Nichts für schwache Nerven: Novartis lässt Hunde frei

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Nichts für schwache Nerven: Novartis lässt Hunde frei

Beitragvon SONJA » 09.11.2011 16:37

Pharma-Konzern Novartis lässt Hunde frei

Der Pharma-Riese will Dutzende von Laborhunden loswerden. Sie könnten zur Adoption freigegeben werden — oder die letzte Spritze erhalten.

Nicht nur Angestellte bekommen die Sparmassnahmen von Novartis zu spüren. Die vor Kurzem angekündigte Umstrukturierung betrifft auch die Labortiere. Zusätzlich zur Schliessung von zwei Standorten gibt der Pharmakonzern mehrere Forschungsprojekte auf.

Plötzlich werden Dutzende von Beagles, die für Tierversuche verwendet wurden, «überflüssig». Diese Rasse ist am weitesten verbreitet in den Laboratorien, weil die Hunde zahm und nicht sehr gross sind.

Verkaufen oder einschläfern

«Man hat noch keinen definitiven Entscheid getroffen zum Schicksal der betroffenen Tiere», erklärt Karin Blumer, Sprecherin von Novartis, gegenüber dem «SonntagsBlick», der die Sache aufdeckte. Verschiedene Szenarien sind möglich: Die Hunde könnten an weitere Firmenstandorte überführt, an andere Labors verkauft, zur Adoption im Tierheim platziert oder eingeschläfert werden.

Der Pharma-Riese lässt sich bis Anfang 2012 Zeit für einen endgültigen Beschluss. Sein erstes Ziel ist es aber, für möglichst viele Hunde ein neues Heim zu finden. Zu diesem Zweck arbeitet er mit dem Schweizer Tierschutz STS zusammen. «Unsere Hunde-Spezialistin steht mit Novartis in Kontakt», bestätigt STS-Pressesprecherin Helen Sandmeier. «Wenn sie nicht allzu krank sind, muss man den Tieren eine zweite Chance geben. Einige waren noch nie an der frischen Luft, sind noch nie draussen herumgerannt. Sie verdienen es, ihr Leben wie echte Hunde zu beenden.»

Hunde sind nicht stubenrein

Allerdings ist es nicht leicht, diese Laborbeagles bei Privatpersonen unterzubringen. Sie wurden nie sozialisiert und haben wenig Kontakt zu Menschen. Ein weiteres Problem: Sie sind nicht stubenrein. Auch wenn sich Junghunde noch an die Freiheit gewöhnen könnten, ist die Situation der älteren kritischer.

Julika Fitzi, Tierärztin und SPS-Verantwortliche, hat vor kurzem die Beagles von Novartis besucht. Ihr zufolge schienen die meisten Hunde gut in Form zu sein. «Nur einige wenige sahen verstört und verängstigt aus.» Bei den absichtlich infizierten Tieren wird es «schwierig oder unmöglich sein, sie zu platzieren», kommentiert die Tierärztin.

«Pakt mit dem Teufel»

Labortiere zur Adoption freizugeben, dem steht Maxime Moret, Präsident der Schweizer Liga gegen Vivisektion (SLGV), skeptisch gegenüber. Seiner Meinung nach versuchen die Forscher nur, ihr Gewissen zu reinigen. «Aber im Grunde stossen sie einfach die Hunde ab, die ihnen nichts mehr nützen», wirft Moret ihnen vor.

Wird der SPS zum Komplizen der Pharmakonzerne? «Wir unterstützen solche Versuche natürlich nicht», verteidigt sich Helen Sandmeier. «Aber in diesem konkreten Fall müssen wir zum Vorteil der Tiere einen ‹Pakt mit dem Teufel› eingehen.»


Quelle: http://www.tagesanzeiger.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Novartis-laesst-Hunde-frei/story/21289262


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Lafitennia
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Re: Nichts für schwache Nerven: Novartis lässt Hunde frei

Beitragvon Lafitennia » 09.11.2011 21:06

Ich habe diesen Bericht etwas erweitert bereits gelesen und war geschockt!!! Zuerst wurde dieser Bericht, denn ich gelesen habe so geschrieben, also sei das ja alles so toll und lustig mit den Laborhunden! Und die Test quasi überhaupt nicht gefährlich! Wird ja in dem Bericht teilweise auch so geschrieben!

Ich finde es grundsätzlich ja ok, wenn man nun Familien für die Hunde suchen würde ABER - in dem anderen Bericht stand auch, dass diese Hunde speziell gezüchtet werden mit VERÄNDERTEN Organen und Katheter. Die Hunde werden anschliessend so von Italien an die Versuchslabors geliefert. Meine Überlegung war nun - wenn die Hunde so herangezüchtet wurden mit eben diesen veränderten Organen frage ich mich auch, ob diese Veränderungen nicht auch Krankheiten und Beschwerden mit sich bringen!
Man weiss ja wie schwer es ist Familien und geeignete Plätzchen zu suchen - und mit den erwähnten Problemen denke ich nicht, dass es sicher nicht einfacher wird!

Ihr müsst mich nicht falsch verstehen, ich bin nicht dafür die Hunde einzuschläfern, aber mache mir eben meine Gedanken ... ich finde das ganze einfach nur ganz schrecklich!!! Und man muss sich fragen, wie eine geeignete Lösung aussehen sollte!

Sicher brauchen diese Hunde ganz viel Zeit - nicht gewöhnt an Menschen, im rudel aufgewachsen, evt Krankheiten etc...

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Re: Nichts für schwache Nerven: Novartis lässt Hunde frei

Beitragvon stonies » 10.11.2011 09:10

Die Firma Novartis müsste gesetzlich dazu verpflichtet sein, diese Tiere bis an ihr "natürliches Ende" zu pflegen, oder eine Einrichtung schaffen, in der das geschieht.
Tiere zu halten bedeutet Verantwortung. Jede Veränderung dieser Tiere bedeutet für neue Besitzer weitere Kosten und Schwierigkeiten im Umgang. Diese Tiere haben Liebe meist nicht kennengelernt und haben oft Traumen.

Die meisten regen sich hier darüber auf, das Tiere ausgesetzt, gequält oder vernachlässigt werden.
Diese Firma quält vorsätzlich, um Profit zu erwirtschaften. Hier sind Tiere keine Lebewesen, sondern eine Ware, benutzt für einen mehr als fragwürdigen Grund.
http://www.veganblog.de/2011/02/10/fernsehbeitrag-997-der-tierversuche-nicht-auf-menschen-ubertragbar/
http://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/infos/allgemein/248-warum-tierversuche-nicht-notwendig-sind
http://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/infos/allgemein/100-bei-mensch-und-tier-das-ist-die-frage

Da Tierversuche zu 99,7% nicht übertragbar sind, ist es noch weniger zu verstehen, warum an dieser Methode festgehalten wird.
In der Parkinson- Forschung haben Tierversuche den Fortschritt um 30 Jahre zurückgeworfen, weil die tollen Ergebnisse beim Tier sich beim Menschen als Katastrophe herausgestellt haben.
Xylit ist ein natürlicher Zuckeraustauschstoff, der beim Menschen Karies verhindern kann und auch den Insulinspiegel nicht beeinflusst. Beim Hund treibt der gleiche Zucker den Insulinspiegel in die Höhe und ist für Hunde giftig. Wo bleibt da die Vergleichsmöglichkeit?
Ich bleibe dabei:
Die Folgekosten hat Novartis in vollem Umfang zu tragen, wenn sie die Hunde abgeben. Sinnvoll ist sicher, zu überprüfen, das sie sie nicht einfach so töten dürfen. Auch muss es dafür einen entsprechenden Strafkatalog geben, falls es doch passiert. Diese Strafen müssen sehr hoch sein.

Sahmet
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Re: Nichts für schwache Nerven: Novartis lässt Hunde frei

Beitragvon Sahmet » 10.11.2011 10:05

Ich würde mir allerdings nicht wünschen, dass Novartis die Hunde selbst "pflegen" muss - besser wäre es, wenn sie zumindest verdonnert würden, den neuen Besitzern alle zukünftigen TA-Kosten zu erstatten, per Stiftung z.B.

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Re: Nichts für schwache Nerven: Novartis lässt Hunde frei

Beitragvon stonies » 10.11.2011 18:01

Genau. Noch besser, wenn sie sie erst gar nicht zu Versuchszwecken anschaffen!!!!
Die Zahl der Versuchstiere ist im letzten Jahr wieder gestiegen und liegt nahe der 3 Millionen-Marke.



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