für es so weit entfernt ist wie für uns die Ringe des Saturn, eine Gefahr verbergen könnte?
Depeschen von der Dreierbande von Gerd Schuster
Liebe Depeschen-Fans,
zu meinem großen Erstaunen habe ich Ende letzter Woche festgestellt, dass einige Ebooks von Gerd Schuster bei amazon mehr kosten, als wir festgelegt haben.
Meine Nachfragen bei Epubli ergaben, dass das mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer von luxemburgischen 3% auf deutsche 19% zum 1.1.2015 bei amazon zusammenhängt.
Wann die Preise wieder auf das alte Niveau bei amazon gesenkt werden ist offen!?
Das betrifft: »Die vergiftete Oper« 3,45 Euro statt 2,99 Euro, sowie die beiden Ebooks »Der Professor mit dem Katzenfell« und »Das Buch von Ela« für 4,61 Euro statt 3,99 Euro.
Bitte kaufen Sie deshalb nach Möglichkeit im Moment die Ebooks auf einer anderen Plattform oder direkt bei Epubli zum Ihnen bekannten Preis.
Wenn Sie aber einen Kindle-Reader besitzen, wollen Sie natürlich gerne den benutzen. Leider kann der aber kein Epub-Format (wie bei Epubli erhältlich) erkennen und umsetzen.
Damit Sie aber trotzdem die Ebooks darauf lesen können UND den normalen Preis bezahlen, habe ich Ihnen im folgenden aufgeschrieben, wie Sie dieses Problem elegant lösen können. Keine Angst, ich bin kein Computerfreak, eher Computer-Dummi und wenn Sie sich an meine einfachen Anweisungen halten, dann können Sie bald auf dem Kindle-Reader Schuster-Katzen-Ebooks (und auch andere) schmökern.
Übrigens: Wenn Sie sich diesen einfachen zusätzlichen Weg eröffnen, auch Ebooks außerhalb von amazon zu nutzen, könnten Sie sogar gleich brandneu »Die Depeschen der Dreierbande« bei Epubli erstehen, herunterladen und lesen.
Anleitung: Vom Epub-Format (Epubli) zum Mobi-Format (Kindle)
Wenn Sie ein Lesegerät benutzen, dass EPUB direkt verarbeiten kann, brauchen Sie nur die EPUB-Datei auf Ihr Lesegerät Marke XY überspielen.
Wenn Sie KEIN Lesegerät besitzen oder eines, das KEIN EPUB-Format lesen kann (z.B. einen Kindle-Reader), dann müssen Sie wie folgt verfahren:
• Calibre in Google eingeben
• calibre - E-book management anklicken, führt direkt auf die Website von calibre-ebook.com/
• Haben Sie auf Ihrem PC Vista, Win 7 oder 8, dann können Sie das blaue »Download calibre« anklicken (Calibre 2.20.0).
Läuft auf Ihrem PC aber noch Win XP, dann gehen Sie zu Note (etwas tiefer), klicken dort das blaue » from here« an und Sie erhalten calibre in der Version 1.48 als Download. Das Programm ist auch für Mac erhältlich. Es ist kostenfrei!
• Download Calibre anklicken, Sprachführung Englisch, deshalb am Schluss »Launch Calibre« angehakt lassen.
• Danach erscheint der Willkommen-Bildschirm. Hier kann die Sprache gewählt werden, Einstellung steht auf Deutsch.
• Speicherort für die Bücher so annehmen, wie es Calibre vorschlägt oder bei Bedarf einen anderen Speicherort bestimmen.
• Ebook-Reader Hersteller und Ebook-Reader-Typ anklicken.
• Den Bildschirm mit »Kindle-Email« überspringen ohne Eintrag mit »weiter«. (Calibre kann ihr Ebook per Mail an Kindle schicken und von dort können Sie auch das Ebook auf Ihren Kindle laden, ich rate davon ab, es geht viel einfacher wie folgt!).
• Fertigstellen anklicken.
• Eine Datei z.B. im EPUB-Format in einen Ordner auf dem PC herunterladen.
• Über »Bücher hinzufügen« das neue Ebook vom Speicherplatz im PC in den Speicher von Calibre aufnehmen.
• Wenn Sie kein Lesegerät besitzen, können Sie jetzt das Ebook in Calibre auf dem Monitor wunderbar lesen. Die Gesamtansicht, die Schrift, den Text etc. können Sie ganz nach Ihrem Geschmack mit der linken Symbolleiste einstellen.
• Benutzen Sie z.B. ein Lesegerät, das nur das MOBI-Format lesen kann (z.B. einen Kindle-Reader), dann müssen Sie natürlich vorher das EPUB-Format der Datei in ein MOBI-Format umwandeln lassen.
Das klingt schwer, ist aber mit Calibre wirklich nur ein Klacks:
Den Kindle mit dem beigefügten USB-Kabel an einen freien USB-Port anschließen.
Rechts neben »VORSCHAU« in der Symbolleiste oben erscheinen in Calibre nach etwa einer Minute die Symbole »AN READER ÜBERTRAGEN«, »BIBLIOTHEK« und »GERÄT«.
Jetzt nur noch das bereits heruntergeladene Ebook im EPUB-Format anklicken (wird blau unterlegt), dann auf »AN READER ÜBERTRAGEN« klicken und automatisch wird das EPUB-Format in das MOBI-Format des Kindle umgewandelt und man kann sofort auf dem Kindle-Reader mit dem Lesen loslegen. Ggf. muss man manchmal den Kindle einmal ausschalten und wieder einschalten.
PS: Wenn Sie Probleme damit haben - bitte hier in cattalk fragen. Ich beantworte gerne offen alle Anfragen, dann können alle anderen mitlesen.
zu meinem großen Erstaunen habe ich Ende letzter Woche festgestellt, dass einige Ebooks von Gerd Schuster bei amazon mehr kosten, als wir festgelegt haben.
Meine Nachfragen bei Epubli ergaben, dass das mit der Erhöhung der Mehrwertsteuer von luxemburgischen 3% auf deutsche 19% zum 1.1.2015 bei amazon zusammenhängt.
Wann die Preise wieder auf das alte Niveau bei amazon gesenkt werden ist offen!?
Das betrifft: »Die vergiftete Oper« 3,45 Euro statt 2,99 Euro, sowie die beiden Ebooks »Der Professor mit dem Katzenfell« und »Das Buch von Ela« für 4,61 Euro statt 3,99 Euro.
Bitte kaufen Sie deshalb nach Möglichkeit im Moment die Ebooks auf einer anderen Plattform oder direkt bei Epubli zum Ihnen bekannten Preis.
Wenn Sie aber einen Kindle-Reader besitzen, wollen Sie natürlich gerne den benutzen. Leider kann der aber kein Epub-Format (wie bei Epubli erhältlich) erkennen und umsetzen.
Damit Sie aber trotzdem die Ebooks darauf lesen können UND den normalen Preis bezahlen, habe ich Ihnen im folgenden aufgeschrieben, wie Sie dieses Problem elegant lösen können. Keine Angst, ich bin kein Computerfreak, eher Computer-Dummi und wenn Sie sich an meine einfachen Anweisungen halten, dann können Sie bald auf dem Kindle-Reader Schuster-Katzen-Ebooks (und auch andere) schmökern.
Übrigens: Wenn Sie sich diesen einfachen zusätzlichen Weg eröffnen, auch Ebooks außerhalb von amazon zu nutzen, könnten Sie sogar gleich brandneu »Die Depeschen der Dreierbande« bei Epubli erstehen, herunterladen und lesen.
Anleitung: Vom Epub-Format (Epubli) zum Mobi-Format (Kindle)
Wenn Sie ein Lesegerät benutzen, dass EPUB direkt verarbeiten kann, brauchen Sie nur die EPUB-Datei auf Ihr Lesegerät Marke XY überspielen.
Wenn Sie KEIN Lesegerät besitzen oder eines, das KEIN EPUB-Format lesen kann (z.B. einen Kindle-Reader), dann müssen Sie wie folgt verfahren:
• Calibre in Google eingeben
• calibre - E-book management anklicken, führt direkt auf die Website von calibre-ebook.com/
• Haben Sie auf Ihrem PC Vista, Win 7 oder 8, dann können Sie das blaue »Download calibre« anklicken (Calibre 2.20.0).
Läuft auf Ihrem PC aber noch Win XP, dann gehen Sie zu Note (etwas tiefer), klicken dort das blaue » from here« an und Sie erhalten calibre in der Version 1.48 als Download. Das Programm ist auch für Mac erhältlich. Es ist kostenfrei!
• Download Calibre anklicken, Sprachführung Englisch, deshalb am Schluss »Launch Calibre« angehakt lassen.
• Danach erscheint der Willkommen-Bildschirm. Hier kann die Sprache gewählt werden, Einstellung steht auf Deutsch.
• Speicherort für die Bücher so annehmen, wie es Calibre vorschlägt oder bei Bedarf einen anderen Speicherort bestimmen.
• Ebook-Reader Hersteller und Ebook-Reader-Typ anklicken.
• Den Bildschirm mit »Kindle-Email« überspringen ohne Eintrag mit »weiter«. (Calibre kann ihr Ebook per Mail an Kindle schicken und von dort können Sie auch das Ebook auf Ihren Kindle laden, ich rate davon ab, es geht viel einfacher wie folgt!).
• Fertigstellen anklicken.
• Eine Datei z.B. im EPUB-Format in einen Ordner auf dem PC herunterladen.
• Über »Bücher hinzufügen« das neue Ebook vom Speicherplatz im PC in den Speicher von Calibre aufnehmen.
• Wenn Sie kein Lesegerät besitzen, können Sie jetzt das Ebook in Calibre auf dem Monitor wunderbar lesen. Die Gesamtansicht, die Schrift, den Text etc. können Sie ganz nach Ihrem Geschmack mit der linken Symbolleiste einstellen.
• Benutzen Sie z.B. ein Lesegerät, das nur das MOBI-Format lesen kann (z.B. einen Kindle-Reader), dann müssen Sie natürlich vorher das EPUB-Format der Datei in ein MOBI-Format umwandeln lassen.
Das klingt schwer, ist aber mit Calibre wirklich nur ein Klacks:
Den Kindle mit dem beigefügten USB-Kabel an einen freien USB-Port anschließen.
Rechts neben »VORSCHAU« in der Symbolleiste oben erscheinen in Calibre nach etwa einer Minute die Symbole »AN READER ÜBERTRAGEN«, »BIBLIOTHEK« und »GERÄT«.
Jetzt nur noch das bereits heruntergeladene Ebook im EPUB-Format anklicken (wird blau unterlegt), dann auf »AN READER ÜBERTRAGEN« klicken und automatisch wird das EPUB-Format in das MOBI-Format des Kindle umgewandelt und man kann sofort auf dem Kindle-Reader mit dem Lesen loslegen. Ggf. muss man manchmal den Kindle einmal ausschalten und wieder einschalten.
PS: Wenn Sie Probleme damit haben - bitte hier in cattalk fragen. Ich beantworte gerne offen alle Anfragen, dann können alle anderen mitlesen.
Zuletzt geändert von shirkan am 07.03.2015 14:31, insgesamt 1-mal geändert.
Depeschen von der Dreierbande von Gerd Schuster
Depesche 083 Sita als Entleerungs-Artistin
Was tut ein Hochseilartist, wenn er mitten in der Vorführung ganz oben in der Kuppel des Zirkuszeltes plötzlich dringend »muss«? Das Publikum beregnen?
Blöde Frage, werden Sie sagen, Seiltänzer gehen, wie Formel-1-Fahrer und andere Darsteller auch, vor ihrem Auftritt auf die Toilette!
Im Großen und Ganzen ist das richtig; es gibt aber eine notable Ausnahme – Sita! Unsere füllige Ober-Katze verhält sich total antizyklisch. Sie tritt nur dann zu dem Balance-Akt an, wenn sie sich entleeren möchte!
Sie glauben das nicht? Dann lassen Sie mir keine Wahl, und ich muss Sie wohl oder übel mit einer Schilderung feliden Ausscheidungsverhaltens behelligen.
Alles fängt vollkommen unverfänglich an: Sita gräbt in den Streuhügel ihres Klos eine Mulde, den »Zielquadranten« für ihre weiteren Bemühungen. Dann aber steigt sie nicht in ihre Kiste hinein, um ihre Abfallstoffe der Grabung anzuvertrauen, sondern klettert mit allen vier Pfoten auf deren schmale Umrandung und verweilt dort, ohne ins Kippen zu geraten und absteigen zu müssen - für das korpulente Riesenkätzchen eine sportliche Leistung, die aller Ehren wert ist. So hockt sie da wie ein überdimensionales Kuckucksküken auf schwankenden Telefondraht, die dicken Tatzen dicht nebeneinander aufgereiht, den Achtersteven nach hinten über die Mülldeponie gestreckt, das hochkonzentrierte Antlitz in Gegenrichtung zielend, und schaukelt sanft vor und zurück wie eine rundbäuchige Hansekogge auf der Elbe.
Der feline Seegang ist einige Beaufort-Grade geringer, wenn Sita »über Eck« balanciert, also jeweils zwei Tatzen auf einer Lang- und einer Schmalseite der Toilettenumzäunung ruhen.
Ist das Geschäft erledigt, steigt Madame ab, deckt ihre Ausscheidungen von außerhalb des Abtritts mit einer Menschensinne schonenden Streuschicht zu und trollt sich zufrieden.
»Warum die Artistik, die Strapaze für den Gleichgewichtssinn, die Konzentrationsübungen?«, fragen wir uns. Will Sita sich selbst etwas beweisen, oder hasst sie es ganz einfach, in der Streu zu stehen, die alle ihre empfindlichen Bällchenzwischenräume an den Tatzen verklebt und verstopft?
Ob sie es mir sagt, wenn ich einen Handstand auf dem Rand der Kloschüssel mache? Oder muss ich erst durch die brennende Klobrille hechten?
Was tut ein Hochseilartist, wenn er mitten in der Vorführung ganz oben in der Kuppel des Zirkuszeltes plötzlich dringend »muss«? Das Publikum beregnen?
Blöde Frage, werden Sie sagen, Seiltänzer gehen, wie Formel-1-Fahrer und andere Darsteller auch, vor ihrem Auftritt auf die Toilette!
Im Großen und Ganzen ist das richtig; es gibt aber eine notable Ausnahme – Sita! Unsere füllige Ober-Katze verhält sich total antizyklisch. Sie tritt nur dann zu dem Balance-Akt an, wenn sie sich entleeren möchte!
Sie glauben das nicht? Dann lassen Sie mir keine Wahl, und ich muss Sie wohl oder übel mit einer Schilderung feliden Ausscheidungsverhaltens behelligen.
Alles fängt vollkommen unverfänglich an: Sita gräbt in den Streuhügel ihres Klos eine Mulde, den »Zielquadranten« für ihre weiteren Bemühungen. Dann aber steigt sie nicht in ihre Kiste hinein, um ihre Abfallstoffe der Grabung anzuvertrauen, sondern klettert mit allen vier Pfoten auf deren schmale Umrandung und verweilt dort, ohne ins Kippen zu geraten und absteigen zu müssen - für das korpulente Riesenkätzchen eine sportliche Leistung, die aller Ehren wert ist. So hockt sie da wie ein überdimensionales Kuckucksküken auf schwankenden Telefondraht, die dicken Tatzen dicht nebeneinander aufgereiht, den Achtersteven nach hinten über die Mülldeponie gestreckt, das hochkonzentrierte Antlitz in Gegenrichtung zielend, und schaukelt sanft vor und zurück wie eine rundbäuchige Hansekogge auf der Elbe.
Der feline Seegang ist einige Beaufort-Grade geringer, wenn Sita »über Eck« balanciert, also jeweils zwei Tatzen auf einer Lang- und einer Schmalseite der Toilettenumzäunung ruhen.
Ist das Geschäft erledigt, steigt Madame ab, deckt ihre Ausscheidungen von außerhalb des Abtritts mit einer Menschensinne schonenden Streuschicht zu und trollt sich zufrieden.
»Warum die Artistik, die Strapaze für den Gleichgewichtssinn, die Konzentrationsübungen?«, fragen wir uns. Will Sita sich selbst etwas beweisen, oder hasst sie es ganz einfach, in der Streu zu stehen, die alle ihre empfindlichen Bällchenzwischenräume an den Tatzen verklebt und verstopft?
Ob sie es mir sagt, wenn ich einen Handstand auf dem Rand der Kloschüssel mache? Oder muss ich erst durch die brennende Klobrille hechten?
Depeschen von der Dreierbande von Gerd Schuster
Hallo liebe Depeschen-Fans,
ich habe heute morgen festgestellt, dass unsere Ebook-Neuerscheinung »Die Depeschen der Dreierbande, Nr. 1-60, Band 1« inzwischen bei fast allen Verkaufsplattformen zum Preis von 2,99 Euro zu erhalten ist, lediglich Amazon fehlt als Einkaufsquelle lt.meiner Internet-Recherche.
Wenn Sie einen Reader besitzen, der kein Epub-Format darstellen kann, z.B. den Kindle von amazon, dann lesen Sie bitte meine Hilfen für diesen Fall (vor Depesche 83!), um doch noch ans Ziel zu gelangen.
Übrigens:
Wenn Sie einen Eindruck von dem entzückenden kleinen Ebook bekommen wollen -
einfach https://www.epubli.de/shop/buch/44369 aufrufen und kostenlos die Leseprobe genießen.
ich habe heute morgen festgestellt, dass unsere Ebook-Neuerscheinung »Die Depeschen der Dreierbande, Nr. 1-60, Band 1« inzwischen bei fast allen Verkaufsplattformen zum Preis von 2,99 Euro zu erhalten ist, lediglich Amazon fehlt als Einkaufsquelle lt.meiner Internet-Recherche.
Wenn Sie einen Reader besitzen, der kein Epub-Format darstellen kann, z.B. den Kindle von amazon, dann lesen Sie bitte meine Hilfen für diesen Fall (vor Depesche 83!), um doch noch ans Ziel zu gelangen.
Übrigens:
Wenn Sie einen Eindruck von dem entzückenden kleinen Ebook bekommen wollen -
einfach https://www.epubli.de/shop/buch/44369 aufrufen und kostenlos die Leseprobe genießen.
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Zuletzt geändert von shirkan am 21.03.2015 11:44, insgesamt 1-mal geändert.
Depeschen von der Dreierbande von Gerd Schuster
Depesche 084 Katzenschwanz I
Es ist bald vier Uhr in der Früh, und endlich senken sich ein wenig Ruhe und Frieden über Hamburg-Eppendorf. Tatsächlich dröhnt keiner der tagsüber allgegenwärtigen Laubbläser mit seinem Zweitakter-Mopedmotor noch kreischt von einer der Dutzenden von Dauerbaustellen ein Diamantschleifer. Nicht einmal ein Betrunkener grölt.
Die fromme Beschaulichkeit erfüllt auch jene Wohnung im Schrammsweg, die ihr vom Pilz angenagtes Uralt-Gebälk und –Mauerwerk über die Dreierbande und ihre beiden Dosenöffner breitet. Frauchen Elke, das die Mühsalen des wie gewohnt sehr späten Abendmahls gerade hinter sich gebracht hat, sitzt am Küchentisch und widmet sich einem kompliziert gewachsenen Stück Ingwerwurzel und einem ähnlich schwierig gedrechselten »Tatort«. Dem einen lauscht sie, das andere schält sie mit Akribie und zerlegt es in kleine Tee-Aromatisierungstaler.
Rani, unserer Westentaschenmieze, entgeht keine noch so winzige Handbewegung ihres Frauchens. Das Kätzchen sitzt auf der Ecke der Spüle direkt neben einem Berg aus vertraulich knisterndem Spülmittelschaum - ein untrügliches Indiz, dass Elke versucht, Fressnäpfe von betonhart erstarrten Futterresten durch ein warmes Seifenlaugenbad zu befreien. Ich staune, dass Rani, die ansonsten extrem sensibel und schreckhaft ist, sich nicht vor dem Seifenschaum grault.
Friedlicher könnte es nicht sein.
Doch, Mäusemief und Katzenkotz!, was ist denn das? Frauchen schnellt urplötzlich von ihrem Stuhl in die Höhe, hechtet zur Spüle, rupft quasi im Vorbeiflug einen Meter Küchenpapier von der Rolle und stürzt sich auf das nichts ahnende »Mäuschen«! Sie bekommt das wieselflinke Tier, das aufgrund seiner Meditation ein wenig verspätet die Flucht angetreten hat, auf dem Boden vor der Spüle zu fassen, hüllt es in gleich mehrere Lagen Saugpapier ein und rubbelt, reibt und bearbeitet es eifrig.
Ich bekomme die Erklärung nachgereicht: Rani hat sich aus unerfindlichen Gründen angewöhnt, ihr schönes und ebenmäßiges Schwänzchen in die Spüle zu hängen, wenn Frauchen dort Katzenteller einweicht. Dabei saugt das feine Fell des Schweifs derart viel Wasser auf, dass es ausreicht, um sämtliche Zimmer einzusauen. Das um so mehr, als die Miezekatze, bei der Landung auf dem Küchenboden erschreckt über das ungewohnte Gewicht ihres Anhängsels, meist kopflos durch die ganze Wohnung sprintet.
Es ist bald vier Uhr in der Früh, und endlich senken sich ein wenig Ruhe und Frieden über Hamburg-Eppendorf. Tatsächlich dröhnt keiner der tagsüber allgegenwärtigen Laubbläser mit seinem Zweitakter-Mopedmotor noch kreischt von einer der Dutzenden von Dauerbaustellen ein Diamantschleifer. Nicht einmal ein Betrunkener grölt.
Die fromme Beschaulichkeit erfüllt auch jene Wohnung im Schrammsweg, die ihr vom Pilz angenagtes Uralt-Gebälk und –Mauerwerk über die Dreierbande und ihre beiden Dosenöffner breitet. Frauchen Elke, das die Mühsalen des wie gewohnt sehr späten Abendmahls gerade hinter sich gebracht hat, sitzt am Küchentisch und widmet sich einem kompliziert gewachsenen Stück Ingwerwurzel und einem ähnlich schwierig gedrechselten »Tatort«. Dem einen lauscht sie, das andere schält sie mit Akribie und zerlegt es in kleine Tee-Aromatisierungstaler.
Rani, unserer Westentaschenmieze, entgeht keine noch so winzige Handbewegung ihres Frauchens. Das Kätzchen sitzt auf der Ecke der Spüle direkt neben einem Berg aus vertraulich knisterndem Spülmittelschaum - ein untrügliches Indiz, dass Elke versucht, Fressnäpfe von betonhart erstarrten Futterresten durch ein warmes Seifenlaugenbad zu befreien. Ich staune, dass Rani, die ansonsten extrem sensibel und schreckhaft ist, sich nicht vor dem Seifenschaum grault.
Friedlicher könnte es nicht sein.
Doch, Mäusemief und Katzenkotz!, was ist denn das? Frauchen schnellt urplötzlich von ihrem Stuhl in die Höhe, hechtet zur Spüle, rupft quasi im Vorbeiflug einen Meter Küchenpapier von der Rolle und stürzt sich auf das nichts ahnende »Mäuschen«! Sie bekommt das wieselflinke Tier, das aufgrund seiner Meditation ein wenig verspätet die Flucht angetreten hat, auf dem Boden vor der Spüle zu fassen, hüllt es in gleich mehrere Lagen Saugpapier ein und rubbelt, reibt und bearbeitet es eifrig.
Ich bekomme die Erklärung nachgereicht: Rani hat sich aus unerfindlichen Gründen angewöhnt, ihr schönes und ebenmäßiges Schwänzchen in die Spüle zu hängen, wenn Frauchen dort Katzenteller einweicht. Dabei saugt das feine Fell des Schweifs derart viel Wasser auf, dass es ausreicht, um sämtliche Zimmer einzusauen. Das um so mehr, als die Miezekatze, bei der Landung auf dem Küchenboden erschreckt über das ungewohnte Gewicht ihres Anhängsels, meist kopflos durch die ganze Wohnung sprintet.
Depeschen von der Dreierbande von Gerd Schuster
ja, Sie haben richtig gelesen: Osterkatzen-Fangemeinde.
Auch wenn um 1682 Herr Medizinprofessor Georg Franck von Franckenau das erste Mal »De ovis paschalibus – von Oster-Eyern« erwähnt und seitdem bei uns der Osterhase die Eier bringt, so gibt es in einigen Teilen der Schweiz den Osterkuckuck, in Teilen von Westfalen den Osterfuchs, in Thüringen den Osterstorch und in Böhmen den Osterhahn* (!) als Eierlieferanten. (nach Wikipedia)
Was spräche also gegen eine Cattalk-Osterkatze: NICHTS.
Heute soll aber keine Umstellung des Brauchtums angeregt werden, sondern auf eine Möglichkeit verwiesen werden, wie man Ostern UND Eier UND Katze miteinander vereinen kann.
Die Osterkatze, die ich kenne, heißt Elke Schuster und bemalt jedes Jahr unzählige Eier von Hühnern, Gänsen, vom Strauß und anderen Vögeln mit unterschiedlichsten Motiven, die sie auf dem Ostermarkt im Völkerkundemuseum Hamburg vom 27.- 29. März zum Verkauf anbietet.
Ein Beispiel: Das oben gezeigte Gänse-Ei, bemalt mit einer Babykatze.
Wer also nach ungewöhnlichen Osterkatzeneiern mit Hasenbildern - ähh, Entschuldigung - Osterhaseneiern mit Katzenbildern sucht, wird hier fündig.
Auf Bestellung bemalt Elke auch ein Ei mit dem Bild Ihrer Mieze.
Siehe auch: www.boehmdesign.net (Website enthält Fotos bereits bemalter Eier en miniature und eine Preisliste)
*Bei der Hühnerbeauftragten liegt bereit eine massive Hennen-Beschwerde vor wg. der anatomischen Unmöglichkeit.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Zuletzt geändert von shirkan am 14.03.2015 22:48, insgesamt 1-mal geändert.
Depeschen von der Dreierbande von Gerd Schuster
Kurzinfo:
»Die Depeschen der Dreierbande, Nr. 1-60, 1. Band« ist endlich auch bei Amazon für 2,99 Euro erhältlich.
Die Preise für die drei Ebooks: Die vergiftete Oper, Das Buch von Ela und Der Professor mit dem Katzenfell sind immer noch erhöht!
Siehe ausführliche Info hierzu vor Depesche 83.
»Die Depeschen der Dreierbande, Nr. 1-60, 1. Band« ist endlich auch bei Amazon für 2,99 Euro erhältlich.
Die Preise für die drei Ebooks: Die vergiftete Oper, Das Buch von Ela und Der Professor mit dem Katzenfell sind immer noch erhöht!
Siehe ausführliche Info hierzu vor Depesche 83.
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