Ein Ausflug in die Klonszene

Moderator: Moderator/in

Benutzeravatar
Mozart
Extrem-Experte
Extrem-Experte
Beiträge: 23341
Registriert: 09.11.2005 19:19
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Westerwald
Kontaktdaten:

Ein Ausflug in die Klonszene

Beitragvon Mozart » 22.08.2010 19:59

Bild

Ein Klon, ein guter Klon......
Die besten Freunde des Menschen? Bekanntlich Hund und Katze. Sind ihre Tage dereinst gezählt, ist die Trauer groß. Warum nicht für perfekten Ersatz sorgen? Ein Ausflug in die Klonszene.



Auszug aus dem Artikel in der "FAZ-NET" vom 07.06.2010

Manche Geschichten dauern etwas länger, bis sie ein Happy End finden. Zum Beispiel diese: „Amerikanischer Millionär lässt seinen Hund klonen.“ Das klang 1997 wie ein Scherz. Ein Jahr zuvor hatte Klonschaf Dolly Schlagzeilen gemacht. Und jetzt sollte die Großtat wiederholt werden? Um einen Vierbeiner zu verewigen?

„Klonen“ war um die Jahrtausendwende herum das Reizwort schlechthin. Ein goldenes Zeitalter für Landwirte und Mediziner schien bevorzustehen. Oder der nächste Sündenfall der Menschheit. Noch grundsätzlicher wurde die Debatte, als sich herausstellte, dass Embryozellen auf dem Wege des Klonens prinzipiell zu jeder Art von Gewebe heranwachsen können; embryonale Stammzellen würde man bald zur Reparatur jeglicher Gebrechen verwenden, hieß es. Jedes Jahr zu Weihnachten musste man insgeheim damit rechnen, dass irgendein Doktor Frankenstein oder eine Sekte das erste Klonbaby hervorzaubern würden.

Wer dann die Idee hatte, Rainbow zu klonen, lässt sich nicht mehr klären. Sie gehörte keinem Millionär, sie war nur eine der Versuchskatzen, die ebenfalls an der Texas A&M gehalten wurden. Kein Rassegeschöpf, keine Perser oder Kartäuser, wie sie auf Ausstellungen präsentiert werden. Sondern eine „domestic short hair“, eine gewöhnliche Hauskatze. Nur eines war an Rainbow besonders: Sie war rot, weiß und schwarz gescheckt.

Nur drei Embryonen und eine Ersatzmutter namens Allie (aus einer Zuchtanstalt für Versuchstiere in Wisconsin) waren nötig, um den Glücksklon zu produzieren, auf den alle so sehnsüchtig gewartet hatten.

Er kam am 22. Dezember 2001 durch Kaiserschnitt zur Welt, lebhaft wie nur je ein Kätzchen. Die Texaner tauften es CC. Wie „copy cat“ oder „carbon copy“ (Kohlepapier-Durchschlag), ein Begriff, der sich aus dem Zeitalter der Schreibmaschine in die Welt der E-Mails herübergerettet hat.

CCs süße Erscheinung brachte den Katzenklon sofort auf die Seiten von Nature. Und von da aus direkt in die Redaktionen und Herzen von Lesern und Zuschauern in aller Welt. Die sich nach einem Moment des Entzückens die Augen rieben: CC sah zweifellos anders aus als Rainbow. Nicht dreifarbig, sondern zweifarbig. Schwarz und weiß, ohne jede Spur von rot. CC war keine Kopie. Sondern ein Individuum mit nicht vorhergesehenen Eigenschaften.

In ihrer Nature-Veröffentlichung deuteten Kraemer und seine Kollegen an, warum die Cumuluszellen der Glückskatze keinen dreifarbigen Zwilling hervorgebracht hatten: „Wie bei anderen Tieren unterliegen die Fellfarben bei Katzen nicht nur genetischen Faktoren, sondern auch Einflüssen auf die Entwicklung, die nicht vom Erbgut gesteuert werden.“ Das war im Februar 2002 schon ein beherzter Satz. Die Mehrheit der Genetiker und des Publikums war zu diesem Zeitpunkt felsenfest überzeugt, die Entzifferung des Genoms werde auch die letzten Geheimnisse lüften.

Die Fellfarben der Katze sind ein schönes Beispiel dafür, dass die Dinge nicht ganz so einfach liegen. Natürlich spielen Gene eine Rolle. Sie sind verantwortlich für die Produktion der Haarpigmente. Eumelanin färbt sie, je nach Konzentration, braun bis schwarz, Phäomelanin bringt gelbe bis rötliche Töne hervor.

Dass Copy Cat nicht aussah wie Rainbow, lag daran, dass die Farbe Rot von einem dominanten Gen (O) festgelegt wird, das auf dem weiblichen Geschlechtschromsom X liegt. In seiner rezessiven Form (o) führt dasselbe Gen zur Eigenschaft „nicht Rot“, also beispielsweise zu Schwarz. Jeder Kater mit dem männlichen Chromosomentyp XY, der nur eine Kopie des dominanten Rot-Gens trägt, ist dann rot, jeder Kater mit der rezessiven Variante schwarz. Weibliche Katzen besitzen zwei X-Chromosomen. Die Kombinationen OO und Oo definieren dann ein rotes Weibchen, nur die Kombination oo äußert sich in Schwarz. OO ist aber keineswegs noch röter als Oo oder O. Sondern nur genauso rot. Und das hat gute Gründe.........

