Eine kleine schwarze Katze hielt gestern zehn Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr auf Trab. Das Tier, dessen Name und Besitzer noch nicht bekannt sind, war in der vergangenen Woche in einen metertiefen Schornstein gefallen und konnte sich aus eigener Kraft nicht mehr befreien. Anwohner hatten das hilflose Miauen der Katze gehört und gestern dann die Feuerwehr verständigt.
Zunächst suchten die Rettungskräfte, die mit zwei Fahrzeugen samt Drehleiter vor Ort waren, mehrere Schornsteine auf dem Dach des Altbauhauses in der Attendornstraße ab. Mit Seilen gesichert, ließen sie eine Taschenlampe in die Tiefe herab. In einem der Schächte konnten sie schließlich eine Bewegung feststellen und gingen in den Keller des Hauses. Dort wurde zunächst ein Loch in den Schacht gemeißelt – darin war jedoch nichts zu sehen. Zum Glück kam zufällig der Schornsteinfeger Tobias Neff vorbei. Er begriff die Situation schnell und zeigte den Feuerwehrleuten, wo die hinter ein paar Wandfliesen versteckte Wartungsklappe am Boden des Schachtes zu finden war.
Dahinter kam die Katze den Rettern dankbar miauend entgegen. Nicht nur Tobias Neff war erstaunt, dass das Tier den Sturz in 18 bis 21 Meter Tiefe und den anschließenden mehrtägigen Mangel an Nahrung und Licht offenbar unbeschadet überstanden hatte. Platz gab es dort so gut wie keinen: „Dieser Schacht hat eine Grundfläche von etwa 26 mal 14 Zentimeter“, sagte der Schornsteinfeger. Einsatzleiter Stefan Richter gab an, das Tier habe zwei Tage in dem Schacht ausharren müssen. Anschließend versorgte eine Anwohnerin die Katze.
Quelle: Lübecker Nachrichten