Weiterlesen und vollständiger Artikel www.faz-net.de


Benutzeravatar
LaLotte
Extrem-Experte
Extrem-Experte
Beiträge: 16981
Registriert: 29.01.2010 01:13
Vorname: Dagmar
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Hohohohausen
Kontaktdaten:

Re: Ein Ausflug in die Klonszene

Beitragvon LaLotte » 23.08.2010 01:13

Was für ein süffisanter Artikel, auch wenn es einen schaudert, wenn man den ganzen FAZ Artikel ließt.
Liebe Grüße
Dagmar

Benutzeravatar
SONJA
Admin
Beiträge: 17528
Registriert: 23.08.2005 10:18
Vorname: Sonja
Geschlecht: weiblich
Wohnort: München, Bayern
Kontaktdaten:

Re: Ein Ausflug in die Klonszene

Beitragvon SONJA » 23.08.2010 11:20

Ja, das Theme Copy-Cat ist sehr kontrovers, wir hatten damals - vor Urzeiten - auch eine Seite dazu gemacht:
:arrow: http://www.katzen-album.de/copycat/index_content.html

Ich kann schon verstehen, dass Menschen, die sehr an ihrem Tier hängen, das Bedürfnis haben, die Katze "sicherheitshalber" zu klonen, um
keinen Verlust zu erleiden - aber der Tod gehört nunmal zum Leben dazu, denke ich und daher bin ich dagegen.
Und Patente auf das Leben, auf Lebewesen usw. - das geht irgendwie gar nicht. Schlimm genug, dass gewisse Konzerne sich inzwischen sowieso
schon sämtliche genveränderten Grund-Nahrungsmittel patentieren lassen (Mais, Raps usw. usf).


liebe Grüße,
Sonja
...

Katzeninsel
Mega-Experte
Mega-Experte
Beiträge: 690
Registriert: 15.05.2010 10:31

Re: Ein Ausflug in die Klonszene

Beitragvon Katzeninsel » 23.08.2010 13:35

Bei allem Respekt für Gefühl und Ängsten vor Verlust-
der Gedanke, ein geliebtes Lebewesen zu klonen, wirkt auf mich
gelinde gesagt einfach unnatürlich und keineswegs ansprechend.

Auch ich spreche mich dagegen aus!
Wie Sonja schon geschrieben hat, der Tod gehört mit zum Leben!
Liebe Grüße
Ilse mit
Cry, Sam, Moritz, Feli, Gino, Kaya, Selina, Moogli, Timber und den Hunden Mun, Luna und Jesco
und den Sternchen Job, Tommy, Dixie, Micki, Speedy, Tim, Mikesch, Minka, Chico, Bienchen

---

Bild

Benutzeravatar
Ronjasräubertochter
Super-Duper-Experte
Super-Duper-Experte
Beiträge: 7864
Registriert: 28.02.2006 11:24
Vorname: Silvie
Geschlecht: weiblich
Wohnort: am popo der welt mühlheim a.d ruhr
Kontaktdaten:

Re: Ein Ausflug in die Klonszene

Beitragvon Ronjasräubertochter » 23.08.2010 13:38

ne das muß nicht sein :?
Bild
Freunde die keine Freunde sind lass sie ziehen auch wenn es weh tut !


user_4480
Super-Duper-Experte
Super-Duper-Experte
Beiträge: 9352
Registriert: 12.08.2009 13:35
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Am Fauchberg ;o)

Re: Ein Ausflug in die Klonszene

Beitragvon user_4480 » 23.08.2010 13:44

Ronjasräubertochter hat geschrieben:ne das muß nicht sein :?


Vor allem, wenn ich mir einen Nemo-Klon vorstelle, ich glaube ich könnte ihn nie so lieben wie meinen Original-Nemo ;)
Ich hätte immer im Hinterkopf, dass er nur geklont ist, erstellt so zu sagen.

Kann ich mir wirklich nicht vorstellen.

Benutzeravatar
LaLotte
Extrem-Experte
Extrem-Experte
Beiträge: 16981
Registriert: 29.01.2010 01:13
Vorname: Dagmar
Geschlecht: weiblich
Wohnort: Hohohohausen
Kontaktdaten:

Re: Ein Ausflug in die Klonszene

Beitragvon LaLotte » 23.08.2010 17:12

Für mich geht die Perversion noch weiter: es macht das einzelne Lebewesen austauschbar, ersetzbar, wie ein Spielzeug. Ist das eine kaputt? Egal, ich hab' ja noch drei Stück davon im Schrank!
Ich sehe es so wie Melli: mein Tier ist einzigartig und daran kann auch ein Klon nichts ändern.
Liebe Grüße
Dagmar

Benutzeravatar
Biene
Moderatorin
Moderatorin
Beiträge: 17309
Registriert: 16.11.2006 13:16
Geschlecht: weiblich
Kontaktdaten:

Re: Ein Ausflug in die Klonszene

Beitragvon Biene » 23.08.2010 17:37

Wenn ich sowas les, läufts mir eiskalt den Rücken runter :?
Seh das genauso, kein Klon der Welt kann mir mein Tier ersetzen.
Ich würd mir widerlich vorkommen.
Liebe Grüße- Biene und ihre ♥ Teppichflitzer ♥
Bild



Zurück zu „Tierisches“

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste